Neuer Leitfaden für barrierefreien Tourismus in Rheinland-Pfalz

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Rheinland-Pfalz hat einen neuen Leitfaden für barrierefreien Tourismus.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat in Deidesheim den neuen Leitfaden „Auf dem Weg zum Barrierefreien Tourismus in Rheinland-Pfalz“ gemeinsam mit dem Landesbehindertenbeauftragten Ottmar Miles-Paul, dem Präsidenten des DEHOGA Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, und Achim Schloemer, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT), vorgestellt.

„Rheinland-Pfalz ist ein besonders gastfreundliches Reiseland. Deshalb engagiert sich das Land auch dafür, barrierefreie Angebote zu entwickeln. Auch Rollifahrer zum Beispiel sollen hier erlebnisreiche Ferien verbringen können. Für uns als Gastgeber ist es ein Gebot des Miteinanders, Menschen mit Behinderung eine möglichst uneingeschränkte Teilnahme am Urlaub zu ermöglichen“, betonte die für Tourismus zuständige Ministerin. „Wir haben eine Strategie für barrierefreien Tourismus in Rheinland-Pfalz entwickelt und wollen praxisnahe Unterstützung bei der Umsetzung geben“, führte Lemke weiter aus. Der Leitfaden setze um, was in der Tourismusstrategie 2015 des Landes festgehalten worden sei: die Förderung, Vernetzung und Integration barrierefreier Urlaubsangebote. Zudem gebe es im Internet Informationen über barrierefreie Betriebe und Angebote in Rheinland-Pfalz.

Der Leitfaden soll einerseits für die Bedeutung des barrierefreien Tourismus – auch als Wirtschaftsfaktor – sensibilisieren und andererseits ganz konkrete Hilfestellung bei der Erstellung und Umsetzung barrierefreier Angebote geben: Dazu würden zunächst die verschiedenen Formen von Behinderungen und deren besondere Anforderungen beschrieben, um die Regionen, Orte und Gastgeber anschließend mit Hilfe von praxiserprobten Checklisten, Fragebögen und Konzeptionen bei der Umsetzung zu unterstützen.

„Der neue Leitfaden ist eine gute Hilfestellung für Betriebe, die sich auf den Weg machen möchten“, so Gereon Haumann für den DEHOGA Rheinland-Pfalz. „Denn immer mehr Betriebe möchten beispielsweise bei Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen auch die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen berücksichtigen.“

„Unser Ziel ist eine wirklich barrierefreie, geschlossene Servicekette, die von der Information und Buchung über die Anreise, Übernachtung und Gastronomie bis zu den Sehenswürdigkeiten reicht. Wir wollen einen ,Tourismus für alle’ erreichen“, erklärte der rheinland-pfälzische Behindertenbeauftragte Ottmar Miles-Paul.

Dies sei in der Umsetzung nicht einfach und erfordere ein hohes Maß an Vernetzung. Deshalb seien in der Strategie so genannte Kristallisationspunkte definiert. Dies seien ausgewählte Orte, die von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH bei der Entwicklung barrierefreier Angebote entlang der touristischen Servicekette unterstützt würden. Gegenwärtig begleite die RPT diesen umfassenden Entwicklungsprozess in Deidesheim und Bad Neuenahr-Ahrweiler, biete Sensibilisierungsseminare an und unterstütze die beteiligten Betriebe bei der Angebotsentwicklung. Die Zahl der Kristallisationspunkte soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden, dazu berät die RPT interessierte Gemeinden und Regionen zum Thema Barrierefreier Tourismus.

Darüber hinaus bietet die neue barrierefreie Internetseite unter www.barrierefrei.rlp-info.de erste Informationen über barrierefreie Betriebe und Angebote in Rheinland-Pfalz.

Am Projekt beteiligt waren neben der RPT und Vertretern von Regionen und der Ortsebene auch Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie sowie der DEHOGA Landesverband und Experten aus dem Bereich des barrierefreien Tourismus. Die Entwicklung des Konzepts zum barrierefreien Tourismus und des Leitfadens wurde durch Project M und Neumann Consult begleitet.

www.extranet.rlp-info.de/barrierefreiheit