Allgäu führt Umweltbildung und Tourismus zusammen

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Umweltbildung mit Ranger Max Naturpark Nagelfluh


Umweltbildung und naturnaher Tourismus sollen im Allgäu in einem neuen LEADER-Projekt zusammengeführt werden.

Gäste schätzen die unberührte Natur der Allgäuer Alpen und erleben vor Ort einen nachhaltigen Tourismus. Die Allgäuer Landschaft biete für diesen Trend beste Voraussetzungen, denn neben der intakten Natur verfüge sie über eine Vielzahl von unterschiedlichen Umweltbildungsangeboten. Ein neues Förderprojekt „Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu“ soll nun alle bestehenden Angebote vernetzen und sie weiterentwickeln.

Den Förderbescheid für das Projekt mit einem Volumen von 190.000 € und einer Laufzeit von drei Jahren übergab der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, Dr. Alois Kling an den Ideengeber und Projektpartner NEZ (Naturerlebniszentrum Allgäu) und die Projektträgerin Allgäu GmbH. „Erstmals erarbeiten Vertreter von Naturschutzverbänden, Tourismusorganisationen und Umweltstationen im Allgäu ein gemeinsames, touristisches Umweltbildungskonzept. Das bei LEADER geforderte Bottom-up-Prinzip wird damit mustergültig erfüllt“, betonte Kling. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Tourismusakteuren sollen die Potentiale der Umweltbildungsangebote als Beitrag für einen naturnahen und ökologischen Tourismus im Allgäu gefördert werden, ohne ökologisch sensible Bereiche zu belasten.

Vernetzen, vertiefen, verankern

Das Projekt sei in sechs Module aufgebaut: Das Netzwerk Umweltbildung Allgäu, die Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Umweltbildung, die Weiterbildung, die naturnahen Gruppenangebote, die Förderung umweltfreundlicher Mobilität im Tourismusbereich und das Modul Marketing. Sie alle enthielten verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise Fachtagungen und die Optimierung von umweltfreundlicher Mobilität.

Landrat Anton Klotz, Aufsichtsratsvorsitzender der Allgäu GmbH, betonte bei der Förderbescheidübergabe, dass das Projekt Konzepte zur Besucherlenkung und zur Sicherstellung eines verträglichen Miteinanders von Mensch, Tier, Natur und Alpwirtschaft beinhalten müsse: „Der sensible Umgang mit den Bedürfnissen von Mensch und Natur muss in Zukunft erste Priorität haben“. LEADER-Koordinator Ethelbert Babl ergänzte, dass jetzt der Zeitpunkt ideal sei: Ganz Bayern blicke nach der langen Diskussion ums Riedbergerhorn auf das Allgäu. Mit diesem Projekt könne man eine Vorbildregion für naturnahen Tourismus im ganzen Alpenraum werden.

Dem Projekt ging eine lange Entwicklungszeit voraus, wie Bürgermeister Christof Endreß, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Regionalentwicklung Oberallgäu berichtete. Der Allgäuer Ideenwettbewerb aus dem Jahre 2006 beinhaltete bereits die Vernetzung dezentraler Angebote. Das Ergebnis ist das AlpSeeHaus in Immenstadt mit dem  NEZ, ebenfalls ein LEADER-Projekt. Mit dem Förderprojekt werden nun in den nächsten drei Jahren alle Umweltbildungsangebote der vier Allgäuer Landkreise vernetzt. So wird nicht nur eine zentrale Anlaufstelle für Gäste und Einheimische geschaffen, sondern auch der Erfahrungsaustausch gefördert. Das enge Netzwerk ermögliche es, auf die Kompetenz der jeweiligen Anbieter zurückzugreifen. Umweltbildung und naturnaher Tourismus erfahren so eine enge Verzahnung. Das Projekt soll auch nach Ablauf der Förderperiode weitergeführt werden. Danke LEADER fließt ein Zuschuss von 107.800 Euro in das Projekt, zusätzliche Mittel bringen die Landkreise und kreisfreien Städte auf.

https://www.allgaeu.de

Bild: Naturpark Nagelfluh