Die Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt mit den Bürgern*innen einen smarten und nachhaltigen Tourismus

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Key Visual Rhein-Neckar

 

Die Region Rhein-Neckar noch lebenswerter und attraktiver machen für Einheimische und Gäste. Den CO2-Ausstoß mit cleveren Mobilitätsangeboten für Arbeit und Freizeit dauerhaft verringern. Touristische Wertschöpfung fair gestalten und damit auch den sozialen Zusammenhalt stärken: Diese Visionen sollen durch das Projekt „Das WIR wirkt. Smarte und nachhaltige Metropolregion Rhein-Neckar“ noch stärker forciert werden. Jetzt startet eine breite digitale Bürger:innen-Befragung.

Mit innovativen, umweltbewussten Ideen und digital gestützten Tools will die Region Rhein-Neckar nach der pandemiebedingten Krise neue Impulse vor allem für den Tourismus, die Kulturschaffenden und die Freizeitangebote kreieren. Dabei setzt die Metropolregion Rhein-Neckar ganz bewusst auch auf die Kreativität der Menschen in der Region: Am 30. April startete mit dem Mannheimer Maimarkt eine vierwöchige digitale Bürger:innen-Befragung auf www.daswirwirkt.de, deren Ergebnisse direkt in die Entwicklung neuer digitaler Angebote und Services für Einwohner:innen und Gäste einfließen.

Tourismus als Impulsgeber

„Tourismus, im Sinne aller Freizeitmöglichkeiten, ist ein Querschnittsthema, das für die Einwohnerinnen und Einwohner in unserer Region – beispielsweise zur Naherholung oder als Arbeitsplatz – genauso wichtig ist, wie für Gäste aus Nah und Fern. Hier will unser Projekt auf bestehende Vernetzungen aufbauen und neue Impulse setzen. Dabei sind wir offen für vielfältige Rückmeldungen und freuen uns daher auf die Partizipationsphase, die jetzt startet“, so der Gesamtprojektleiter Boris Schmitt vom Verband Region Rhein-Neckar.

Maßgeblich beteiligt an der Umsetzung des Projekts, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert wird, sind der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg, aber auch viele Aktive darüber hinaus. Wichtig für die erfolgreiche Verankerung in der Region sind die zahlreichen Akteur:innen aus Kultur und Tourismus, Wirtschaft und Politik, die sich in den kommenden vier Jahren gemeinsam auf den Weg machen und die Region Rhein-Neckar zu einer „Smarten Region“ weiterentwickeln wollen.

Mitmachen und gestalten

Doch wie definieren die Menschen in der Region eine lebenswerte, klimabewusste Zukunft im Rhein-Neckar-Gebiet und was wollen sie dafür tun? Welche ergänzenden Angebote müsste es zusätzlich zum ÖPNV geben, um nicht mit dem eigenen Auto ins Naherholungsgebiet oder zum Konzerthaus zu fahren? Wie könnten neue, flexible Raumangebote für Arbeiten, Austausch, Vereinsleben und Freizeit im ländlichen Raum gestaltet und damit Pendelverkehr vermindert werden? Und welche Daten sollten erhoben und verknüpft werden, um Einheimischen und Gästen passgenaue Empfehlungen für touristische Angebote zu liefern und ihre Akzeptanz und den Erfolg zu messen?

Erste Antworten auf diese und viele weitere Fragen soll die digitale Bürger:innen-Befragung geben. Einwohner:innen in Städten und Dörfern, Kulturschaffende und Gastronom:innen, Unternehmer:innen, Lokalpolitiker:innen und Touristikprofis – sie alle sind vom 30. April bis 31. Mai 2022 eingeladen, ihre Vorstellungen von einer nachhaltigen, digitalen Transformation der Region Rhein-Neckar über die Plattform www.daswirwirkt.de  zu äußern. Die Befragung gliedert sich in acht Themen. Diese bilden acht Pilotprojekte ab, in denen die beteiligten Akteur: innen nach Auswertung der Befragung innovative digitale Lösungsansätze – aufsetzend auf teilweise schon bestehenden Überlegungen und gemeinsam mit einer Fülle von Partnern – für einen smarten Lebensraum erarbeiten werden.

