ADAC zieht sich aus Fernbusmarkt zurück

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

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Im Zuge seines tiefgreifenden Reformprogramms zur Neuausrichtung zieht sich der ADAC im November 2014 aus dem umkämpften Fernbusmarkt zurück. Stattdessen will sich der Club nach eigenen Angaben auf die Kernleistungen Hilfe, Rat und Schutz zum Wohle seiner Mitglieder konzentrieren. Die Deutsche Post will künftig den Postbus alleine steuern.

Der ADAC nutze mit diesem Schritt eine vertraglich vereinbarte Option zum Ausstieg aus dem seit Ende 2013 gemeinsam mit dem Partner Deutsche Post betriebenen ADAC Postbus-Projekt.

Nach Einschätzung des ADAC habe sich der liberalisierte Fernbusmarkt in den vergangenen Monaten zwar dynamisch, jedoch auch in zunehmendem Maße wettbewerbs- und preisintensiv entwickelt. Die Insolvenz des Anbieters DeinBus.de legt davon Zeugnis ab. Der Anspruch des ADAC Postbus, sich in diesem Segment dauerhaft als Qualitätsführer zu positionieren, wäre für den ADAC ohne unternehmerisches Risiko nicht erreichbar gewesen. Vor diesem Hintergrund hääten sich die Gremien des Vereins nach erfolgreich realisierter Markterprobungsphase nun zum strategischen Ausstieg aus dem gemeinsamen Projekt entschieden.

Marion Ebentheuer, Geschäftsführerin ADAC e.V.: „Der ADAC Postbus hat sich innerhalb eines Jahres zu einem der qualitativ besten Fernbus-Anbieter und einem echten Sympathieträger entwickelt. Unser gemeinsam formuliertes Qualitätsversprechen haben wir eingelöst, nun gehen die strategischen Zielsetzungen von Deutscher Post und ADAC in unterschiedliche Richtungen. Wir danken den Bonner Kollegen für die gemeinsame Realisierung eines hervorragenden Innovationsprojekts und wünschen ihnen auch weiterhin viel Erfolg.“

Der bisherige Partner Deutsche Post AG übernimmt die ADAC-Anteile an der gemeinsamen Betreibergesellschaft des ADAC Postbus, der DP Mobility GmbH. Beide Muttergesellschaften hatten stets betont, dass der Markteinstieg in verschiedenen Phasen erfolgt und sukzessive über das weitere Vorgehen entschieden werde. Für die Kunden ändere sich nichts, alle Fahrten würden fahrplangemäß und mit der gewohnten Qualität durchgeführt.

"Unser Postbus hat sich als bequeme, sichere und preisgünstige Alternative zu Auto, Bahn und Flugzeug etabliert", betont Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel von Deutsche Post DHL. "Er entwickelt sich in einem wachsenden Markt wie geplant, unsere Fahrgäste sind vollkommen von ihm überzeugt, und wir sind es auch. Darum werden wir das Netz im nächsten Jahr weiter ausbauen."

Nach einem Jahr ADAC Postbus und mehr als 10 Millionen gefahrenen Kilometern zieht die Deutsche Post eine positive Bilanz: "Der Bus für Deutschland" habe sich als Qualitätsanbieter im Markt etabliert. Rund 90 Prozent der Kunden seien mit dem ADAC Postbus sehr zufrieden oder zufrieden und wollten den Postbus auch in Zukunft wieder nutzen.

Das Angebot des Postbus werde stetig weiterentwickelt. Seit kurzem könnten sich Fahrgäste auf der Internetseite www.adac-postbus.de/Fahrplanauskunft-live in Echtzeit über die Abfahrtzeiten und mögliche Verspätungen informieren. Bei seltenen Verspätungen von mehr als einer Stunde würden die Fahrgäste jetzt auch per SMS oder E-Mail benachrichtigt. Für das kommende Jahr plane der Postbus zudem eine deutliche Ausdehnung der Strecken, der Fahrtfrequenz und der Busflotte. Details hierzu und zum künftigen Markenauftritt gebe das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt.

www.adac-postbus.de  
www.dpdhl.com
www.adac.de/