DZT erwartet 80 Prozent mehr Übernachtungen bis 2030

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Der Incomingtourismus nach Deutschland soll auch in den nächsten Jahren weiterhin stark wachsen: Bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts sei eine Steigerung von heute 67,8 Millionen (Stand 2013) auf 121,5 Millionen Ausländerübernachtungen (ohne Camping) realistisch – dies entspreche einem Wachstum von knapp 80 Prozent.

Eine entsprechende Prognose unter Einbeziehung verschiedener Szenarien präsentierte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) gestern auf einer Sondersitzung ihres Verwaltungsrates.

„Die DZT agiert beim weltweiten Marketing für das Reiseland Deutschland außerordentlich erfolgreich. Mit der jetzt vorliegenden Prognose hat sie eine profunde Grundlage erarbeitet, um die bisherige Strategie kontinuierlich weiterzuentwickeln“, erklärt dazu Klaus Laepple, Vorsitzender des Verwaltungsrates der DZT. „Die Marktforschungsergebnisse bestätigen den Kurs der DZT und stecken den Rahmen für notwendige Investitionen in künftige Marketingaktivitäten ab“, so Laepple weiter.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, erläutert: „Unsere bisherige Prognose aus dem Jahr 2010 basierte auf der Übernachtungsentwicklung von 1995 bis 2009 und kalkuliert bis 2020 ein mögliches Volumen von 80 Millionen Ausländerübernachtungen. Für das Jahr 2030 haben unsere Analysten jetzt analog zu den Rechenmodellen der UNWTO ein weiterhin starkes Wachstum ermittelt: Basierend auf einem jährlichen Zuwachs von 3,5 Prozent ist ein Potenzial von 121,5 Millionen Übernachtungen für das Deutschland-Incoming möglich“.

Datenquellen

In die Prognose seien verschiedene Kennzahlen (Key Performance Indicators – KPIs) aus zahlreichen neutralen Quellen eingeflossen. Mit einem Drittel wurden die Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung des Deutschlandtourismus in den Jahren 1995 bis 2012 gewichtet, außerdem wurden die europäischen Übernachtungsstatistiken 2002 bis 2012, die Prognosen für den Welttourismus von UNWTO und WTTC, Analysen der wirtschaftlichen Entwicklung in den Quellmärkten sowie die Entwicklung des kommerziellen Flugverkehrs in den Auslandsmärkten bewertet.

Drei Prognosemodelle

Die so ermittelten Quellmarkt-Prognoseschlüssel seien die Basis für drei Modelle: Das Szenario „low“ führe zu einem Volumen von 104 Millionen Ausländerübernachtungen im Jahr 2030, das Szenario „high“ zu 134 Millionen. Innerhalb dieses Korridors liege das Szenario „average“ mit 121,5 Millionen Übernachtungen, das die DZT analog zum Berechnungsmodell der UNWTO präferiere. Petra Hedorfer weiter: „Dieses Modell impliziert einen Mix aus wachstumsstärkeren und –schwächeren Jahren und vermeidet die mit einer ungebremsten Wachstumsdynamik verbundenen Erwartungshaltungen“.

Weltweite Tourismusentwicklung definiert Rahmen

In den kommenden Jahren bleibe Europa mit einer antizipierten Wachstumsrate von durchschnittlich 3,3 Prozent Plus und einem Marktanteil von rund 73 Prozent im Jahr 2030 wichtigster Quellmarkt für das Reiseland Deutschland im weltweiten Tourismus. Starke Wachsrumsraten und steigende Marktanteile würden aus den wichtigen Potenzialmärkten Südostasien und Südamerika sowie dem Mittleren Osten erwartet. Die europäischen Quellmärkte könnten insgesamt 37,3 Millionen zusätzliche Übernachtungen generieren – ein Wachstumspotenzial sei in allen Regionen möglich. Aus den Überseemärkten hält die DZT einen Zuwachs von 16,1 Millionen Übernachtungen für möglich, dies entspreche einem steigenden Marktanteil von 23,1 auf dann 26,2 Prozent. Die höchsten Zuwächse werden aus China (plus 3,2 Millionen Übernachtungen), den Arabischen Golfstaaten (plus 2,0 Millionen) und den USA (plus 1,9 Millionen) erwartet. In den BRIC-Staaten bestehe ein Potenzial von zusätzlich 10,1 Millionen internationalen Übernachtungen bis zum Jahr 2030.

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