Die FUTOUR Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung GmbH unterstützt das Ressort Nachhaltigkeit.

Bodensee soll „Echt nachhaltig“ werden

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

Bodensee

 

Die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH stellt eine langfristig nachhaltige Entwicklung der Tourismusregion in den Fokus: Das Naturparadies gelte es zu schützen und zu bewahren, damit der See als Lebensraum, Erlebnisgebiet, Urlaubsregion und Existenzgrundlage erhalten bleibt.

Mit der ECHT BODENSEE CARD sei bereits ein wichtiger Grundstein im Bereich nachhaltiger Mobilitätskonzepte gelegt, doch hinter Nachhaltigkeit stecke noch so viel mehr. Das neue Siegel „ECHT nachhaltig“ zeichnet daher Tourismuspartner aus, die sich wirksam für eine nachhaltige Entwicklung engagieren. Die Auszeichnung soll die Partner zusammenführen und den Zugang zu einem attraktiven Netzwerk ermöglichen; außerdem sollen Produkte dadurch verstärkte Aufmerksamkeit gewinnen.

Zunächst konzentriert sich die DBT demnach darauf, möglichst viele Gemeinden und Betriebe zu gewinnen, die sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit begleiten. Denn diese muss vor allem in den Tourismusorten selbst sowie durch die verschiedenen touristischen Leistungsträger gelebt werden. Um diesem Ziel nachzukommen, finde ein regelmäßiger Austausch statt, bei dem insbesondere aktuelle Themen wie die Müllproblematik in den Seegemeinden oder weitere Ideen besprochen werden. Darüber hinaus kümmere sich das Team darum, Partner für nachhaltige Angebote zu sensibilisieren, Kooperationen auszubauen, potenzielle Betriebe mit dem neuen Siegel auszuzeichnen und unterstützend bzw. beratend zur Seite zu stehen. Die DBT freut sich demnach über viele weitere interessierte Betriebe, auch Anregungen sowie kreative Ideen für das Projekt seien jederzeit willkommen.

Zahlreiche Betriebe bereits mit neuem Siegel „ECHT nachhaltig“ ausgezeichnet

Insgesamt darf sich die DBT bereits über 17 ausgezeichnete Partner in vier Kategorien freuen.

  • Die folgenden ECHT nachhaltig Restaurants bringen Nachhaltigkeit auf den Teller: Hotel-Restaurant Maier, Fischbach | Strandhaus, Lindau | Restaurant Eulenspiegel, Wasserburg | Guten Taco, Überlingen | KäStadl, Uhldingen-Mühlhofen.
  • Als verantwortungsvolle Betriebe wurden sie als ECHT nachhaltig Manufaktur Partner ausgezeichnet: Burgunderhof, Hagnau | Little Bee Fresh, Lindau. Voller Leidenschaft und in liebevoller Handarbeit werden hier regionale Erzeugnisse produziert.
  • Die ECHT nachhaltig Erlebnis-Partner übernehmen bei der Gestaltung ihrer Erlebnisangebote und Veranstaltungen Verantwortung. Aktuell zählen die Bodensee-Therme in Überlingen sowie der Affenberg Salem zu den offiziellen Partnern.
  • Umweltfreundlich übernachten, ohne auf Gästekomfort zu verzichten, können Gäste bei den ECHT nachhaltig Unterkunft-Partnern. Ob Hotel, Campingplatz oder Ferienwohnung – die verschiedensten Unterkunftsanbieter haben sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Insgesamt gehören bereits acht Übernachtungsbetriebe der nachhaltigen Familien an, darunter: Hotel Alte Schule, Lindau | Naturresort Gerbehof, Ailingen | Ferienhof Schwehr, Salem.

Mit kleinen Dingen Großes bewirken

„Nachhaltigkeit und Umweltschutz betreffen uns alle. Wir möchten sowohl Einheimische als auch Gäste sensibilisieren, im Alltag nachhaltiger zu agieren und geben hierfür einige Tipps & Produkte an die Hand, mit denen man einen Teil dazu beitragen kann. Mit den Klick-Klack-Taschenaschenbechern beispielsweise möchten wir auf die Umweltverschmutzung aufmerksam machen, mit der Soulbottle zum Vermeiden von Plastikflaschen beitragen. Besonders das Thema RECUP spielt auch eine ganz bedeutende Rolle, hier geht es vorrangig um die Müllvermeidung sowie das Einsparen von Ressourcen. Aktuell bemühen wir uns, noch mehr Gastronomiebetriebe wie Restaurants, Cafés oder Imbisse für das Mehrwegpfandsystem zu gewinnen. Die passenden gebrandeten Deckel dazu sowie die genannten Artikel gibt es in unserem Onlineshop unter www.echt-bodensee.de.shop und bei zahlreichen Tourist-Informationen oder Gastgebern in der Region zu erwerben“, erläutert Nikola Nielsen, die bei der DBT für das Projekt zuständig ist.

