Deutsche Reiseindustrie wählt konservativ

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Hätten die Entscheider der Reiseindustrie zu entscheiden, so würde Deutschland nach der Wahl zum 18. Bundestag am 22. September 2013 mit einer stabilen Mehrheit von einer konservativen Bundesregierung aus CDU und CSU regiert werden. Die zweitstärkste Kraft im Land wäre das Bündnis 90/Die Grünen, gefolgt von der SPD und der FDP.

Besonders deutlich sei die Zustimmung der Reisebranche für Angela Merkel und die Politik ihrer Bundesregierung. In einer Umfrage des Travel Industry Club unter Entscheidern der Reiseindustrie wünschten sich 68 Prozent der Befragten demnach eine Wiederwahl der amtierenden Bundeskanzlerin. Ebenso deutlich sei die Ablehnung des SPD-Kanzlerkandidaten: Nur 21 Prozent der Entscheider würden Peer Steinbrück gerne als Kanzler sehen.

Für die Entscheider der deutschen Reiseindustrie sei die Wahl zum Deutschen Bundestag eindeutige Pflicht. 97 Prozent der in der zweiten August-Hälfte befragten 183 Manager gaben an, am 22. September 2013 zur Wahl gehen zu wollen. Mit der gegenwärtigen Politik scheinen die Entscheider weitestgehend einverstanden zu sein: Nur 40 Prozent wünschten sich demnach in der vom Beratungsunternehmen Trendscope im Auftrag des Travel Industry Club befragten Manager eine neue Bundesregierung, 57 Prozent dagegen eine Neuauflage der Koalition aus CDU/CSU und FDP. Gemessen an der Kritik, die zuweilen aus der Touristik an der Bundesregierung geäußert wurde, ist das sicher ein überraschendes Ergebnis.

Auf die Frage, welcher Partei sie am Wahl-Sonntag im September ihre Stimme geben werden, votierten 45 Prozent für die CDU/CSU, 18 Prozent für Bündnis 90/Die Grünen und nur 16 Prozent für die SPD. Mit elf Prozent käme die FDP ebenso eindeutig wieder in den Deutschen Bundestag. Keine Chancen dagegen hääten "Die Linke" sowie die Piraten. Beide Parteien erhielten aus Reihen der Entscheider der Reiseindustrie jeweils nur ein Prozent der Stimmen. Dagegen könnte die "Alternative für Deutschland" mit fünf Prozent der Stimmen rechnen.

An die künftige Bundesregierung hätten die Manager der Reiseindustrie konkrete Forderungen. So plädierten erstaunlicherweise 74 Prozent der Befragten für die Einführung einer Autobahnmaut, damit auch ausländische Urlauber für die Benutzung deutscher Autobahnen zur Kasse gebeten würden. 26 Prozent lehnten eine solche Steuer ab. Für 61 Prozent wäre es wünschenswert, wenn die Bundesregierung ein Ministerium für Tourismus einrichten und so der Reiseindustrie größere Aufmerksamkeit schenken würde. 88 Prozent der Befragten forderten eine bundesweite Abschaffung der Bettensteuer und 84 Prozent plädieren dafür, die Luftverkehrsabgaben nicht weiter erheben zu lassen.

60 Prozent der Entscheider wünschten sich von der neuen Bundesregierung eine Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für das Gastgewerbe. Weiter auf der Wunschliste: eine neue Regelung zum sogenannten Ferienkorridor. 69 Prozent seien der Ansicht, dass der Zeitraum für die Gestaltung der Sommerferien erweitert werden sollte, obwohl etwa die Tagungsinudstrie sich bereits dagegen positioniert hatte.

Dirk Bremer, Präsident des Travel Industry Club: "Die hohe Beteiligung und die positive Reaktion auf die Umfrage unter unseren Entscheidern hat uns sehr gefreut. Erfreulich ist insbesondere auch die offensichtlich in unserer Branche sehr ausgeprägte Absicht, am 22. September 2013 zur Wahl gehen zu wollen."

www.travelindustryclub.de