DB baut Fernbusgeschäft aus

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Die Deutsche Bahn reagiert auf die Konkurrenz durch Fernbusse, die sie offenbar unterschätzt hat. Sie will ab dem dritten Quartal 2015 ihr eigenes Fernbusangebot deutlich ausbauen. Bis Ende 2016 soll die Anzahl der Fernbusverbindungen vervierfacht werden. Die bisherige DB-Marke IC Bus werde künftig mit berlinlinienbus.de zu einer Marke verschmolzen.

Besonders auf nachfragestarken Relationen, unter anderem zwischen Berlin und Bremen sowie zwischen Thüringen und Bayern, kämen neue Verbindungen hinzu.

„Schneller als von uns erwartet hat sich der Fernbus als ein integraler Bestandteil der Mobilität in Deutschland etabliert“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn. „Für besonders preissensible und junge Reisende ist er inzwischen das Verkehrsmittel der Wahl und diesem Kundenwunsch wollen wir uns stellen.“

Nach einer intensiven Startphase mit teilweise ruinösen Preiskämpfen zur Eroberung von Marktanteilen sei mit der Fusion der beiden Marktführer MeinFernbus und Flixbus sowie dem Ausstieg von Anbietern (city2city, ADAC) aktuell eine Konsolidierung eingetreten. „Die derzeitigen Marktentwicklungen und unsere Erfahrungen mit dem Fernbusgeschäft der beiden DB-Marken im liberalisierten Wettbewerbsumfeld führten uns zu dem Schluss, dass jetzt ein geeigneter Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist“, so Homburg.

Als der führende Mobilitätsanbieter in Deutschland habe die DB den Anspruch, dem klaren Kundenbedürfnis nach multimodalen Angeboten Rechnung zu tragen. Homburg: „Dabei wollen wir das Feld nicht einem marktbeherrschenden Anbieter überlassen, sondern mit einem deutlich ausgebauten Streckennetz die Marktbedingungen als zweiter starker Anbieter mitbestimmen.“

Unter der Marke berlinlinienbus.de könnten Reisende weiterhin die Vorteile des bisherigen DB-Anbieters IC Bus nutzen: Auf den bisherigen IC-Bus-Strecken können Fahrgäste auch künftig mit einem Ticket Bahn und Bus in Kombination nutzen. Darüber hinaus werde die DB den Fernbus auch in das Kundenbindungsprogramm „bahn.bonus“ einbeziehen.

Daneben soll die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des DB-Fernbusgeschäfts durch eine konsequente „low price – low cost“-Orientierung des künftigen Angebots mit einfacher Preis- und Tarifstruktur auf der Basis einer klar und fair aufgeteilten Zusammenarbeit mit mittelständischen Busunternehmen dauerhaft sichergestellt werden. „Unser klares Ziel: Wir wollen auch Reisenden mit Fernbus-Präferenz, die preissensibel und zeitflexibel sind, als Deutsche Bahn ein attraktives Angebot machen“, sagt Homburg.

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