Neues Tourismusleitbild für die Sächsische Schweiz: Nachhaltigkeit, Einwohnerbeteiligung, Wintertourismus

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Sächsische Schweiz

 

Ein neues Strategiepapier gibt den Rahmen für die Tourismus- und Regionalentwicklung der Sächsischen Schweiz bis 2030 vor. Für die Umsetzung der ambitionierten Maßnahmen setzt der Tourismusverband auf breite Unterstützung aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bevölkerung.

Mehr Nachhaltigkeit, mehr Einwohnerbeteiligung, mehr Wintertourismus, mehr Vernetzung: Die Strategie dokumentiere den Wandel der Tourismusregion. Außerdem zeige sie Lösungswege für Herausforderungen auf, vor denen auch andere Reiseziele in Deutschland stünden.

Das Tourismusleitbild soll das zentrale und verbindliche Strategiepapier darstellen. Es diene nicht nur dem Tourismusverband selbst, sondern allen Akteuren mit Tourismusbezug zur Orientierung. Die Entwicklung sei so aufwändig wie nie zuvor gewesen. Es gab eine große Bürgerbefragung sowie Expertenbeiräte und thematische Werkstätten unter Einbeziehung von mehr als 80 Tourismuspartnern. Fachlich begleitet wurde der Prozess durch die BTE Tourismus- und Regionalberatung Berlin.

„Das neue Leitbild ist ein großer Wurf für die Sächsische Schweiz“, glaubt der TVSSW-Vorsitzende Landrat Michael Geisler. „Noch nie gab es so viele Realisierungspartner. Tourismus- und Regionalentwicklung sind eng miteinander verflochten. Dem trägt das neue Leitbild Rechnung.“ Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft hätten nicht nur intensiv an der Erarbeitung des etwa 60-seitigen Dokumentes mitgewirkt, sondern auch konkrete Aufgaben übernommen.

Nachhaltigkeit und Qualität

Zu den Leitlinien für die touristische Entwicklung der Region gehört Nachhaltigkeit. Auf diesem Gebiet habe die Sächsische Schweiz mit der Zertifizierung zum nachhaltigen Reiseziel und der Einführung der „Gästekarte mobil“ bereits eine Vorreiterrolle im Freistaat übernommen. Den eingeschlagenen Weg will der Verband fortsetzen, ebenso wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Böhmischen Schweiz.
Auch einen hohen Qualitätsanspruch formuliert das Leitbild. Statt auf Massentourismus setzt die Region weiterhin auf qualitätsvolle, wertschöpfungsintensive Produkte. Als Ziel fixiert wurde auch die Verbesserung der Lebens- und Standortqualität der Region durch gemeinwohlorientierten Tourismus. Weiterhin strebt der Verband die Weiterentwicklung touristischer Erlebnisprodukte und Themen an.

„Das Tourismusleitbild ist kein Papier für die Schublade“, betont Geisler. „Im Rahmen des Umsetzungsmanagements wird der Tourismusverband einen verbindlichen Fahrplan für die Realisierung der Maßnahmen entwickeln und den Fortschritt regelmäßig evaluieren.“

Auf etwa 40 konkrete Maßnahmen hätten sich Verband und Partner bis 2030 verständigt. Darunter seien Schlüsselprojekte wie die Erstellung einer Besucherlenkungskonzeption für die gesamte Nationalparkregion, die Stärkung des Ganzjahrestourismus‘ oder der Ausbau leistungsfähiger Tourismusstrukturen. Auch die Entwicklung von Informations- und Erlebniszentren gehört zu den geplanten Projekten, ebenso die Einbindung der Einheimischen in die Tourismusentwicklung.

Realisierungspartner seien die Nationalparkverwaltung und Sachsenforst, Landkreis, Kommunen, Regionalmanagement, Verkehrsträger, Touristinformationen, Beherbergungsbetriebe, Kultureinrichtungen, Gästeführer und zahlreiche mehr.

Branchenweite Themen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung oder wirtschaftliche Resilienz greife das Papier ebenfalls auf und finde auf die Region zugeschnittene regionale Antworten. Unterstützer seien hierbei unter anderem der Branchenverband DEHOGA Sachsen, die Industrie- und Handelskammer Dresden, der Landestourismusverband Sachsen, die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen sowie die Wirtschaftsförderung Sachsen.

Download-Link
www.saechsische-schweiz.de

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