Ökologischer Rucksack: Jugendliche sollen lernen umweltfreundlich zu reisen

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Wie schaffe ich es, dass mein ökologischer Rucksack auf Reisen möglichst klein und leicht ist? Mit dieser Frage befasst sich das Projekt Zero Impact Camps der Naturfreundejugend, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird.

Der Jugendverband will junge Menschen dazu motivieren, sich über umweltbewusstes, ressourcenschonendes und sozial verträgliches Reisen Gedanken zu machen. Dazu finden in Zeltlagern und Jugendfreizeiten in ganz Deutschland Aktionstage statt.

Spielerisch sollen die Jugendlichen lernen, die verschiedenen Aspekte des Reisens - Anreise, Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten vor Ort - auf ihre Umwelt- und Klimaverträglichkeit zu untersuchen. Auch eigene Vorschläge seien gefragt: Auf www.zero-impact-camps.de können auch Jugendliche, die nicht an einem Aktionstag teilgenommen haben, ihre nachhaltigen Reiseideen posten, Fotos oder Videos hochladen und ihre Freunde einladen, den Beitrag zu liken. Die beliebtesten Posts gewinnen, Einsendeschluss ist der 15. September 2015.

Natur erleben, Spaß haben und dabei noch was lernen: Darum soll es bei den Aktionstagen der Zero Impact Camps gehen. "Wir waren Geocachen", berichtet die 16-jährige Melina vom Jugendzeltlager im hessischen Lahntal. An den verschiedenen Stationen der digitalen Schnitzeljagd sollten die Jugendlichen Antworten auf Fragen entwickeln wie: Wie gelangt eine Gruppe möglichst umweltschonend von A nach B? Oder: Wie wirkt sich der Bau eines Hotelkomplexes auf den Urlaubsort aus? "Einmal sollte ich mich in einen Einheimischen versetzen und habe gemerkt, was es bedeutet, wenn Massentourismus in ein kleines Dorf kommt. Das war spannend", erzählt Melina.

Basis für die Bewertung verschiedener Reiseformen sei der ökologische Rucksack, den das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie entwickelt habe. Er drücke das Gewicht aller natürlichen Rohstoffe aus, die für eine Reise verbraucht würden. Neben der Herstellung und Nutzung werde auch die Entsorgung berücksichtigt. Bei einer Anreise im Auto würden also nicht nur die Fahrzeug- und Benzinkosten eingerechnet, sondern anteilig auch die Eisenerzmine, die Stahlhütte und das Straßennetz.

Als eigenständiger Jugendverband der NaturFreunde Deutschlands bietet die Naturfreundejugend Reisen ins In- und Ausland an, die den Grundsätzen des sanften Tourismus verpflichtet sind. Dazu zählen zum Beispiel Kanu- und Radtouren, Kletterwochenenden, Segeltörns, Zeltlager, Städtereisen und internationale Jugendbegegnungen. Gereist wird mit Bus oder Bahn, übernachtet in Zelten oder landestypischen Unterkünften.

www.zero-impact-camps.de
www.naturfreundejugend.de