"OpenWeek ist die Veranstaltung für Menschen, die den Wandel im Tourismus gestalten..."

Geschrieben von Matthias Burzinski am . Veröffentlicht in Lernkurve (Zukunftsblog)

OpenWeek Key Visual

 

Für alle, die noch einmal genau verstehen wollen, was die OpenWeek Allgäu so besonders macht, hat uns Kristine Honig von Realizing Progress noch einmal einen tiefen Einblick in das Format gewährt. Und dabei ein kleines Geheimnis gelüftet.

 

Ich kann mir vorstellen, dass bei Euch die Vorbereitungen für die erste OpenWeek auf Hochtouren laufen. Gestatte uns mal ein Blick hinter die Kulissen. Wie ist es so, an einem komplett neuen Format zu arbeiten?

Wir können uns hierbei so richtig austoben, eben weil es noch keine Standards oder eingefahrenen Abläufe gibt. Wir sind mit einem weißen Blatt gestartet, welches wir mit unterschiedlichen Farben gestalten konnten. Das treibt uns an. Jede:r aus unserem Team von Realizing Progress bringt sich dabei auf unterschiedlichen Ebenen ein, sei es im Rahmen der Organisation vor Ort, der inhaltlichen Ausgestaltung oder der Kommunikation nach außen. Wobei wir immer wieder merken, dass wir das Format stark erklären müssen, eben weil es neu und noch unbekannt ist.

Wie viele andere vermutlich auch habe ich beim ersten Lesen Eures OpenWeek-Konzeptes gedacht: Wow, wie cool ist das denn! Aber auch: Wie soll ich es bloß schaffen 5 Tage aus dem Joballtag rauszukommen? Also: Warum muss ich trotzdem unbedingt dabei sein?

Dabei sein musst du, weil wir dann eine Woche zusammen in Fischen im Allgäu abhängen können. ;) Aber im Ernst: Dabei sein musst du, weil wir mit dem Allgäu einen Partner gefunden haben, der sich schon seit vielen Jahren intensiv mit der Lebensraumperspektive beschäftigt. Wir erhalten hier also zahlreiche kreative Impulse sowie konkrete Erfahrungen – und das direkt vor Ort. Dabei sein musst du, weil wir endlich mal Zeit haben werden, die Fragen und Ideen, die uns am Abend nach einem Barcamp, einer Konferenz oder anderen Veranstaltungen einfallen, auch mal vertiefend miteinander zu besprechen. Immerhin haben wir eine Woche zusammen. Also jede Menge Zeit für viele gute Gespräche. Und dabei sein musst du, weil zur OpenWeek neugierige und offene Menschen kommen, die den Wandel gestalten wollen.

Was das „5 Tage raus aus dem Joballtag“ anbetrifft: Die Woche ist bewusst als Coworkation-Woche aufgesetzt, also als Kombination aus Arbeiten und Urlaub. Es gibt also nicht durchgängig Programm, sondern viel Zeit, die du ganz individuell gestalten kannst – beim Wandern, Gegend erkunden oder beim Arbeiten, allein oder gemeinsam. Ganz wie du magst! Dabei sein musst du also ebenso, um den Trend „Coworkation“ einmal selbst und gemeinsam mit anderen zu erleben.

Kannst Du noch einmal die Idee hinter der OpenWeek erläutern. Warum brauchen wir neue Formen des Austauschs wie diese?

Wir wollen uns jährlich in anderen aufregenden und selbstbewussten Regionen treffen wollen, die bereits jetzt führend in der Gestaltung von Lebensräumen sind. Damit bringen wir mit der OpenWeek Praxis und Theorie eng zusammen, lassen die Teilnehmenden die Lebensraumgestaltung direkt vor Ort selbst erleben.
Wir glauben außerdem daran, dass Veranstaltungsformate generell neu gedacht werden müssen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass reine Wissensvermittlung sehr gut via Online-Formate abbildbar ist. Um eine Region allerdings wirklich zu verstehen, in diese einzutauchen, muss man einfach vor Ort sein. Und dann genügen hierfür auch nicht einfach anderthalb Tage. Die OpenWeek trägt darüber hinaus dem zunehmenden Individualisierungstrend Rechnung: Natürlich gibt es organisierte Formate vor Ort, was aber letztlich genau stattfindet, welche Themen diskutiert werden, wie das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit sein wird, liegt in den Händen der jeweiligen Teilnehmer:innen.

Hattet ihr ein Bild von den Teilnehmer:innen im Kopf? Für wen ist die OpenWeek gemacht und gedacht?

Wir haben es einmal so formuliert: OpenWeek ist die Veranstaltung für Menschen, die den Wandel im Tourismus gestalten, für Pioniere:innen der Standortentwicklung und Tourismusentwicklung und für Gestalter:innen der Zukunft unserer Lebensräume.

Kurz gesagt: Die OpenWeek ist für Menschen, die Bock haben, sich über die Zukunft des Lebensraums Gedanken zu machen. Die sich austauschen wollen. Die etwas bewegen wollen. Das können Touristiker:innen, Regional- und Standortentwickler:innen, aber ebenso Kulturschaffende, Architekt:innen etc. sein.

