Erster „Female ICE“ fährt durch Deutschland

am . Veröffentlicht in Ausbildung & Karriere

Female ICE

 

Die Deutsche Bahn will weiblicher werden und den Frauenanteil im Konzern weiter deutlich erhöhen. Mehr Frauen für die Bahn – da gehört es deshalb auch dazu, DB-Frauen und ihre Jobs sichtbarer zu machen – und das kann niemand besser als die Mitarbeiterinnen selbst. Initiiert vom Netzwerk „Frauen bei der Bahn“ fuhr erstmals ein „Female ICE“ von München nach Berlin.

Von der Lokführerin bis zur Zugchefin – ausschließlich Frauen waren für den extra gebrandeten Zug verantwortlich. In einem Sonderwagen boten die Organisatorinnen für dutzende DB-Kolleginnen und Gäste ein spezielles Programm. Auch entlang der Strecke – in Stellwerken, an Bahnhöfen und auf Baustellen– waren verstärkt Mitarbeiterinnen im Einsatz. In Halle und Nürnberg informierten zudem DB-Kolleginnen bei Veranstaltungen Interessentinnen über Jobprofile und spannende Projekte. Insgesamt mehr als 500 DB-Frauen wollten mit der Aktion ein Zeichen setzen und andere Frauen ermutigen, Jobs auch in Männerdomänen und in Führungspositionen anzustreben.

Der Zug wurde am Morgen in München von der bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, und Ulrike Haber-Schilling, Vorständin DB Regio und Mitglied des Frauennetzwerks, auf die Reise geschickt. Zur Begrüßung des ICE in Berlin waren die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht bei der DB, vor Ort am Hauptbahnhof.

Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht bei der DB: „Wir brauchen deutlich mehr Frauen in Technikberufen und Führungspositionen. Der ,Female ICE' ist ein großartiges Projekt, mit dem wir erneut auf die DB als attraktive Arbeitgeberin aufmerksam machen. Ich bedanke mich bei den zahlreichen Kolleginnen, die mit viel Herzblut daran gearbeitet haben, diesen besonderen Zug auf die Schiene zu bringen. Wir haben vielfältige Maßnahmen im Portfolio, um den Frauenanteil bei der DB zu erhöhen. Das ist für den DB-Konzernvorstand ein zentrales Anliegen. Und: Jede Kandidatin ist für uns wichtig! Dass die Einstellungszahlen steigen, ist bereits ein großer Erfolg.“

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Unsere Arbeitswelt sollte alle Menschen ermutigen, den Beruf zu ergreifen, den sie möchten. Rollenvorstellungen und Geschlechterklischees sind dafür leider noch oft eine große Hürde. Der ,Female ICE' mit ausschließlich weiblichem Personal ist eine tolle, überregionale Aktion der Deutschen Bahn. Sie zeigt beispielhaft, dass Frauen jeden Beruf ausüben können und dabei vom Unternehmen und vom Staat unterstützt werden – egal, ob im technischen Bereich oder in der Führungsetage. Es ist mir eine große Freude, den Zug in Berlin – der Stadt der Frauen – begrüßen zu können.“

Aufmerksamkeit erzielte das Projekt „Female ICE“ auch in Brüssel, wo die DB erst kürzlich mit dem „European Women in Rail Award“ als „beste Arbeitgeberin für Frauen im europäischen Schienensektor“ ausgezeichnet wurde.

Bei der DB in Deutschland arbeiten nach Angaben des Unternehmens derzeit rund 50.700 Frauen, das entspreche einem Anteil von 23,4 Prozent. Der Anteil von Frauen in Führung liege aktuell bei 25,5 Prozent. Er soll bis 2024 auf 30 Prozent steigen. Zum Paket „30 Maßnahmen für 30 Prozent“ der Personalgewinnung gehört u. a., dass über eine frühzeitige Nachfolgeplanung insgesamt mehr Kandidatinnen aufgestellt werden. Für Führungspositionen werde mindestens eine Frau auf der Shortlist platziert. Der Vorstand habe ein Vetorecht bei der Besetzung von Führungspositionen. Und: Jede Führungskraft sei aufgerufen, einen Leistungsbeitrag für mehr Frauen in Führung zu erbringen.

www.bewegendefrauenamzug.de
www.deutschebahn.com/karriere

Bild: Deutsche Bahn AG / Anastasia Schuster