Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) vergibt das Qualitätssiegel „Wald-Gesundheit“

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Gruppe im Wald

 

Mit dem Siegel „Wald-Gesundheit“ erhält der Gesundheitstourismus in Bayern jetzt eine neue Attraktion: Erstmals wurden in 13 Gemeinden Kurwälder vom BHV zertifiziert, drei davon erhielten zusätzlich die Anerkennung als Heilwälder.

Als internationale Vorreiter der Waldmedizin gelten weltweit Japan und Südkorea. Japan machte das präventive „shinrin-yoku“ (Waldbaden) weltweit als naturnahen Gesundheitstrend populär. Seit Anfang des Jahrtausends werden Waldtherapiestationen und Heilwälder ausgewiesen, um das Gesundheitspotenzial des Waldes für die Prävention und Therapie nutzbar zu machen.

Die (Heil-) Kraft des Waldes nutzen: Ganzheitstherapie für Körper und Seele

Für eine nachhaltige Balance von Körper und Seele, sollten unsere 6 Sinne regelmäßig stimuliert werden. Das kann der Lebensraum Wald: Wir riechen die Tannennadeln, wir spüren die Luft, lauschen dem Vogelgezwitscher und hören das Rascheln der Blätter. Ein Wald ist für uns immer auch eine urvertraute Umgebung und aktiviert die Erholungskaskade im Körper: Das seelische Wohlbefinden, die Stimmung und die Schlafqualität steigen, Angstgefühle werden weniger. Eine Rolle spielt dabei auch die Farbe Grün, die eine beruhigende Wirkung hat. Allein, durch einen Spaziergang in der grünen Natur sinken Blutzucker und Blutdruck.

Einen umfassenden Einfluss hat auch die Waldluft, denn die Bäume filtern einen Großteil der Staubteilchen aus der Luft und reinigen sie. Weiter werden Botenstoffe, mit denen Bäume untereinander kommunizieren bei einem Waldaufenthalt aufgenommen. Die sogenannten Terpene stärken das Immunsystem und zeigen eine antioxidative Wirkung – Den Wald als natürliche Therapiestation nutzen, das wurde jetzt mit dem Aufbau und der Zertifizierung von Kur- und Heilwälder, zur Prävention von körperlichen und seelischen Erkrankungen sowie zur Rehabilitation in Bayern initiiert.

Von Body-Mind zu Green-Gym: Heil- und Kurwälder bieten ein großes Angebot

Kurwälder dienen Gästen zur Prävention, also zur Vorbeugung von Krankheiten. Heilwälder richten sich an kranke Patienten und unterstützen die Rehabilitation, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder einer Operation. In einem zertifizierten Heilwald findet man unterschiedliche Therapieplätze mit Ruhe- und Aktivitätszonen, die nach Bedarf besucht werden können. Gemeinsam mit einem Therapeuten wird ein individueller „Pfad“ organisiert, der regenerierende und aktivierende Maßnahmen enthalten kann: Das Angebot reicht von Body-Mind-Training (z.B. Qigong), Entspannungs- und Gesprächstherapien bis zu kunsttherapeutischen Verfahren. Um die Gesundheitsangebote umsetzen zu können, werden ausschließlich zertifizierte Wald-Therapeut:innen anerkannt, die für die therapeutischen und indikationsspezifische Maßnahmen in den Heil- und Kurwälder zuständig sind.

In Japan gilt Waldbaden bereits seit den 1980er Jahren als ausschlaggebend für eine gesunde Lebensweise. Unter dem Namen „Waldmedizin“ oder auch "forest medicine" ist der Aufenthalt im Wald mittlerweile ein anerkanntes Forschungsgebiet. Das Eintauchen in den Wald schafft eine vitalisierende Naturverbundenheit. Eine Tour mit einem Wald-Gesundheitstrainer in einem der ersten Kurwälder Bayerns verbindet hier besondere Sinneserlebnisse mit körperlicher Entschleunigung und sanfter körperlicher Aktivität. Die Waldtherapie ist ein innovatives, indikationsbasiertes therapeutisches Verfahren im Wald, das die gesundheitsförderliche bioklimatische Wirksamkeit der Waldatmosphäre in Kombination mit angepassten therapeutischen Maßnahmen nutzt.

https://www.gesundes-bayern.de

Bild: Dr. Gisela Immich