WWF: Grüner Businessplan für die Ostsee

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Umweltschutzmaßnahmen, die die Gesundheit der Ostsee wieder herstellen, könnten 550.000 neue Jobs im Ostseeraum bis 2030 schaffen. Dies geht aus einem Report hervor, den die Boston Consulting Group für den WWF erstellt hat.

Die Studie untersuche, wie sich eine konsequent umweltfreundliche Ausrichtung der Ostsee-Politik für die Sektoren Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei bis 2030 sozio-ökonomisch auswirken würde und vergleicht dies mit einem Szenario, das Umweltschutz nicht einbeziehe. Durch eine umweltschonende Nutzung des Binnenmeeres könnte laut Report ein Mehrwert von jährlich 32 Milliarden Euro in der Region rund um die Ostsee entstehen.

„Die Ostsee braucht Schutzmaßnahmen, um die Meeresumwelt nicht weiter zu zerstören. Dass sich der Umweltschutz auch wirtschaftlich rechnet, ist ein doppelter Gewinn, den man politisch nicht ignorieren sollte “, sagt Jochen Lamp, Leiter des WWF-Ostseebüros. „Wir haben die Wahl zwischen einem Kurswechsel mit ökologischem und ökonomischem Gewinn und den negativen Konsequenzen für Natur und Wirtschaft im Falle eines Weiter-so“.

Die größten Umweltprobleme der Ostsee seien starke Überdüngung durch Landwirtschaft und Abwässer, die Verschmutzung mit Giftstoffen und die Überfischung. Zudem sei die Ostsee mit 15 Prozent der Weltschifffahrt eines der meistbefahrenen Meere des Planeten und spiele eine wichtige Rolle für den Tourismus - sei es für Kreuzfahrten oder Küstenurlaub.

„Für die Privatwirtschaft beinhaltet Ostseeschutz oft Einschränkungen und Zusatzkosten. Die Studie zeigt aber auch Geschäftsfelder und Möglichkeiten auf. Wir hoffen damit die Denkweise der Unternehmer und Business Leader zu bewegen“, sagt Fredrik Lind, Partner und Managing Director der Boston Consulting Group.

Eine zentrale Empfehlung der Studie sei die strategische Entwicklung der Ostseeregion zu einem Knotenpunkt für grüne und blaue Technologien. Darunter fielen Technologien oder Produkte die sich direkt oder indirekt positiv auf die Umwelt an Land und im Meer auswirkten. Wegen der starken Wechselwirkung zwischen den Wirtschaftssektoren und ihrem Einfluss auf das Meer sei außerdem ein branchenübergreifender, integrierter Ansatz für eine positive Entwicklung entscheidend. Die Diskussion über Umweltschutz dürfe sich nicht auf Umweltministerien beschränken sondern auch Finanzministerien, Privatwirtschaft und den öffentlichen Sektor einbeziehen.

„Entscheidungen für die Zukunft der Ostsee müssen sowohl die ökologische als auch die sozio-ökonomische Perspektive berücksichtigen und brauchen in allen Staaten übergreifendes Engagement aus verschiedenen Ministerien“, fordert WWF-Mann Lamp. Wie ernst es die Ostseeregierungen nähmen, den Ostseeschutz und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu fördern, könnten die Minister der Ostseeanrainerstaaten bei der nächsten Ministerkonferenz am 3. Oktober in Kopenhagen unter Beweis stellen.

Der Report wurde am 29. August 2013 im Rahmen des Baltic Sea Festivals in Stockholm veröffentlicht.

http://www.WWF.de

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