 

Kristine Honig edited

Die OpenWeek findet in Fischen im Allgäu statt, doch es geht nicht nur um das Allgäu, richtig? Wie stellt Ihr sicher, dass jeder wichtige Erkenntnisse mitnimmt? Und welche können das ein?

Mit dieser Frage triffst du einen wesentlichen Punkt, der uns auch schon angetragen wurde. Natürlich – wir sind im Allgäu und werden dort auch viel hinter die Kulissen vom Allgäu schauen. Dabei wird es aber auch um die Frage gehen, wie die Allgäu-Erfahrungen übertragen werden können, was das für die eigene Arbeit bedeutet. Das Allgäu dient uns als Impulsgeber, um uns dem Thema Lebensraumgestaltung von unterschiedlichen Seiten zu nähern.

Wichtige Erkenntnisse können hierbei beispielsweise sein, ...
... wie man es schafft, die Einheimischen und ihre Belange aktiv einzubinden.
... wie Unternehmen vor Ort die gemeinsame Marke verinnerlichen können.
... wie man den Tourismussektor mit der erweiterten Lebensraumperspektive auch organisatorisch-strukturell neu denken kann.

Die Teilnehmenden nehmen also neue Perspektiven zur Entwicklung von Lebensräumen mit nach Hause, die weit über die Belange des Tourismus hinaus reichen. Und es wird jede Menge Begegnungen mit engagierten Menschen geben, die ihre Region mit Leidenschaft verkörpern und leben – aus dem Allgäu, aber natürlich auch darüber hinaus.

Was erwartet die Teilnehmer:innen? Wie haben wir uns den Ablauf der OpenWeek vorzustellen?

Auf den ersten Blick sieht die OpenWeek vielleicht nach einer bunt zusammengewürfelten Mischung unterschiedlicher Eventformate aus. Aber diese bauen wunderbar aufeinander auf:

  • Zum Start geht es erst einmal ans Kennenlernen, sowohl von uns allen untereinander sowie gleichermaßen vom Allgäu (Get Together. Individuelles Erkunden der Region. Vorstellung der Allgäu GmbH. Abendlicher OpenStammtisch mit Einwohner:innen der Region).
  • Anfang der Woche stimmen wir uns inhaltlich auf die Woche ein, tauchen in das Thema Lebensraumperspektive ein, tauschen uns aus, diskutieren miteinander (Wochenplanung, Barcamp).
  • Um ganz konkret voneinander und vom Allgäu zu lernen, reden wir miteinander übers Scheitern und schauen uns ausgewählte Unternehmen im Allgäu an (FuckUp Night, Lernreise).
  • Noch konkreter wird es zum Abschluss der Woche, wenn wir gemeinsam Lösungen für Fragestellungen zur Lebensraumgestaltung erarbeiten (Hackathon – und nein, hierfür musst du kein „Technik-Nerd“ sein.).

Und dazwischen – ganz wichtig! – ist immer Zeit. Zeit, die du zum individuellen Arbeiten oder Erkunden der Region nutzen kannst, zum gemeinsamen Wandern oder dafür, gemeinsam Projekte nach vorne treiben. Und ganz sicher wird auch die ein oder andere Abendrunde – wenn du magst – für die verstärkte Vernetzung miteinander und das Austüfteln von neuen Ideen beitragen.

Wie können und sollen die Teilnehmer:innen sich vor Ort einbringen?

Natürlich können sie an allen angebotenen Veranstaltungen teilnehmen. Alle integrierten Formate leben dabei vom Austausch und vom Input der Teilnehmer:innen, die somit in der Woche Teilgeber:innen sind. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass sich vor Ort viele weitere kleinere Formate zwischen den Menschen entwickeln werden, zu spezifischen Themen oder auch Aktivitäten.

Wenn ich mal an einem Format oder Tag nicht teilnehme, z.B. weil ich mal wandern will, komme ich dann trotzdem immer wieder zurück in den „Flow“ der OpenWeek?

Alles kann, nichts muss. Du kannst in der Woche an allen angebotenen Formaten teilnehmen – musst aber an keinem einzigen. Und natürlich werden wir dafür sorgen, dass die Story aus Austausch – Lernen – Lösungen finden über die Woche hinweg für alle funktioniert. Wichtig wird hierfür die Fiskina, das Kurhaus in Fischen im Allgäu, sein. Das ist unsere gemeinsame Basis, wo wir uns immer wieder treffen werden – egal ob gerade ein Format geplant ist oder nicht. Wir können die obere Etage für uns nutzen, darüber hinaus ist in der Fiskina ein Restaurant inklusive wunderbarem Außenbereich integriert. Und jede Menge Grünfläche gibt es auch noch rundherum.

So weit ich weiß, plant ihr noch einige Überraschungen für die Teilnehmer:innen. Kannst Du uns hier schon etwas verraten?

Ich glaube, wir haben noch nirgendwo erzählt, wo wir unser Get Together am Einstiegsabend machen werden. Trommelwirbel: Wir fahren per Bergbahn hinauf auf 1300 Meter. Die Weltcup-Hütte in Ofterschwang ist unser Ziel am ersten Abend. Typisch allgäuisch und mit weitem Blick über die Berge haben wir so die perfekte Einstimmung auf die OpenWeek.


Mehr zur OpenWeek: https://www.openweek.de/
Zur Anmeldung: https://www.openweek.de/tickets/

Bild: Greg Snell