Thüringen Tourismus: Tiefensee verspricht mehr Geld für Werbung

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Thüringens neuer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat mehr Geld für die Tourismuswerbung angekündigt.

„Die Tourismusbranche in Thüringen ist auf dem Wachstumspfad“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in Erfurt anlässlich der Vorstellung der Bilanzzahlen für das Jahr 2014. „Insbesondere die Städte und Kurorte haben ein auffälliges Wachstum verzeichnet.“ Mit fast 9,2 Millionen Übernachtungen zwischen Januar und November 2014 ist die Zahl um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Zahl der Gäste hat mit über 3,4 Millionen um 2 Prozent zugenommen.

Tiefensee stellte zudem eine Auswahl von Höhepunkten vor, die in diesem Jahr dafür sorgen sollen, dass die Tourismusbranche auf dem Wachstumspfad bleibe.

Das Wachstum der Tourismuswirtschaft werde in einigen Regionen besonders deutlich. So konnte das Thüringer Vogtland mit gut 170.000 Gästen einen Zuwachs von 6 Prozent, der Hainich mit fast 132.000 Besuchern einen Anstieg von fast 4 Prozent verzeichnen. Mit Ausnahme der Thüringer Rhön (- 6,2 Prozent gegenüber 2013) hatten alle Regionen im letzten Jahr einen Anstieg ihrer Besucherzahlen. Besonders beliebt seien nach wie vor die Städte Erfurt, Weimar, Eisenach und Jena. „Besonders bemerkenswert ist, dass die Zahl der Übernachtungen gestiegen ist, obwohl gleichzeitig die Zahl der Betten zurückging. Das bedeutet eine bessere Auslastung für die einzelnen Betriebe“, so Bärbel Grönegres, Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH.

„Thüringen wird auch für Gäste aus dem Ausland immer interessanter“, sagte Tiefensee angesichts der Tatsache, dass die Zahl der ausländischen Gäste mit 234.700 um 6 Prozent angestiegen ist. Die Mehrheit komme aus den Niederlanden (40.000), aus der Schweiz (18.600) und aus Österreich (17.000). Das größte Wachstum ist bei den Gästen aus Dänemark (+ 14,5 Prozent) zu verzeichnen. „Unsere Nachbarländer sind ein wichtiger Markt für den Thüringen-Tourismus“, so der Minister.

Germany Travel Mart

Der Germany Travel Mart soll im April dieses Jahres das Licht der internationalen Branche auf Thüringen richten: Rund 1200 Fachbesucher, Aussteller und Journalisten würden zu dieser größten Branchen-Veranstaltung für den Deutschland-Tourismus in Thüringen erwartet. „Zwei Jahre vor dem Reformationsjubiläum kommt diese Veranstaltung genau zur richtigen Zeit, um Thüringen als Reiseziel international bekannter zu machen“, sagte Tiefensee.

Gleichzeitig werde das Wirtschaftsministerium die Mittel für das Auslandsmarketing in 2015 von 190.000 Euro auf 950.000 Euro durch den zusätzlichen Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) verstärken. „Das ist ein Signal, das Mut macht – auf diese Weise können wir sicher sein, die Jahre der Chancen (Reformationsjubiläum 2017, Bauhaus 2019, Weimarer Verfassung 2019) optimal auszunutzen“, sagte Bärbel Grönegres.

Eine zentrale Säule werde auch in diesem Jahr der Gesundheitstourismus mit seinen 19 traditionsreichen Heilbädern und Kurorten sowie den 38 Erholungsorten sein. Immerhin entfielen rund 30 Prozent der jährlichen Übernachtungen in Thüringen auf Heilbäder und Kurorte. An ihrer Modernisierung und an der Qualitätssteigerung werde auch in diesem Jahr weitergearbeitet, betonte der Minister. Tiefensee: „Im internationalen Wettbewerb kann sich Thüringen nur mit hohen Qualitäts- und Servicestandards durchsetzen.“

Eine weitere Säule sei der Kulturtourismus: Neben alljährlich stattfindenden Höhepunkten wie den Domstufenfestspielen, den Bachwochen und dem Kunstfest soll in diesem Jahr das Cranachjubiläum mit drei größeren Ausstellungen Kulturtouristen aus dem In- und Ausland anlocken. In den Vordergrund rücken möchte der Minister im Jahr 25 der deutschen Einheit auch die Gedenkstätten- und Erinnerungskultur für den Thüringen-Tourismus. Grenzmuseen, Gedenkstätten, Wander- und Radwege am ehemaligen Grenzstreifen könnten verstärkt in die Tourismuswerbung integriert werden. „Es gibt ein großes Interesse an Museen und Gedenkstätten, die Diktatur und innerdeutsche Teilung aufarbeiten“, sagte Tiefensee. So hatte die Gedenkstätte Point Alpha seit ihrer Einrichtung im Jahr 1996 rund 1,5 Millionen Besucher.

Landestourismuskonzeption

Für die strategische Ausrichtung der kommenden zehn Jahre sorge die Weiterentwicklung der Landestourismuskonzeption 2015 in diesem Jahr. Nachdem in den letzten Jahren die Vermarktung der touristischen Höhepunkte im Vordergrund stand, soll der Schwerpunkt in den kommenden Jahren auf die Verbesserung von Service und Qualität gelegt werden. „Es reicht nicht, im In- und Ausland für unsere Schätze zu werben“, sagte Tiefensee, „wir müssen auch einen hohen Qualitätsstandard anbieten und mit außerordentlichem Service punkten.“ Gleichzeitig sollen neue Angebote im Kultur- und Gesundheitstourismus entwickelt werden. Und auch die Fachkräftegewinnung für die Tourismusbranche wird eine Rolle spielen.

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Bild: Ministerium für Wirtschaft, Wissrenschaft und Digitale Gesellschaft

 

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