„Das WIR wirkt. Smarte und nachhaltige Metropolregion Rhein-Neckar“

Von Mobilität über Besucherlenkung bis Datenmarktplatz – die acht Pilotprojekte greifen aktuelle Trends und Zukunftsthemen auf und wollen intelligente, passende Strategien mit Strahlkraft für die gesamte Region entwickeln.

  • „Umweltfreundlicher unterwegs“ könnte das Motto des Pilotprojekts Smarte Mobilität sein. Hier soll das Mobilitätsangebot so gestaltet werden, dass es zu einer Verhaltensänderung bei Besucher:innen und Pendler:innen sowie Reduktion von Emissionen im Verkehr kommt.
  • Um CO2-Kompensation im Dienst des Klimaschutzes geht es in einem weiteren Teilprojekt, bei dem Einheimische, Gäste und Unternehmen der Region dabei unterstützt werden, ihren CO2-Ausstoß langfristig zu reduzieren und, wo nötig, zu kompensieren.
  • Unter dem Arbeitstitel "Entspannte Besuchserlebnisse" und Besucherlenkung beschäftigen sich die Akteure mit der Frage, wie Bürger:innen und Gäste mit Hilfe digitaler Instrumente so gelenkt werden können, dass kein „Massentourismus“ oder Überfüllungen drohen. Anwohner:innen sollen nicht mehr unter den Besuchermassen leiden, sondern im Idealfall von ihnen profitieren.
  • Bei Weitersehen steht das Erlebbarmachen von (natur-) räumlichen Entwicklungen mit Hilfe von Augmented und Virtual Reality im Mittelpunkt. Hier soll die Möglichkeit entstehen, Wissen über die Region, die Auswirkungen unseres Handelns auf unseren Lebensraum und mögliche Zukunftsszenarien spielerisch und interaktiv zu erfahren. Die Besucher lernen somit auf unterhaltsame Weise etwas über Natur und Umweltschutz und das Zusammenspiel von Mensch und Lebensraum.
  • Im Pilotprojekt Kulturerlebnisraum sollen die kulturellen Angebote der Region für Bürger:innen und Gäste über eine zentrale digitale Plattform zugänglicher, bekannter und einfacher buchbar gemacht werden. Auf diese Weise soll sie Kulturschaffenden in Stadt und Land eine nachhaltige Existenz sichern und den Zusammenhalt in der Region stärken.
  • Die Freiräume sollen Leerstände und schlafende Ortskerne wiederbeleben und mit neuen, flexiblen Konzepten Raumangebote für Arbeiten, Austausch, Vereinsleben und Tourismus zur Verfügung stellen. Dort sollen neue Formen der Zusammenarbeit, des sozialen Miteinanders und digitale Tourist-Informationen erprobt werden, um Bürger:innen und Besucher:innen auch auf dem Land optimale Arbeitsbedingungen, digitale, (touristische) Infrastruktur und einen Raum für Gemeinschaft zu schaffen.
  • Außerdem soll ein Innovation Hub entstehen – mit passgenauen Services und Förderangeboten, damit Tourismus- und Kultureinrichtungen Nachhaltigkeit und Digitalisierung eigenverantwortlich und innovativ vernetzen und vorantreiben.
  • Ziel des Pilotprojekts Regionaler Datenmarktplatz ist es, die digitalen Daten der Region in den Dienst der Menschen zu stellen: Zunächst müssen alle vorhandenen Daten der Region gesammelt und analysiert werden. Anschließend können Datenlücken aufgezeigt und geschlossen werden. Im Zusammenspiel mit den verschiedenen Teilprojekten können diverse Analysetools und digitale Lösungen für die Herausforderungen unserer Region entstehen: Wo finde ich die nächste E-Ladesäule und ist diese frei oder besetzt? Wie geht es unseren Wäldern? Gibt es Indikatoren für ein bevorstehendes Unwetter? Welche Projekte zum Thema Nachhaltigkeit gibt es in der Region? Wie wirksam sind diese?

www.smart-rhein-neckar.de
www.daswirwirkt.de

Hinweis: Matthias Burzinski von destinet.de ist Teil des Kommunikationsteams für das Binnenmarketing des Projekts.

Grafik: Metropolregion Rhein-Neckar / Illustration Julia Echterhoff für die projekt2508 GmbH und MRN