Innovationsgenerator: Förderung für neue nachhaltige Tourismusideen in der Schweiz

am . Veröffentlicht in Nachhaltigkeit & CSR

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Der Innovationsgenerator unterstützt und berät innovative und nachhaltige Tourismusideen in der Schweiz. Sieben Projektideen wurden seit der ersten Jurierung im September 2017 weiter konkretisiert. Nun konnte die Jury Startbeiträge an vier Projekte im Umfang von CHF 32.000 vergeben.

Mit dem Instrument der Co-Creation fördert der Innovationsgenerator neue Partnerschaften und bietet fachliche Unterstützung bei der Projektentwicklung. Die angestrebten Projekte sollen allen drei Zieldimensionen der Nachhaltigkeit bestmöglich gerecht werden: Wirtschaft, Ökologie, Gesellschaft. Im Herbst 2017 hat die Jury aus einer Fülle von 48 Projektideen aus allen Bergregionen der Schweiz die besten acht ausgewählt und zur Weiterbearbeitung empfohlen. Sieben Projektträger haben jetzt ihre Businesspläne eingereicht. Zwei Workshops in Luzern und Sierre wurden angeboten, um die Projektträger bei der Erarbeitung eines Business-Plans zu unterstützen und ein Beratungspool des Innovationsgenerators stand den Initiantinnen und Initianten beratend zur Verfügung.

Ende Mai 2018 hat die Jury, in welcher Schweiz Tourismus, der Schweizer Tourismus-Verband, Graubünden Ferien, das Office de tourisme du canton de Vaud und die CIPRA Schweiz vertreten sind, nun die Siegerprojekte der zweiten Bewerbungsrunde erkoren. Die ausgewählten Projektträger profitieren von einem finanziellen Beitrag von je CHF 8.000. Trägerin des Projekts ist die CIPRA Schweiz, Partner sind Tourismusorganisationen sowie die Tourismusinstitute der Hochschulen Sierre und Luzern. Unterstützt wird das Projekt durch das Programm Innotour des SECO – Staatssekretariat für Wirtschaft.

Die vier Gewinnerprojekte der Phase 2 Innovationsgenerator

Unter den sieben eingereichten Bewerbungen gab es drei Projekte für innovative nachhaltige Beherbergungsangebote. Die Jury hat zwei solche Initiativen für einen finanziellen Beitrag ausgewählt. Beim Projekt „A l’abri de l’Hêtre“, St‐Cergue/Nyon, überzeugte bereits in der ersten Runde die umfassende Berücksichtigung der Nachhaltigkeit von CO2 ‐Neutralität bis hin zu Null‐Abfall. Die Projektinitiantin möchte die zukünftigen Gäste in erster Linie für die natürlichen Ressourcen und zukunftsgerichtete nachhaltige Lösungen sensibilisieren. „A l’abri de l’Hêtre“ ist ein innovatives Beherbergungsprojekt, bestehend aus fünf Waldhütten, welche Komfort und Respekt vor der Natur vereinen. Sie sollen im Perimeter des Parc Jura Vaudois in St‐Cergue realisiert werden. Die Hütten sollen komplett autonom funktionieren, sowohl was den Energie‐ als auch den Wasserhaushalt betrifft und in Zukunft eine wichtige Rolle im Beherbergungsangebot in der Region spielen. Die Jury überzeugte auch das sehr grosse persönliche Engagement der Projektinitiantin, die unternehmerischen Qualitäten und der Mut, das ausserordentliche Projekt, konsequent anzupacken und weiterzuverfolgen.

Mit Glamping à la Ferme, wird ein weiteres Westschweizer Projekt im Übernachtungssektor ausgezeichnet. Es hat zum Ziel, ein regionales Netz von flexiblen Übernachtungsangeboten auf Landwirtschaftsbetrieben zu schaffen, verknüpft mit Angeboten für die Gäste auf dem Hof. Die Angebote sollen entlang der Goldenpass‐Bahnlinie „Montreux Berner Oberland“ (MOB) im regionalen Naturpark Gruyère Pays‐d’Enhaut geschaffen werden. Ein Hof in Château‐d’Oex steht bereit, um ein erstes Pilotprojekt zu realisieren. Die Jury überzeugte ganz besonders das innovative Geschäftsmodell, welches dem Projekt zu Grunde gelegt wird. Eine kommerzielle Gesellschaft, „Hôtel Glamping“, übernimmt die Investitionen und das Marketing. Die Bauernbetriebe sind für die Betreuung vor Ort zuständig, liefern etwa das Frühstück und können Zusatzangebote für die Gäste auf dem Hof bereitstellen. So können alle Beteiligten ihre eigenen Stärken in der Zusammenarbeit ausspielen.

Gespannt ist die Jury auf die Weiterentwicklung eines revolutionären Skischulmodells, welches von einem Initianten aus St. Antönien an Graubünden Ferien herangetragen wurde. Ergänzend zum bestehenden Skischulangebot, könnten in Zukunft mobile Skilehrer auf den Pisten abenteuerlustige Skifahrer spontan im Tiefschnee‐ oder Buckelpisten‐Fahren unterrichten. Damit soll das heutige Modell der Skischule ergänzt, wenn nicht langfristig gar disruptiert werden. Der Gast kann sich spontan auf der Piste für Skiunterricht à la carte entscheiden, ohne vorher das Skischulbüro aufzusuchen. In einem ersten Pilotversuch in Davos konnten Ende März 2018 wertvolle Erfahrungen zur Praxistauglichkeit gewonnen werden. Die Jury möchte mit ihrem Beitrag weitere Praxisversuche für diesen innovativen Ansatz ermöglichen.

Sehr stark an der sozialen Nachhaltigkeit orientiert sich das Projekt Alpine Sabbatical. In der Nebensaison sollen leerstehende Zweitwohnungen zu vorteilhaften Bedingungen für eine berufliche Auszeit genutzt werden. Im Gegenzug verpflichten sich die Teilnehmenden, sich vor Ort mit ihren Ideen oder ihrer Arbeitskraft einzubringen. Diese Projektidee wurde aus dem städtischen Umfeld an interessierte Regionen im Kanton Graubünden herangetragen. Die Regionalentwicklungsstellen in Davos‐Klosters sowie in der Surselva haben Interesse als Pilotregionen signalisiert. Davos‐Klosters will sich vermehrt als die Gesundheitsregion der Schweiz positionieren und sieht zukünftige Sabbatical‐Gäste aus dem Umfeld der Rehabilitation, während sich die Surselva mit Ihrer Ruhe und Beschaulichkeit für eine Auszeit vom Berufsleben besonders anbietet. In einem Pilotversuch sollen Erfahrungen gesammelt werden, wie Langzeitgäste für die Nebensaison gewonnen werden können und wie diese sich gewinnbringend vor Ort einsetzen könnten

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