GfK-Prognose: Mehr Deutschlandreisen

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Die im Inland unternommenen Reisen der Deutschen nehmen weiter zu. Dabei werde das aktuelle Wachstum im Binnentourismus maßgeblich von einer Zunahme bei den Urlaubsreisen getragen. Das seien aktuelle Erkenntnisse aus dem GfK/IMT DestinationMonitor zum Binnentourismus in Deutschland.

Die Deutschen verbringen demnach mehr Urlaubsreisen im Inland: Rund 51 Millionen innerdeutsche Urlaubsreisen mit gut 255 Millionen Übernachtungen entsprächen einer Zunahme von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rückläufig seien dagegen die Geschäftsreisen im Inland. Auch private Tagesausflüge hätten zugunsten von Kurzurlaubsreisen mit Übernachtung leicht abgenommen. Insgesamt hätten deutsche Reisende fast 1,3 Milliarden Reisetage aus privatem oder geschäftlichem Anlass im Touristikjahr 2013/14 (Reisemonate November 2013 bis Oktober 2014) unternommen. Damit werde der Deutschlandtourismus, trotz steigender Zahlen ausländischer Gäste, unverändert von deutschen Reisenden getragen.

Die Gesamtausgaben für Inlandsreisen seien um 6 Prozent auf rund 41 Milliarden Euro gestiegen. Gut 80 Prozent würden vor Ort wirksam und kämen so der Region direkt zugute. „Die positive Entwicklung des Binnentourismus im letzten Jahr, insbesondere im Urlaubssegment, sind für den Deutschlandtourismus sehr gute Nachrichten. Zudem konnte die Gesamtzufriedenheit der Gäste leicht gesteigert werden, ein bedeutender Faktor im harten Wettbewerb zwischen den Destinationen“, meint Prof. Dr. Bernd Eisenstein, Mitherausgeber des GfK/IMT DestinationMonitors und Leiter des Instituts für Management und Tourismus der FH Westküste.

„Grauer“ Übernachtungsmarkt nimmt zu

Alle Übernachtungen der Deutschen im Inland hätten um 3 Prozent auf insgesamt 686 Millionen Nächte zugenommen. Davon habe der „graue Markt“, dazu zählen unter anderem Übernachtungen in Privatunterkünften und kleine Beherbergungsbetriebe unter 10 Betten, besonders stark profitiert (+5 Prozent). Der Anteil des „grauen Markts“ an allen Übernachtungen betrage 49 Prozent. Zu dieser Entwicklung trage auch bei, dass sich Online-Plattformen für Privatunterkünfte wie zum Beispiel Airbnb und Wimdu zunehmender Beliebtheit erfreuten.

Allgäu, Schwarzwald und Ostsee profitieren vom Wachstum

Zeit mit der Familie, dem Partner oder Freunden verbringen und Aufenthalte in der Natur seien den Urlaubern wichtiger geworden. Dementsprechend stark hätten Urlaube auf dem Land oder in den Bergen zugenommen (+15,8 Prozent). Vor allem das Allgäu und die Region südlicher Schwarzwald rund um Freiburg bis zum Bodensee hätten von diesem Trend überdurchschnittlich profitiert. Der Badeurlaub hingegen habe an Bedeutung leicht eingebüßt. Gehe der Urlaub aber an die Küste, seien die Ferienorte an der Ostsee und hier vor allem Schleswig-Holstein stärker nachgefragt.

Die wichtigste Reiseform im Inlandstourismus bleibe die Städtereise. Fast jede fünfte Urlaubsreise im innerdeutschen Markt sei ein Städtetrip (+8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Ausblick 2015

Rund 13 Millionen Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands seien für dieses Jahr bereits gebucht oder fest geplant. Dazu kämen 15,5 Millionen sonstige Privatreisen, zum Beispiel geplante Besuche bei Verwandten oder Bekannten. Viele Inlandsreisen würden zudem relativ spontan unternommen. Roland Gaßner, Key Account Director bei GfK, rechnet auch in diesem Jahr mit einer weiteren Zunahme der Deutschlandreisen: „Die Menschen sind aufgrund der guten Beschäftigungslage entspannt, die Benzinpreise niedrig. Das wird sich positiv auf die Reisetätigkeit im Inland auswirken.“ Wer innerhalb Deutschlands verreist, mache das auch gerne wieder: 42 Prozent der Deutschlandurlauber hätten ihre Ferien nicht nur im letzten Jahr im Inland verbracht, sondern auch im Jahr zuvor.

Basis des GfK/IMT DestinationMonitors ist das GfK Konsumentenpanel (MobilitätsMonitor), in dem monatlich 20.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte (42.000 Personen) zu ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt würden. Erhoben würden neben Urlaubsreisen (Haupturlaub, Zweit- und Dritturlaube) auch Geschäftsreisen, Tagesausflüge und sonstige Privatreisen, etwa Besuche bei Verwandten/Bekannten.

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