Sommerurlaub: Öffnung in Deutschland möglich, Aufhebung der Reisewarnungen eher nicht

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Thomas Bareiß

 

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß trat gestern vor die Presse, um aus einer Videokonferenz mit den Tourismusministern*innen in der EU zu berichten. Wird ein Sommerurlaub möglich sein? Klares Jein.

Wie nicht anders zu erwarten war, sind nahezu alle Einschätzungen bezüglich einer möglichen Öffnung und eines Neustarts des Tourismus an die Infektionszahlen und die Entwicklung der Pandemie geknüpft. Immerhin ließ sich Bareiß zu der Einschätzung hinreißen, dass Urlaub in Deutschland unter Auflagen vermutlich möglich sein werde und verwies auf den heimischen Markt.

Hoffnung für Betreiber von Ferienwohnungen und Ferienhäusern

Er deutete an, dass zumindest die Ferienwohnungen und Ferienhäuser mit einer Öffnung rechnen können, und verwies etwa auf den Öffnungsplan in Mecklenburg-Vorpommern. Hotels seien eher differenzierter zu betrachten, z.B. im Hinblick auf Wellnesseinrichtungen, Durchführbarkeit des Frühstücks und anderer kritischer Faktoren, die eine Einhaltung der Distanz- und Hygieneregeln erschweren. Hier seien spezielle Konzepte zu erarbeiten - auch für die Besucherlenkung in hoch frequentierten Attraktionen wie Freizeitparks oder Schloss Neuschwanstein.

Offenbar hat es aus den bei deutschen Urlaubern beliebten Mittelmeerdestinationen den starken Wunsch gegeben, dass eine sanfte Öffnung vielleicht auch hier schon im Sommer möglich sei. Griechenland hatte hier bereits erste Signale ausgesendet. Hier zeigte sich Bareiß jedoch deutlich skeptischer. Gesundheit und Sicherheit hätten hier absoluten Vorrang. Er warnte zudem vor möglichen Imageschäden, falls ein erneuter Infektionsherd entstünde.

Sicherheits- und Hygienestandards auf Reisen

Grundsätzlich sollen - möglichst auf europäischer Ebene - Sicherheits- und Hygienestandrads entwickelt werden. Auch die noch immer offene Gutscheinlösung anstatt der Rückzahlungspflicht solle, wenn möglich, europäisch geregelt werden. Hier stockt jedoch der Abstimmungsprozess, was aus Sicht der Tourismusbranche besonders niederschmetternd ist.

Auch Heiko Maas und das Auswärtige Amt hatten sich pessimistisch im Hinblick auf die Rücknahme von Reisewarnungen und Grenzschließungen gezeigt. Einen normalen Sommerurlaub sehe er nicht in diesem Jahr.

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