Aus weniger mehr machen: Graubünden gibt Märkte und Zielgruppen auf

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Graubünden Ferien (GRF) setzt bei der Realisierung der Strategie 2014 – 2018 auf eine bessere Allokation der Ressourcen und neue Prioritäten. Dem fallen einige osteuropäische Märkte und die Zielgruppe der Golfer zum Opfer.

Touristische Indikatoren zeigten demnach, dass die Rahmenbedingungen für Tourismusorganisationen aktuell große Herausforderungen beinhalteten. Als Gründe für eine Konzentration der Kräfte gibt GRF-Präsident Marcel Friberg die schwierige Wirtschaftslage in Europa an, verweist aber auch darauf, dass das Tempo bei der Umsetzung der Strategie im Einklang mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen stehen müsse. Dementsprechend wünscht sich der GRF-Präsident für die kommenden Jahre mehr Mittel, um gemeinsam mit den Destinationen noch schlagkräftiger am Markt agieren zu können.

Anlässlich der Generalversammlung 2014 präsentierten GRF-Präsident Marcel Friberg und CEO Gaudenz Thoma die GRF-Strategie 2014-18. Erste Umsetzungen verliefen im aktuellen Geschäftsjahr demnach nach Plan. So konnte das Servicezentrum eTourismus weiter ausgebaut und diverse Partner wie beispielsweise Engadin Scuol Samnaun auf das gemeinsame Direktreservationssystem migriert werden. Im Rahmen der Produkt- und Vertriebswerkstatt wurden mit den teilnehmenden Destinationen weitere Themen am Markt positioniert.

Die Marktbearbeitung Deutschland, Benelux und UK sei und bleibe herausfordernd. Erste Massnahmen der neuen Strategie griffen hier, so dass von diesen Märkten in Zukunft wieder einiges erwartet werden dürfe. Dies setze aber auch eine starke Mittelallokation voraus, so dass Vorstand und GL entschieden haben, die Märkte zu priorisieren.

So werde die Neigungsgruppe „Golf“, auch bedingt durch den Ausstieg diverser Golf Clubs und Destinationen aus dem Programm, nicht mehr zum GRF-Portfolio gehören und es werde von weiteren Aktivitäten in den Zielmärkten Polen und Tschechien abgesehen. Gleichzeitig werde der Einstieg in den skandinavischen Markt hinausgezögert. „Parallel dazu soll im Gegenzug aber die Basis geschaffen werden, um gemeinsam mit den Destinationen den Heimmarkt Schweiz stärker bearbeiten zu können“, hält Gaudenz Thoma, CEO GRF, fest.

Die Straffung der Marktaktivitäten habe Graubünden Ferien zudem dazu bewogen, die eigenen Strukturen anzupassen. Damit verbunden sei eine Reduktion des Personalbestandes von 36 auf 32, wovon ein Teil durch natürliche Fluktuation erfolge. „Wir bedauern diese Maßnahme sehr. Diese erscheint uns aber als unausweichlich, um auch weiterhin genügend Mittel am Markt auslösen zu können“, erklärt Marcel Friberg.

Auf Geschäftsleitungsstufe trenne sich GRF in gegenseitigem Einvernehmen von Tobias Thut, der seit Juni 2012 den Bereich Market Development leitete und das Unternehmen per sofort verlassen werde. Die entsprechenden Aufgaben würden neu mehrheitlich direkt durch den CEO, Gaudenz Thoma, wahrgenommen.

Unabhängig von der Reorganisation hat zudem Gieri Spescha, langjähriges Geschäftsleitungsmitglied, sein Ausscheiden aus GRF bekannt gegeben. „Nach 18 intensiven Jahren GRF kommt für mich der Zeitpunkt, meinen beruflichen Horizont noch einmal zu erweitern. Ich werde GRF im Frühjahr 2015 verlassen und zu neuen Ufern aufbrechen. Mit Graubünden – der Ferienregion und natürlich der Regionenmarke - sowie GRF bleibe ich aber für immer eng verbunden.“

http://www.graubuenden.ch

Tags: Land: Schweiz
Destinationen: Alpen