Landesregierung präsentiert „Tourismusstrategie 2025“ für Schleswig-Holstein

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Vier Monate nach Vorstellung von Eckpunkten der neuen „Tourismusmusstrategie Schleswig-Holstein 2025“ hat Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am 1. Juli erstmals das Gesamtkonzept öffentlich präsentiert und vor Fachpublikum diskutiert.

"Wir legen heute eine Gesamtstrategie der Landesregierung vor, die eine Gültigkeit von elf Jahren beansprucht und an deren Ende wir die Zielmarke von 30 Millionen gewerblichen Übernachtungen sowie 30 Prozent mehr touristischem Bruttoumsatz erreichen wollen. Außerdem wollen wir unter die ,Top 3‘ bei der Gästezufriedenheit kommen", sagte Meyer bei der Fachveranstaltung in der Büdelsdorfer ACO-Academy. Er machte zugleich deutlich, dass es die nächsten elf Jahre keineswegs um das Abarbeiten starrer Vorgaben gehe, sondern um einen sehr dynamischen Prozess, der nur im engen Schulterschluss mit der gesamten Branche zum Erfolg führen werde.

Mit Blick auf die Zielmarke „30-30-3“ erinnerte Meyer daran, dass sich Schleswig-Holstein aktuell bei 24,5 Millionen gewerblichen Übernachtungen und auf Rang Sieben bei der Gästezufriedenheit von Urlaubsreisenden befinde. Er kündigte an, dass noch in diesem Monat ein Umsetzungsmanagement als zentrales Element der neuen Strategie seine Arbeit aufnehmen werde. Das von der EU geförderte Management wurde mit den IHKs, dem DEHOGA, den Tourismus-Organisationen von Nord- und Ostsee, den Marketing-Organisationen der Städte und dem Binnenlandverband konzipiert. Sämtliche Einrichtungen beteiligten sich auch finanziell mit zusammen über 60.000 Euro während der Startphase bis Ende Juni 2015.

Wie Meyer und die Geschäftsführerin der Tourismusagentur Schleswig-Holstein (TASH), Andrea Gastager, erläuterten, halte Schleswig-Holstein auch künftig an der Identität Schleswig-Holsteins als maritimes Urlaubs- und Erlebnisland fest. Bei der Überprüfung der bisherigen Tourismus-Strategie sowie einer Zielgruppenanalyse durch das „Institut für Management und Tourismus“ der FH Westküste und der GfK Nürnberg habe sich aber herausgestellt, dass die bislang verfolge Konzentration auf die Zielgruppen „junge Familien“, „Best Ager“ und „anspruchsvolle Genießer“ zu kurz greife. Als besonders chancenreiche Zielgruppen stünden deshalb künftig im Fokus:

Natururlauber, die Ursprünglichkeit und Natur erleben wollen
Familien mit Kindern, unterteilt nach reinen Bade- und Wassersport-Urlaubern sowie „Aktivfamilien“, die hohen Wert auf Angebote abseits der Küste legen
„Entschleuniger“, die Luxus genießen und etwas für ihre Gesundheit tun wollen
„Neugierige“, die – vorwiegend als Paare – Land und Leute erleben wollen
Städtereisende samt Kulturtouristen, die im Vergleich zu den anderen Zielgruppen in Schleswig-Holstein noch deutlich seltener anzutreffen sind.

Das auf die Zielgruppen ausgerichtete Landesmarketing werde sich dabei auf folgende Themenfelder konzentrieren:

Natur, Familie Strand als herausragende Stärke des Tourismus in Schleswig-Holstein
Rad fahren und Segeln als „Aktiv-Themen“
Städtereisen sowie Gesundheitsurlaub als so genannte Entwicklungsthemen, die stärker für den Tourismus im Land erschlossen werden sollen.

Das Thema „Gesundheit“ wurde von den Marktforschern als eines der wichtigsten Querschnittsthemen mit großer Relevanz für alle Zielgruppen eingestuft. Darüber hinaus sei künftig auch der Geschäftsreise- sowie Seminar- und Kongresstourismus ein Thema für das Landesmarketing.

Tourismus-Experte Dirk Nicolaisen von der IHK Schleswig-Holstein unterstrich die Wirtschaftsfreundlichkeit und den Mehrwert der neuen Strategie für die Branche: „"Das Gesamtkonzept verkörpert eine neue Qualität von Unternehmensnähe."“

Wie Meyer weiter sagte, arbeite die TASH unterdessen mit den Vertretern der Regionen an einer einheitlichen touristischen Imagekampagne, um die Dachmarke „Schleswig-Holstein. Der Echte Norden“ emotional aufzuladen. Alle Einrichtungen, die künftig vom Land gefördert werden, sollen der Dachmarke Rechnung tragen, ohne dabei etablierte Tourismus-Marken wie etwa „Nordsee“ oder „Ostsee“ aufzugeben.

Meyer: „"Im Idealfall sind bis 2025 alle heute als wichtig erachteten Aufgaben abgearbeitet. Zugleich aber werden neue Herausforderungen hinzukommen, die wir in unserer Strategie noch nicht auf der Rechnung haben können. Deshalb müssen und werden wir regelmäßig Zwischenbilanz ziehen und Zielgruppen wie Themen auf den Prüfstand stellen. Denn nur dann schaffen wir mit unserer Tourismusstrategie 2025 die Grundlage für eine nachhaltige positive Wachstumsentwicklung der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein."“

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