Diese 10 Maßnahmen fordert der DTV zur Rettung des Tourismus in Coronazeiten

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Küche, restaurant

 

Die Ausbreitung des Coronavirus hat gravierende Auswirkungen auf die deutsche Tourismusbranche. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) fordert die Bundesregierung auf, mit geeigneten Instrumenten dafür zu sorgen, dass die Akteure des Deutschlandtourismus keinen bleibenden Schaden nehmen.

„Jetzt muss es darum gehen, finanzielle Engpässe zu überbrücken und zu verhindern, dass Unternehmen unverschuldet in Schieflage geraten und Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren“, so Norbert Kunz. Dazu hat der DTV dem Bund ein Mix aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen vorgeschlagen.

Die bereits vom Bund beschlossenen Maßnahmen zum Kurzarbeitergeld und zur Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge seien erste notwendige Schritte, denen weitere folgen müssen.

„Essentiell sind nun vor allem schnell wirkende, niedrigschwellige und vor allem leicht zugängliche Liquiditätshilfen für besonders betroffene Tourismusakteure und Leistungsträger aber auch Kongresszentren, Messen, Kultur-, Freizeit- und Tourismuseinrichtungen in Städten, Landkreisen und Gemeinden“, so Kunz. „Im Endeffekt geht es auch darum, die wirtschaftliche Wertschöpfung der Branche für die gesamte Volkswirtschaft auch nach der Krise zu erhalten“.

Die deutsche Tourismusbranche hat unmittelbar mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen: Drastische Rückgänge im Veranstaltungs- und Messegeschäft, Stornierungswellen, Besucherrückgänge und eine hohe Buchungszurückhaltung treffen Gastgewerbe, Tourismus-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Mobilitätsanbieter hart.

Das sind die Maßnahmen

Retten – Kurzfristig

1. Sofortige Schaffung personeller Kapazitäten zur zügigen Abwicklung der neuen Kurzarbeiterregelung in der Bundesagentur für Arbeit.

2. Schnell wirkende, niedrigschwellige und vor allem leicht zugängliche Liquiditätshilfen des Bundes für besonders betroffene Tourismusakteure und Leistungsträger, wie zum Beispiel Kleinst- und Familienbetriebe. Die Liquiditätshilfen müssen auch für Kongresszentren, Messen, Kultur-, Freizeit- und Tourismuseinrichtungen in Städten, Landkreisen und Gemeinden, die als Veranstalter aktuell besonders betroffen sind, zugänglich sein. Um schnell Wirkung entfalten zu können, muss die Haftungsfreistellung für die durchleitenden Banken und Sparkassen zeitweise von bisher 50 auf bis zu 100 Prozent erhöht werden. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass Tourismusakteure nicht unverschuldet in eine existenzbedrohende Schieflage geraten und massenweise Insolvenzen die Folge sind.

3. Die Liquiditätshilfen von EU, Bund und Ländern müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.

4. Zinslose Stundung von Steuervorauszahlungen, um in der Phase eingebrochener Märkte nicht zusätzliche Belastungen zu schaffen. Dies ist notwendig bei Betrieben, bei denen absehbar ist, dass die Höhe der Steuervorauszahlungen im laufenden Jahr nicht mehr erreicht werden kann.

5. Sofortige Umsetzung des von der Bundesregierung anerkannten Urteils des Bundesfinanzhofs und zügige Rückzahlung der geleisteten Vorauszahlungen zur Gewerbesteuerhinzurechnung.

Stabilisieren - Mittelfristig

6. Vermeidung zusätzlicher finanzieller Lasten für Destinationsmanagementorganisationen (DMO) und kleinere Reiseveranstalter durch die geplante Neuregelung der Insolvenzversicherung im Rahmen der Pauschalreiserichtlinie.

7. Reform des Infektionsschutzgesetzes, um Entschädigungsleistungen für touristische Betriebe, die von Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz betroffen sind (Quarantäne).

Investieren – Langfristig

8. Deutliche Aufstockung der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur zur Anregung von tourismusnahen Investitionen im Gewerbe und der Infrastruktur.

9. Deutliche Anhebung der Sofortabschreibungsmöglichkeiten für geringwertige Wirtschaftsgüter, um Investitionen anzuregen.

10. Auflegen eines „EU-Sonderförderprogramms Tourismus“ im Rahmen der kommenden EU-Förderperiode für Investitionen und zum Marktanreiz.

www.deutschertourismusverband.de

Bild: https://pixabay.com/de/photos/k%C3%BCche-arbeit-restaurant-kochen-731351/

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