Reisewarnung für Wien: Wintersaison in Österreich in Gefahr?

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Fiaker wien

 

In Wien steigt die Zahl der Infizierten rasant. Und in Österreich kursierten schon Gerüchte, dass es zu einer Reisewarnung des deutschen Auswärtigen Amtes kommen könnte: Jetzt ist sie Realität. Das RKI hat Wien zum Risikogebiet erklärt und das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung ausgesprochen.

Zur epidemiologische Lage schreibt das Auswärtige Amt: "Das COVID-19-Infektionsaufkommen in Österreich nimmt derzeit zu. Im Bundesland Wien liegt die Inzidenz derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb das Bundesland zum Risikogebiet eingestuft wurde. Daraus resultiert bei Einreise nach Deutschland ein verpflichtender kostenloser COVID-19-PCR-Test und ggf. eine Quarantäneverpflichtung.
Auch das Bundesland Tirol, hier insbesondere die Stadt Innsbruck, verzeichnet stark steigende Infektionszahlen."

Bundeskanzler Sebastian Kurz selbst brachte es bereits vor einigen Tagen auf den Punkt: "Es wird wieder ernst. Die Corona-Infektionszahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen. Daher werden wir mit weiteren Maßnahmen reagieren. Es ist ein Phänomen, das nicht nur in Österreich stattfindet, denn es gibt einen weltweiten Trend. Wir haben daher mit einigen Herausforderungen zu rechnen, gesundheitlich sowie wirtschaftlich", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Innenminister Karl Nehammer und der Sprecherin der Corona-Kommission, Daniela Schmid, zur Ausweitung der Maßnahmen.

Die Folgen: Seit Montag, 14. September gelten wieder verschärfte Regelungen. "Ab Montag wird der Mund-Nasen-Schutz in jenen Bereichen verpflichtend sein, in denen er jetzt schon gilt, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Supermärkten. Darüber hinaus wird er auch im Handel, im Dienstleistungsbereich, beim Parteienverkehr in Behörden, in Schulen außerhalb des Klassenverbandes und bei allen Formen des Kundenkontaktes verpflichtend sein", informierte Bundeskanzler Kurz.

Zudem werde es auch bei Veranstaltungen Einschränkungen geben: "Bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze, etwa bei Geburtstagsfeiern, liegt die maximale Personenzahl im Innenbereich bei 50, im Freien bei 100. Gerade bei privaten Feiern gilt es besonders vorsichtig zu sein, denn das ist eine der Hauptansteckungsquellen." Großveranstaltungen mit einem professionellen Konzept und zugewiesenen Sitzplätzen werden Indoor mit 1.500, Outdoor mit 3.000 Personen beschränkt.

"In der Gastronomie gilt der Mund-Nasen-Schutz für Kellnerinnen und Kellner. Darüber hinaus wird festgelegt, dass im Innenbereich Speisen und Getränke nur an Sitzplätzen ausgegeben werden dürfen. Insbesondere im Barbereich oder bei Partys am Abend ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch", betonte der Kanzler.

Zweiten Lockdown verhindern - Wintersaison in Gefahr

Abschließend ersuchte Bundeskanzler Sebastian Kurz die Menschen in Österreich um mehr Vorsicht. "Ich appelliere dringend, dass wir die Situation alle gemeinsam ernst nehmen. Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es in eine negative Richtung gehen kann. In Österreich haben wir das klare Ziel, einen zweiten Lockdown zu verhindern. Das wird uns aber nur gelingen, wenn alle einen Beitrag leisten, auf die Hygiene geachtet wird, Abstand gehalten wird und die gesetzten Maßnahmen eingehalten werden“, sagte Sebastian Kurz.

Dahinter steckt auch die Sorge, dass ansteigende Zahlen die anstehende, ohnehin schwierige Wintersaison in Gefahr bringen. Ischgl hallt nach - und schlechte Nachrichten zum Infektionsgeschehen in Österreich werden die Reisenden aus den bedeutenden Quellmärkten, v.a. Deutschland, kaum inspirieren.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach von einer entscheidenden Phase des Übergangs vom Sommer zum Herbst: "Alles, was wir jetzt gut unter Kontrolle halten können, ist ein Gewinn für diese schwierige Periode. Wir arbeiten daran, dass wir die jetzige Situation stabilisieren." Bei einigen Nachbarstaaten entwickle sich die Situation ähnlich. Man müsse daher die richtigen Maßnahmen zu den richtigen Zeitpunkten setzen. "Den Anstieg der letzten Zeit müssen wir wieder bundesweit verflachen und kontrollierbarer gestalten."

Erst vor Kurzem hatte Österreich die Corona-Ampel als schnellen Informationskanal präsentiert. Dort sind neben der Ampel auch die Empfehlungen der Kommission und Bewertungskriterien angeführt. Die Reisenden und auch die Tourisker*innen werden sie mit Sorge betrachten.

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/oesterreichsicherheit/210962
https://www.corona-ampel.gv.at

 

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