Österreichs Tourismuswirtschaft verzeichnet drastischen Rückgang der Investitionen

am . Veröffentlicht in Planungen & Attraktionsentwicklung

Österreichs Tourismuswirtschaft verzeichnet einen signifikanten Rückgang der Investitionstätigkeit. Laut einem Bericht der Österreichische Nationalbank und der Österreichische Hotel- und Tourismusbank seien alleine im 1. Quartal 2013 die Investitionen um 30 Prozent gesunken.

Auf das gesamte Jahr 2013 hochgerechnet bedeutet das einen österreichweiten Investitionsrückgang im Tourismus um 1,5 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung beunruhigt den Obmann der Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft, KommR Ing. Josef Bitzinger. "Die Tourismuswirtschaft lebt von Investitionen, denn nur so können wir den stetig wachsenden Erwartungen und Anforderungen unserer Gäste gerecht werden. Stillstand bedeutet über kurz oder lang den unternehmerischen Tod. Darüber hinaus wirken sich rückläufige Investitionen negativ auf die Gesamtwirtschaft aus. Deshalb fordere ich Investitionsbegünstigungen für die Wiener Tourismuswirtschaft", so Bitzinger.

Mag. Dr. Franz Hartl, Geschäftsführer der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank, macht in einem Blogbeitrag  als Hauptgrund die mit Basel III gestiegene Zögerlichkeit der Banken in der Vergabe von Neukrediten für diese Entwicklkung verantwortlich. Sie seien gezwungen, die höheren Eigenmittelanforderungen zu erreichen. Wenn die angepeilten Kennzahlen nicht durch Zufuhr von frischem Eigenkapital von außen erlangt werden könnten, bleibe nur der Weg über Bilanzsummenkonsolidierung, d.h. Zurückhaltung bei der Neukreditvergabe.

Maßnahmen zur Investitionsbelebung

Laut Bitzinger seien mögliche Maßnahmen zur Investitionsbelebung bessere vorzeitige Abschreibungsmöglichkeiten, außerdem die bessere Abschreibbarkeit geringfügiger Wirtschaftsgüter und vor allem die Wiedereinführung des Investitionsfreibetrages. Nur so könnten Unternehmerinnen der Tourismuswirtschaft, die stark mit zahlreichen wirtschaftlichen (Steuer-)Belastungen zu kämpfen haben, wieder motiviert werden, Investitionen zu tätigen.

"Denn es ist unerlässlich, den Tourismusstandort Wien im international harten Wettbewerb konkurrenzfähig zu halten. Das berühmte Wiener Flair kommt nicht aus der Luft, wir müssen uns ständig erneuern und weiterentwickeln, nur so locken wir Gäste immer wieder in unsere schöne, sehenswerte Stadt. Und außerdem fordere ich die Stadt dazu auf, endlich für alle ÖHT-Förderprogramme Verträge abzuschließen, damit auch die Wiener Tourismusbetriebe an allen österreichweiten Aktionen teilnehmen können", so Bitzinger.

http://wko.at/wien/tourismus
http://www.oeht.at

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