Schweizer Jugendherbergen schließen sich hotelleriesuisse an

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Per 1. Januar 2013 treten alle 45 Schweizer Jugendherbergen dem Verband hotelleriesuisse bei und werden als «Swiss Lodge» klassiert.

Qualität und Transparenz gegenüber dem Gast seien gemeinsame Erfolgsfaktoren der vielfältigen Schweizer Beherbergungsindustrie. Um diese Erfolgsfaktoren zu Gunsten eines leistungsfähigen Schweizer Tourismus weiter zu fördern, wollen hotelleriesuisse und die Schweizer Jugendherbergen ihre Zusammenarbeit intensivieren. Die 45 Jugendherbergen aus der ganzen Schweiz repräsentieren rund 5.500 Betten .

Das Beste für den Gast

«Mit den Schweizer Jugendherbergen konnten wir ein wichtiges Segment gewinnen, das sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat», freut sich Dr. Christoph Juen, CEO von hotelleriesuisse. Die Grenzen zwischen den einzelnen Beherbergungsformen seien zunehmend fließend, und umso mehr gelte es, die Kräfte zu bündeln. «Das Beste für den Gast ist unser gemeinsames Ziel», betont Fredi Gmür, CEO der Schweizer Jugendherbergen. Der Schulterschluss mit hotelleriesuisse erlaube es den Schweizer Jugendherbergen, ihre Mitverantwortung für die touristische Entwicklung verstärkt wahrzunehmen. «Die Herausforderungen im Schweizer Tourismus können nur gemeinsam gelöst werden», sind sich beide Branchenvertreter einig.

Modell «Swiss Lodge»

Die Jugendherbergen würden als «Swiss Lodge» klassiert – eine Basiskategorie für Mittel- und Kleinbetriebe, die der Verband im Rahmen der neuen Schweizer Hotelklassifikation Anfang 2011 lanciert habe. «Wir konnten bereits über 100 Betriebe als Swiss Lodge klassieren, Tendenz weiterhin steigend», zieht Christoph Juen Bilanz. Einzelne Jugendherbergen seien schon seit längerem Mitglied bei hotelleriesuisse. «Nach der Einführung der neuen Kategorie war für uns klar, dass wir hotelleriesuisse mit sämtlichen Jugendherbergen beitreten», sagt Fredi Gmür. Die Betriebe könnten nun von den Dienstleistungen von hotelleriesuisse zusätzlich profitieren.

Den Schweizer Jugendherbergen ist es 2012 trotz Euro-Krise und dem starken Franken gelungen, das bereits gute Ergebnis aus dem Vorjahr noch zu verbessern. Der Umsatz konnte im Geschäftsjahr 2012 um 3,6% auf 43 Millionen Franken gesteigert werden, die Zahl der Logiernächte erhöhte sich um 1,2% auf 924.252 Übernachtungen.

Die 45 eigenen Betriebe der Schweizer Jugendherbergen verzeichneten im vergangenen Jahr sogar eine Logiernächte-Zunahme um 2,5%. Das positive Resultat sei vor allem auf die intensivierte Bearbeitung neuer Märkte, den Abschluss der Umbauarbeiten in Zürich sowie die Neueröffnung der Jugendherberge Interlaken zurückzuführen. Alleine in den ersten sieben Monaten verzeichnete das Haus in Interlaken, der erste Beherbergungsbetrieb der Schweiz, der nach Minergie-P-ECO-Standard gebaut wurde, gut 35.000 Übernachtungen. Damit übertraf er die Erwartungen der Organisation deutlich.

Gesamthaft führen die Schweizer Jugendherbergen 52 Betriebe, davon sieben in Franchise. Die Steigerung des Umsatzes um 3,6% auf 43 Millionen Franken gegenüber 2011 sei zum einen auf mehr Zusatzverkäufe in den Bereichen Skitickets und Verpflegung zurückzuführen, zum andern auf eine bessere Auslastung der kleineren Zimmereinheiten.

Asiatische Gäste kompensieren Rückgang aus Deutschland

Bei den Schweizer Gästen konnte das gute Logiernächte-Volumen aus dem Jahr 2011 bestätigt werden. Hingegen liess der starke Franken den Anteil der Gäste aus Deutschland weiter schrumpfen. Dieser Rückgang wurde aber durch einen Besucherzuwachs aus Südkorea (+103%), China (+73%), Thailand (+32%) und Indien (+27%) mehr als kompensiert. Die durchschnittliche Übernachtungsdauer lag bei 1,99 Nächten. Besucher aus den USA blieben mit durchschnittlich 2,4 Nächten am längsten; chinesische Gäste dagegen blieben 1,49 Nächte in den Schweizer Jugendherbergen.

Um ihre solide Marktposition nachhaltig zu stärken, investieren die Schweizer Jugendherbergen in naher Zukunft weitere 22 Millionen Franken: In Saas Fee könne dank einer Projektpartnerschaft mit der Burgergemeinde eine neue Jugendherberge entstehen, die über rund 170 Betten verfüge und im Sommer 2014 eröffnet werde. Im gleichen Jahr werde die neue Jugendherberge Saanen-Gstaad, welche das Chalet Rüblihorn ersetzt, mit ebenfalls 160 Betten den Gästen zur Verfügung stehen. Das Bettenangebot werde sich nach Abschluss aller Arbeiten um 260 Einheiten erhöhen. Damit bestätigen die Schweizer Jugendherbergen ihre Netzwerkstrategie, die eine landesweite Abdeckung mit attraktiven Betrieben vorsehe.

www.youthhostel.ch
www.hotelleriesuisse.ch
Foto: Schweizer Jugendherbergen 2012 /Interlaken

Tags: Land: Schweiz