Deutsche Bahn: Mehr Fahrgäste, mehr Umsatz, mehr Investitionen - aber weniger pünktlich

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Infografik HJPK Fahrgastzahlen data


DB-Chef Richard Lutz hat die neuen Halbjahreszahlen der Bahn vorgelegt. Die Zahlen sind gut  - mit einer Ausnahme: Raten Sie mal.

„Die Menschen sind mobil wie nie. Die Bahn ist für immer mehr Bürger der Schlüssel für eine erfolgreiche Klima- und Verkehrswende“, glaubt Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn bei der Vorstellung der Bilanz des ersten Halbjahres 2018. Vorrangiges Ziel sei es, die Digitalisierung voranzutreiben und neue Mobilitäts- und Serviceangebote für die Kunden auf den Markt zu bringen. Die DB arbeite derzeit intensiv an entsprechenden Ideen und Konzepten, um bis zum Ende des Jahres eine weiterentwickelte Konzernstrategie vorzustellen, erläuterte DB-Chef Dr. Lutz.

Positiv entwickelte sich der Umsatz des DB-Konzerns. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der bereinigte Umsatz um 2,3 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis (also unter Berücksichtigung von Wechselkurs- und Konsolidierungskreisveränderungen) sogar 3,8 Prozent. Für das gesamte Jahr 2018 erwartet die DB ein Umsatzplus in vergleichbarer Größenordnung auf rund 44 Milliarden Euro.

In den ersten sechs Monaten 2018 lag das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 974 Millionen Euro und damit um 205 Millionen Euro (17,4 Prozent) unterhalb des ersten Halbjahres 2017. Gründe dafür seien insbesondere Sonderbelastungen aus Unwettern, ein Rückgang beim Schienengüterverkehr und zusätzliche Investitionen in die Pünktlichkeit. Dafür will die DB allein 2018 zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro ausgeben. Das ist auch nötig, denn im Fernverkehr sank trotz zahlreicher Anstrengungen die Pünktlichkeit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 81 % auf beschämende 77,4 %. Im Hinblick auf das Gesamtjahr 2018 erwartet der Vorstand ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (EBIT bereinigt 2017: 2,15 Milliarden Euro).

Beim internationalen Geschäft des DB-Konzerns, DB Arriva und DB Schenker, halte der Aufwärtstrend an. „Beide Auslandstöchter leisten mit ihren Erfolgen einen wichtigen Beitrag für den Gesamtkonzern“, erläuterte Dr. Richard Lutz.
In allen Logistikbereichen standen die Zeichen im ersten Halbjahr auf Wachstum, zum Beispiel legte die Luftfracht um 5,9 Prozent zu. DB Schenker erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2018 Umsätze von 8,3 Milliarden Euro und damit ein Plus von 2,8 Prozent; DB Arriva erzielte 2,7 Milliarden Euro Umsatz (plus 1,7 Prozent).

Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenfernverkehr legte im ersten Halbjahr deutlich zu – sie erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 6,0 Prozent auf 20,6 Milliarden Personenkilometer.

Im Schienengüterverkehr ging die Verkehrsleistung dagegen um 6,7 Prozent zurück. Die ersten sechs Monate waren für DB Cargo alles andere als einfach. Das Unternehmen will auch hausgemachte Schwächen nachhaltig angehen.

Erhöht habe sich erneut die Nutzung der Infrastruktur. Die Trassennachfrage stieg demnach um 1,1 Prozent auf 540 Millionen Trassenkilometer. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil DB-externer Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter und lag im ersten Halbjahr bei 31,9 Prozent (im ersten Halbjahr 2017: 30,8 Prozent).

Deutlich gestiegen seien im ersten Halbjahr die Netto-Investitionen – von 1,5 Milliarden Euro um 0,4 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro. Die Bilanz bei den Neueinstellungen sei ebenfalls positiv. In den ersten sechs Monaten hat der DB-Konzern in Deutschland 13.300 neue Mitarbeiter rekrutiert. Gut 19.000 neue Kolleginnen und Kollegen sollen es bis Ende des Jahres sein. Damit waren Ende Juni bei der DB in Deutschland rund 202.500 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahreszeitraum: rund 196.500 Mitarbeiter); weltweit waren es 329.600 (Vorjahreszeitraum: 319.700 Mitarbeiter).

Dr. Lutz: „Die Entwicklung geht in die richtige Richtung – nämlich auf die Schiene. Von einem sind wir als Vorstand überzeugt: Die DB hat in den nächsten Jahren große Chancen als Teil einer wachsenden Branche und als dem mit Abstand grünsten Verkehrsträger.“

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