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AVS-Tourismusforum: Finanzierung, TI und Tourist Cards für die Zukunft

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

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Rund 90 Tourismusexperten aus ganz Deutschland und Österreich besuchten am vergangenen Donnerstag auf Einladung von AVS, dem Systemhaus für Gästekarten- und Meldescheinsysteme, die Wagnerstadt. Bei den Vorträgen und Diskussionen ging es unter anderem darum, wie speziell der Herausforderung klammer kommunaler Haushaltskassen zu begegnen sei.

Anregungen gab Prof. Dr. Mathias Feige in seinem Vortrag „Wer soll das bezahlen?“. Darin griff der Geschäftsführer von dwif-Consulting die aktuelle Debatte zur Tourismusfinanzierung zwischen Haushaltskonsolidierung und Bettensteuer auf. Immer mehr Kommunen hinterfragten die freiwillige Aufgabe der Tourismusförderung und träten auf die Kostenbremse. Zugleich stiegen aber die Qualitätsansprüche der Gäste ebenso wie die Notwendigkeit, die touristische Infrastruktur anzupassen. Feige stellte freiwillige Finanzierungsmodelle vor, plädierte jedoch dafür, keinesfalls auf öffentliche Mittel zu verzichten.

„Tourismus ist keine Spielwiese, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem Einheimische ebenso profitieren, wie Gäste“, so der Wissenschaftler. Die anwesenden Touristiker machte er auf die zunehmenden Auswirkungen von EU-Entscheidungen auf ihre Arbeit aufmerksam. Die aus Brüssel geforderte sachgemäße Verwendung von öffentlichen Mitteln führe bereits jetzt zu enormen Rückforderungen.
 
Einen Blick in die Zukunft wagte Matthias Burzinski, Herausgeber und Geschäftsführer von Destinet.de, und stellte wichtige Zwischenergebnisse der Studie "Future.TI" zur Zukunft der Tourist Informationen vor. Im Kern gehe es darum, den perfekten Infoservice zur rechten Zeit zu liefern und als Destinationsmarke zum helfenden Begleiter der Gäste zu werden. Die Tourist Information spiele darin weiterhin eine zentrale Rolle. Die These, dass die Tourist Info ein Auslaufnodell sei, könne durch die Studie widerlegt werden. Dennoch müsse die TI sich wandeln und dem Informationsverhalten der Gäste anpassen.

Weitere Schwerpunktthemen waren die digitale Herausforderung im Tourismus und die Wandlung der Kur- und Gästekarten zu innovativen Marketinginstrumenten. Ein Best-Practice-Beispiel gab es hierzu von Janina Weineck vom Regionalmanagement Nordhessen, die die Erfahrungen mit der umlagenfinanzierten MeineCardPlus schilderte, ein Cardsystem des Systemhauses AVS.

Astrid Piermeier, Leiterin der Tourist-Info St. Englmar, und Wolfgang Brückl, Geschäftsführer Bayerwald Media GmbH, zeigten zudem ganz praktisch auf, welche Schritte zu gehen und welche Hürden zu überwinden waren, bis die „Sankt Englmar Erlebnis PLUS Card“ Ende 2013 an den Start gehen konnte.

In diesem Jahr fand das Forum bereits zum achten Mal statt mit stetig wachsender Resonanz. „Die Zeiten, da jeder sein eigenes Süppchen kochen konnte, sind vorbei“, so Klaus Schön, Leiter Tourismus bei AVS. „Wir stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen, die wir wesentlich effektiver meistern können, indem wir voneinander lernen.“

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