Das Jahr 2021 

Die Pandemie hat den Tourismus in eine tiefe Krise gedrückt. Die Übernachtungszahlen im DBT-Gebiet pendelten sich im Jahr 2021 auf dem niedrigen Wert von 2020 ein und blieben dabei um ca. 25% unter dem Vergleichsjahr 2019. Der Rückgang ausländischer Gäste lag sogar bei 56%. Besonders groß waren die Rückgänge im Geschäftsreisetourismus, diese konnte nur in Teilen durch Steigerungen im Urlaubstourismus während der Sommermonate kompensiert werden.

Eine ähnliche Bilanz ziehen auch die verschiedenen Wirtschaftssektoren der Tourismusbranche: Bei den Bodensee-Schiffsbetrieben pendelten sich die Fahrgastzahlen im Jahr 2021 ebenfalls auf dem niedrigen Niveau von 2020 ein. Dabei lagen die Zahlen ca. 34% unter dem Vergleichsjahr 2019.

Im Bereich Freizeiteinrichtungen und Museen beruft sich die DBT auf die Rückmeldungen des Zeppelin-Museums, diese sind nach erster Einschätzung repräsentativ für andere vergleichbare Freizeiteinrichtungen. Die Besucherzahlen haben sich in 2021 gegenüber 2020 nochmals um 10.000 Besucher reduziert und liegen mit 127.000 Besuchern noch bei 55% des Vergleichsjahren 2019. Die Rückgänge betragen somit 45% zum Vergleichsjahr 2019. Vor allem den langen Schließzeiten zu Beginn des Jahres 2021 und die ständig wechselnden Auflagen hatten einen großen Einfluss auf den Rückgang der Besucherzahlen.

Die Auslastung in der Hotellerie und Gastronomie war nach Rücksprache mit der DeHoGa in den Sommermonaten gut bis sehr gut. Für viele Gäste war der Bodensee eine sichere Alternative zu ausländischen Reisezielen. Neue Gästegruppen entdeckten den Bodensee als Reiseziel. Naturnahe Reisethemen, wie Wandern und Radfahren lagen voll im Trend und konnten am Bodensee gut bedient werden. Schwierig war jedoch der verspätete Saisonstart nach dem Lockdown und auch die Nachsaison mit zahlreichen Einschränkungen durch die Corona-Verordnungen ab Spätsommer/Herbst. Diese bescherten den Betrieben erheblich Umsatzeinbußen im Vorweihnachtsgeschäft.

Ein Blick ins Reisejahr 2022

Nach zuletzt gestiegenen Buchungen im vergangenen Sommer sorgt die Verschärfung der Infektionslage nun wieder für Verunsicherung der Urlauber*innen und Tourismusbetriebe. Die DBT rechnet mit einem weiteren schwierigen Jahr. Für die Betriebe wünscht sie sich Regeln, die nicht nur transparenter, sondern vor allem einheitlich für die gesamte Vierländerregion sind. Ein Urlaub am Bodensee muss für den Gast planbar sein. Trotz der Einbußen in den vergangenen beiden Jahren laufen die Saisonvorbereitungen für 2022 bereits, die Tourismusbetriebe sind versuchen das Jahr optimistisch zu starten und freuen sich auf zahlreiche Besucher*innen.

Neben den Unsicherheiten durch die immer noch nicht bewältigte Pandemie treibt die Reisebranche ein weiteres Thema um: der Fachkräftemangel. Bereits in den vergangenen Jahren sind viele Mitarbeitende abgewandert, Corona hat zu dieser Problematik zusätzlich beigetragen. Eine neue Herausforderung, der die DBT sich stellen und mit Marketingmaßnahmen unterstützen will. Ein erster Austausch mit Vertreter*innen der Dualen Hochschule sowie der Industrie- und Handelskammer und Hoteliers aus der Region hat bereits stattgefunden.

www.echt-nachhaltig.de
www.echt-bodensee.de

Bild: Getty Images / Canva

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