Besucherlenkung 3.0: Neues Pilotprojekt auf Schloß Schönbrunn

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Das Schloß Schönbrunn ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Österreich und freut sich über rund 2,7 Millionen BesucherInnen im Jahr. Wie lassen sich diese Massen steuern?

War das Schloss einst darauf ausgelegt, die kaiserliche Familie und ihren Hofstaat zu beherbergen, so ziehen die 40 Prunkräume aus Habsburger-Zeiten heutzutage bis zu 10.000 Besucherinnen und Besucher täglich an. Da die Akteure dabon ausgehen, dass das Besucherinteresse weiter ansteigt, ist es wesentlich, schon jetzt ein intelligentes, zielgenaues und nachhaltiges Besucher-Management zu implementieren, um die Zufriedenheit und Sicherheit der Gäste auch zukünftig zu gewährleisten.

Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs der IÖB Innovationspartnerschaft konnten die Experten des AIT Austrian Institute of Technology mit speziell für den Museumsbereich adaptierten Lösungen zur Analyse und Optimierung von Personenströmen überzeugen. Durch die detaillierte Erfassung und Simulation der Besucherströme sollen valide Daten über die Verteilung der Besucher im Schloss ermittelt werden, um basierend darauf Tourenplanungen zu optimieren.

Mittels Digitalisierung zu höherer BesucherInnen-Zufriedenheit

Die von den Forscher/-innen des AIT Center for Mobility Systems vorgeschlagene Gesamtlösung nach dem „Sense-Plan-Act-Paradigma“ treffe hier genau die gewünschten Anforderungen und liefere somit ein optimales Werkzeug zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz und BesucherInnen-Zufriedenheit.

  • Sense stehe für die Erfassung der Bewegungen und Verteilung von BesucherInnen im Schloss inklusive der Wartezeiten, den Verweildauern in den Räumen und der Gesamtdauer von Touren. Sense liefere die Grundlagen für die weiteren Planungen und Simulationen.
  • Plan: Hier werden Ideen in der Simulation ausprobiert und die Auswirkungen von verschiedenen Leit- und Lenkungsmaßnahmen oder alternative Tourenplanungen bei unterschiedlichen Auslastungen untersucht. Dabei lassen sich sowohl geeignete kurzfristige Maßnahmen – um zeitnah auf eintretende Situationen reagieren zu können – als auch langfristige Strategien effizient finden.
  • Act: Die identifizierten Maßnahmen werden in die Umsetzung übergeführt und die Mitarbeiter/-innen entsprechend vorbereitet und geschult.

„Sense-Plan-Act“ funktioniere als Zyklus, mit dem iterativ den dynamischen Herausforderungen im Besucher/-innen-Management begegnen werden könne.

SKB-Geschäftsführer Klaus Panholzer unterstreicht die Bedeutung eines entsprechenden Besucherstrom-Managements, „gerade als UNESCO Weltkultur Erbe ist es für Schloß Schönbrunn wesentlich, unter größtmöglicher Schonung der historischen Substanz, unseren Gästen einen hohen Erlebniswert zu bieten. Ein intelligentes Besucherstrom-Management ermöglicht uns auch, die Tourenplanungen noch zielgerichteter und vielfältiger zu gestalten“.

SIMULATE: Innovative Simulation, Analyse und Optimierung von Menschenströmen

Arno Klamminger, Head of Center for Mobility Systems des AIT: „Das Optimieren und Analysieren von Personenflüssen in urbanen Räumen stellt eine große Herausforderung dar. Das AIT bietet maßgeschneiderte, skalierbare Lösungen für die Simulation, Analyse und Planung komplexer Menschenströme in Bahnhöfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Flughäfen, Einkaufszentren, Stadien oder Veranstaltungsstätten. Die wissenschaftlich validierten Methoden, die eingesetzt werden, sind Ergebnis jahrelanger Forschung in diesem Bereich.“

www.ait.ac.at
www.schoenbrunn.at