Heilbäder und Kurorte in BW: Neue Motiv- und Zielgruppenanalyse

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„Heilbäder und Kurorte zählen, neben dem Städtetourismus, zu den wichtigsten Standbeinen im badenwürttembergischen Tourismus, und der Heilbäderverband Baden-Württemberg trägt mittels Marktforschung und darauf basierenden Marketingmaßnahmen aktiv dazu bei“, so Fritz Link, Präsident des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg.

Dabei sind die Gesundheitsdestinationen für ein Viertel aller Übernachtungen und für 15 Prozent aller Ankünfte im Land verantwortlich. Mit über 12 Millionen Übernachtungen und über 3 Millionen Ankünften tragen die Heilbäder und Kurorte so einen erheblichen Anteil zum Erfolg des Tourismuslandes Baden-Württemberg bei und leisten einen wesentlichen Beitrag zum touristischen Gesamtumsatz.

„Die Heilbäder und Kurorte in Baden-Württemberg sind sehr gut aufgestellt. Trotzdem müssen die Bemühungen um Gäste stetig aufrechterhalten und interessante und attraktive Angebote weiterentwickelt und angepasst werden“, so Verbandspräsident Link. Aus diesem Grund hat der Verband im letzten Jahr, dank finanzieller Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa, bundesweit eine bevölkerungsrepräsentative Motiv- und Zielgruppenanalyse durchgeführt. „Um weiterhin zukunftsfähig zu bleiben, ist es unerlässlich, unsere Gäste so genau wie möglich zu kennen und daraus optimierte Angebots- und Marketingstrategien abzuleiten“, so Link.

Motiv- und Zielgruppenanalyse der Heilbäder und Kurorte

Die Motiv- und Zielgruppenanalyse habe u.a. eindrücklich verdeutlicht, dass Kurorte für den Großteil der deutschen Wohnbevölkerung Tages- oder auch Übernachtungsreiseziele sind bzw. dies potentiell werden können. Alle Altersgruppen zeigen dabei hohes Interesse an den Heilbädern und Kurorten und suchen dort insbesondere die Themen Erholung, Natur und Gesundheit.

„Heilbäder und Kurorte sind für die wichtigsten Urlaubsaktivitäten und -wünsche der deutschen Wohnbevölkerung geradezu prädestiniert“, so
Verbandspräsident Link. Im Urlaub möchte die deutsche Wohnbevölkerung gerne frische Kraft sammeln und die Seele baumeln lassen (jeweils 91 Prozent ist das im Urlaub (sehr) wichtig). Reine Luft und sauberes Wasser suchen 89 Prozent der deutschen Wohnbevölkerung im Urlaub. Auch Angebote wie Baden im Mineral-Thermal-Wasser, Rückenschule, Aqua Fitness, Wandern im Heilklima sowie Waldbaden erfreuen sich großer Beliebtheit und stellen potentielle Alleinstellungsmerkmale dar, die andere Tourismusdestinationen seltener bieten. „Kurorte stehen dabei wie keine anderen Orte für diese Qualitätsmerkmale und die staatlich anerkannten Heilmittel sind eine Chance, sich von anderen Tourismusdestinationen abzuheben“, so Fritz Link.

Branchenstimmung

Dank gesellschaftlicher Entwicklungen und Urlaubsinteressen ist es nicht verwunderlich, dass die Ankünfte und Übernachtungen im Großteil der
baden-württembergischen Heilbäder und Kurorte gestiegen oder stabil auf hohem Niveau sind. Die Ursachen sind vielfältig, überschneiden sich
vielerorts jedoch hinsichtlich einer zielgruppenorientierten Marketingausrichtung sowie steigendem Interesse an kurortspezifischen Themen. Der jährlich durchgeführte Branchenreport des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg spiegelt dabei das Bild einer zuversichtlichen Branche wider, die optimistisch auf das neue Jahr blickt.

So verzeichnen alle der befragten Orte mehr oder gleich hohe Buchungszahlen für das gestartete neue Jahr; kein Ort beklagt Rückgänge.
Als förderlicher Indikator kann auch die hohe Investitionsbereitschaft im kommenden Jahr angesehen werden. So werden 2019 in 65% der badenwürttembergischen Heilbäder und Kurorte touristische Investitionen getätigt. Die geplanten Ausgaben reichen von 15.000 bis 15 Millionen Euro und tragen maßgeblich zur Attraktivitätssteigerung und Qualitätssicherung in den Heilbädern und Kurorten bei.

Insgesamt schätzen die Vertreter der Heilbäder und Kurorte die künftige Branchenentwicklung positiv ein. Diese positive Einschätzung ist auf gesellschaftliche Trends (bspw. steigendes Gesundheitsbewusstsein, Erholungssuche und demographischer Wandel) sowie den guten Zusammenhalt und stetigen Austausch innerhalb der Branche zurückzuführen. Lediglich externe Gegebenheiten (bspw. Extremwetterlagen wie im Sommer 2018, die zu negativen Entwicklungen der Besuchszahlen vieler Thermen geführt haben) sowie Imageprobleme führen mancherorts zu einer verhalteneren Zukunftsprognose.

Heilbäderverband Baden-Württemberg stellt Weichen für die Zukunft

Die umfassenden Ergebnisse der Motiv- und Zielgruppenanalyse sowie der aktuelle Branchenreport bestätigen alles in allem die erfolgreiche Arbeit der Heilbäder und Kurorte und zeigen gleichzeitig auch einige Handlungsfelder auf, welche die Mitglieder des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg e.V. gemeinsam angehen. Zentrale Themenschwerpunkte der kommenden Jahre werden in den baden-württembergischen Heilbädern und Kurorten somit die Digitalisierung, Mobilität, Prävention sowie eine zielgruppenspezifische Endkundenansprache sein. Allen Maßnahmen zugrunde liegt dabei die Qualitätssicherung und -kommunikation. Als konkrete Beispiele sind die „Initiative zur Höherprädikatisierung von Luftkurorten“ (Kooperationsprojekt mit dem Tourismusministerium) sowie die „Ortsschild-Initiative“ zur intensiveren Alleinstellungswerbung zu
nennen.

www.heilbaeder-bw.de