Positive Vorzeichen für Tourismus in Europa

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Das Reiseziel Europa verzeichnete 2013 ein Wachstum von 5,4 Prozent. Damit setze sich der positive Wachstumstrend der vergangenen vier Jahre fort. Aus Deutschland und Großbritannien kamen die meisten Reisenden. Das ergab eine Studie der European Travel Commission (ETC), die der ITB Berlin zur Verfügung gestellt wurde.

Die Analyse beleuchte die Bedeutung von ausländischen Besuchern in den europäischen Ländern aus unterschiedlichen Quellmärkten innerhalb und außerhalb des Kontinents.

Fast die Hälfte der internationalen Ankünfte nach Europa kam 2013 demnach aus nur acht Quellmärkten. Deutschland war dabei der traditionell stärkste Quellmarkt. Mit 14 Prozent aller internationaler Ankünfte in europäischen Zielen war Deutschland Spitzenreiter, gefolgt von Großbritannien mit 9 Prozent. Russland habe sich mit einen Marktanteil von rund 6 Prozent im Jahr 2013 zum drittstärksten Quellmarkt der internationalen Ankünfte entwickelt. Ob sich diese Position 2014 angesichts der aktuellen politischen Situation halten lässe, bleibe abzuwarten.

Frankreich landete auf Platz vier vor den Niederlanden und dem sechstplazierten Italien. Gemessen an ihrer vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl war der Beitrag der Niederlande an den internationalen Ankünften beachtlich. Auf Rang sieben folgte im vergangenen Jahr mit den USA der erste außer-europäische Markt. Deren Ankünfte seien im Jahr 2013 wieder stark gestiegen.

Im Hinblick auf das reine Wachstum der Ausgangsmärkte ergebe sich ein differenziertes Bild. Russland präsentiere sich mit einem Anstieg von 13 Prozent im Jahr 2013 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr weitaus dynamischer als andere intraregionale Märkte. Großbritannien und Deutschland verzeichneten ein vergleichsweise moderates Wachstum, gälten aber anhand der hohen Anzahl an internationalen Ankünften auch in den Jahren bis 2016 als "Big Player". So stiegen beispielsweise die Ankünfte aus Deutschland, dem größten Quellmarkt, im vergangenen Jahr nur um 1,5 Prozent. Wachstumspotential werde auch China mittel- und langfristig prophezeit. 2013 trug das Land zwar lediglich 1,3 Prozent zu den internationalen Ankünften in Europa bei, verzeichnete allerdings bei den Wachstumszahlen 23 Prozent.

Insgesamt prognostiziert die Studie, dass die internationalen Ankünfte nach Europa in den Jahren 2013 bis 2016 um etwa 3,8 Prozent wachsen würden. Die USA würden demnach neben Großbritannien und Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Zusammen würden voraussichtlich rund 27 Prozent aller ausländischen Reisenden aus nur diesen drei Ländern stammen.

Die Studie förderte auch ein Nord-Süd-Gefälle zutage. Während die Besucher der westeuropäischen Länder überwiegend aus den dortigen Quellmärkten stammen, sei für Nordeuropa eine wachsende Anzahl von Reisenden aus den USA zu erwarten. Reisende nach Südeuropa sollen in den kommenden Jahren voraussichtlich überwiegend aus den drei Märkten Großbritannien, Deutschland und Frankreich kommen.

"Die Erfolgsgeschichte der Destination Europa geht weiter", meint Dr. Martin Buck, Direktor Travel & Logistics Messe Berlin, dazu. "Europa präsentiert sich als attraktives Reiseziel, das sowohl Europäer als auch Menschen aus Übersee fasziniert. Welche Bedeutung allerdings Russland in Zukunft für das Incoming nach Europa haben wird, hängt nicht zuletzt von der weiteren politischen Entwicklung ab."

Peter De Wilde, Präsident der European Travel Commission, fügt hinzu: "Um das touristische Wachstum aus den Überseemärkten weiter voranzutreiben, ist ein koordiniertes Branding-Programm nötig, das Europas Grundwerte und Stärken wirklich widerspiegelt."

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