Forschungs- und Erlebniszentrum paläon eröffnet

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palaeon HolzerKoblerArchitekturen


Gestern hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil das paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere offiziell eröffnet.

Die Schöninger Speeren sind mit rund 300.000 Jahren die wohl ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit: „Mit dem Fund der Schöninger Speere wurde vor rund 20 Jahren eine echte Weltsensation entdeckt. Mit dem paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere entsteht nun ein Ort, an dem Wissenschaftler und Besucher gleichermaßen die Welt der Schöninger Speere entdecken können“ und ergänzt: „Zudem stellt das paläon einen wichtigen Baustein im Strukturwandel der Region dar.“

Das Konzept des paläon fuße auf drei Säulen: dem Abenteuer Spitzenforschung, dem Erlebnis Steinzeit und dem Zusammenspiel von moderner Architektur und altsteinzeitlicher Natur. Das paläon führe die Besucher auf einer spannenden Reise in die Lebenswelt der ersten Bewohner Norddeutschlands zurück. Im gläsernen Labor und im Besucherlabor sollen sich Forschung und Erlebnis verbinden. In der durch Künstler inszenierten Ausstellung erzähle das paläon in lebendigen Geschichten die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um die Schöninger Speere und den weiteren Funden. Schon jetzt sei das paläon vom Niedersächsischen Kultusministerium als außerschulischer Lernort anerkannt und werde als Ausflugsz iel für Familien und Schulen empfohlen.

KinderimBesucherlabor

Insgesamt wurde das Projekt vom Land Niedersachsen mit 15 Millionen Euro aus dem Aufstockungsprogramm des Landes zum Konjunkturpaket II unterstützt. Nur im Schöninger paläon sollen die Besucher künftig die archäologische Weltsensation, die originalen Schöninger Speere, in unmittelbarer Nähe zu ihrem Fundort bewundern können.
 
Das paläon eröffnet am 25. Juni für Besucher. Diese sollen dann unter dem Motto „Entdecke den UrMensch in dir!“ herausfinden, wie viel Steinzeit noch in ihnen „steckt“. Sie erwarte eine Mischung aus spannender Forschung, erlebnisreicher Ausstellung und künstlerischer Inszenierung.

In unmittelbarer Nähe zum Außengelände fänden auch in den nächsten Jahren weiterhin archäologische Grabungen statt, die Funde würden in gläsernen Laboren direkt im paläon aufbereitet. Als außerschulischer Lernort halte das paläon zudem ein pädagogisches Programm bereit.  Auf einem Erlebnispfad sollen Kinder selbst zum Archäologen werden, an der Speerwurfanlage sollen Besucher ihr Können beim Wurf der Speerrepliken testen, auf einer Wildkräuterwiese grasen Przewalksi-Pferde, die zur letzten noch lebenden Wildpferdeart gehörten.
 
Der Spatenstich für das Gebäude wurde im November 2011 von der damaligen Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, gesetzt. Das renommierte Züricher Büro Holzer Kobler Architekturen entwarf das Gebäude und auch die Innenarchitektur. Dr. Gabriele Zipf vom NLD zeichne für die Ausstellungskonzeption verantwortlich. Dr. Wolf-Michael Schmid, Vorsitzender des Fördervereins und in diesem Sinne Vater des paläon, sieht mit der Eröffnung einen Traum wahr werden: „Mit der Eröffnung des paläon erfüllt sich das Hauptziel des Fördervereins. Ich bin dankbar, dass es gelingen konnte, die Landesregierung und wichtige Partner aus Wirtschaft und Region für dieses Projekt zu begeistern.“

www.palaeon.de 
Bild: Holzer Kobler Architekten, Paläon GmbH

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