Jan-F. Kobernuß - ift Freizeit- und Tourismusberatung: „'Nachfragemanagement' ist für mich ohnehin das Schlagwort für 2018..."

am . Veröffentlicht in 2018

Jan F Kobernuss"Dabei geht es nicht mehr nur um Online Kommunikation und Vertriebstechnologien, sondern um die Digitalisierung sämtlicher betrieblicher Prozesse und damit auch um ein neues Kostenmanagement."

Wie wird sich die touristische Nachfrage entwickeln?

Alle Rahmenbedingungen stimmen: Wirtschaftliche Entwicklung, Kaufkraft, Zustand der Quellmärkte, der hohe Rang von Freizeit und Reisen im Katalog der ideellen Werte – warum also sollte sich das Wachstum nicht weiter fortsetzen? Von den Zuwächsen profitiert aber auch künftig nicht automatisch jeder Marktteilnehmer gleichermaßen. Deutschlandweite Wachstumswerte sind eben immer nur Durchschnittswerte. Deshalb gilt: Nur wer sich im Wettbewerbsumfeld verbessert bzw. dort positiv herausragt und alte und neue Bedürfnisse der Gäste auf besondere Weise stillen kann, der kann auch mit Nachfragezuwächsen rechnen. Nachfragezuwachs setzt dabei Kapazität und Qualität voraus und diese wiederum eine besondere Innovations- und Investitionsbereitschaft. Wer bei diesem „Nachfragemanagement“ richtig gut ist, dem kann die allgemeine Marktentwicklung dann schon fast egal sein.

Was wird uns 2018 beschäftigen?

„Nachfragemanagement“ ist für mich ohnehin das Schlagwort für 2018: Es bedeutet nicht nur, systematisch und gezielt die optimale Nachfrage zu generieren, sondern auch, Konsens dazu herzustellen und das Ganze im Team zu organisieren. Mit Leistungsträgern, Kommunen, Politik und Bevölkerung. Ganz im Sinne von nachhaltiger Entwicklung.

Was uns noch beschäftigen wird? Alles muss immer schneller gehen, vieles wird digital. Die Startups zeigen eindrucksvoll wie Technologie- und Geschäftsmodelle aus dem Boden sprießen. Langfristig hält sich davon nur jede zehnte Gründung, aber die sind erfolgreich und rollen manchmal ganze Märkte auf. Dieser Gründer- und Innovationsgeist ist im Gastgewerbe mancherorts schon spürbar. Viele Betriebe haben sich auf den Weg zum „digitalen Hotel“ oder „digitalen Restaurant“ gemacht. Jeder will von den besonderen Chancen profitieren, aber viele brauchen Impulse und konkrete Lösungen, die am Ende auch zusammenpassen. Dabei geht es nicht mehr nur um Online Kommunikation und Vertriebstechnologien, sondern um die Digitalisierung sämtlicher betrieblicher Prozesse und damit auch um ein neues Kostenmanagement. Dazu haben wir in den vergangenen Jahren Know-how aufgebaut und bauen dies auch weiter aus. Denn wir sind sicher: Nicht nur Gastbetriebe müssen sich hier neu aufstellen, sondern auch die Tourismus-Organisationen und Besucherattraktionen. Das kostet Kraft und Geld, aber es lohnt sich.

Und dann gibt es ja auch noch die Dauerbrenner Qualität und demographischer Wandel.

Und intern? Professionalität, Organisationsstrukturen, Budgets. Auch 2018 geht es für jede Destination, jeden Touristiker darum, wie er am Markt überzeugt und wie er sich dabei organisiert. Erfolg wird nur haben, wer in beiden Handlungsfeldern leistungsfähig ist: im Wirken nach Außen genauso wie nach Innen. Und wer – auch das ist manchmal nötig – Veränderungsbereitschaft mitbringt. Zum Beispiel zur Schaffung neuer, schlagkräftigerer Einheiten bzw. Verbünde oder neuen Wegen in der Marktbearbeitung.

Machen wir uns also gemeinsam auf die Suche nach neuen Lösungen für unsere Gäste und unsere Destinationen, für Infrastruktur, Betriebe und Vermarktung. Nutzen wir Marktforschung und Marktkenntnis, Erfahrungen und Expertise. Und vergessen wir bei allem Fortschritt nicht die wahren Sehnsüchte der Gäste, wie sie sich auch in der Renaissance des Begriffes „Heimat“ und im neuen Bewusstsein für die lokalen und regionalen Eigenheiten ausdrücken. Emotionen, Feuerwerke für die Sinne, Geselligkeit, persönliche Wertschätzung, Identität – all das gefällt Gästen und ist von zeitloser Wahrheit und Antriebskraft.

Was wird uns 2018 überraschen?

Wenn wir das jetzt schon wüssten, wäre es keine Überraschung mehr. – Aber vielleicht überraschen wir uns ja selbst mit noch mehr Optimismus, noch mehr Professionalität, noch mehr Leidenschaft und Tatkraft für die Herausforderungen des Marktes und der eigenen Organisationen. Mit noch mehr Vertrauen in uns selbst und in unsere Partner. Wer auf diese Weise stark ist, der kann jede Überraschung meistern. Und selbst für welche sorgen.

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