Reiseanalyse: 2015 wird ein gutes Jahr

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Auf der CMT in Stuttgart wurden die ersten Ergebnisse der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen vorgestellt. Die Aussichten sind mal wieder positiv.

„Auf Grundlage der erhobenen Daten kann man davon ausgehen, dass 2015 wieder ein sehr gutes Urlaubsreisejahr mit moderatem Wachstumspotenzial wird“, sagte Prof. Dr. Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen am Dienstag auf der CMT. Bei den Geschäftsreisen seien aufgrund des starken Kostenbewusstseins der Unternehmen zwar keine wesentlichen Zuwächse zu erwarten, doch rechne er auch hier mit einem stabilen Volumen.

Weltweit habe nach der ökonomischen Krise eine kontinuierliche Wachstumsphase im Tourismus eingesetzt, erklärte Lohmann. Diese werde trotz eines eher geringen Aufschwungs weiter anhalten, mit einer Steigerung bei den Auslandsreisen. Nach einem mit rund 1,14 Milliarden Ankünften international erfolgreichen Reisejahr 2014 könne auch in Deutschland ein weiterer Zuwachs bei den Einnahmen aus dem weltweiten Reiseverkehr erwartet werden.

Im vergangenen Jahr habe man hier einen Anstieg von 1,4 Milliarden auf 32,4 Milliarden Euro verzeichnet. Die Liste der wichtigsten Quellmärkte führten — mit einem Ausgabenplus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr — die Niederlande an, gefolgt von der Schweiz, den USA und Großbritannien. Einen „erheblichen Nachfragezuwachs“ gebe es bei den arabischen Golfstaaten (Übernachtungen +21,7%) und China (+17,4%). Lohmann: „Deutschland gehört nach wie vor in die Riege der Top-Destinationen.“

Allerdings waren die Einnahmen 2014 nicht halb so hoch wie die Ausgaben der Deutschen im Ausland: Diese lagen bei rund 70 Milliarden Euro. Am meisten blieb in den klassischen Lieblingsdestinationen Spanien, Österreich und Italien liegen. Verlierer ist die Schweiz, wo man inzwischen die sinkende Kaufkraft des Euro zu spüren bekomme. Mit Ausgaben von weit über 1000 US-Dollar (Auswertung 2013) pro Kopf belegt Deutschland damit Längen vor dem „absoluten“ Reiseweltmeister China (128,6 Milliarden Dollar gesamt, 94 Dollar pro Kopf) den Spitzenplatz.

Im laufenden Jahr sei noch mit deutlichen Zuwächsen zu rechnen, so Lohmann. Zwar würden die volkswirtschaftlichen Eckdaten für Deutschland als „wenig dynamisch“ bewertet, doch herrsche auf dem Arbeitsmarkt und bei den Verbrauchern weiterhin gute Stimmung. Da die Reisetätigkeit in erster Linie von der Einschätzung der persönlichen Lage anhänge, stünden die Vorzeichen gut: Über die Hälfte der Konsumenten (55 Prozent) rechneten mit einer stabilen persönlichen Situation, 26 Prozent erwarteten eine Verbesserung. Immerhin 51 Prozent sähen auch hinsichtlich der Wirtschaft im Allgemeinen verhalten optimistisch in die Zukunft. Die Deutschen bleiben also weiterhin auf Achse.

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