Sachsen: Starkes Wachstum im ersten Halbjahr

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Aufgrund von 16,3 Prozent mehr Gästen und 14,7 Prozent mehr Übernachtungen im Juni 2014 gegenüber Juni 2013 fällt die touristische Halbjahresbilanz des Freistaates Sachsen sehr positiv aus.

So kamen von Januar bis Juni 2014 mehr als 3,3 Millionen Gäste nach Sachsen und buchten insgesamt rund 8,5 Millionen Übernachtungen. Das bedeute einen Zuwachs an Gästeankünften von fünf Prozent und an Übernachtungen von 2,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013. Mit Blick auf die absoluten Zahlen kann die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) das bisher beste Halbjahresergebnis vermelden.

„Die enormen Zuwächse im Juni dieses Jahres machen die durch das Juni-Hochwasser und das insgesamt durchwachsene Wetter 2013 erlittenen Einbußen mehr als wett“, erklärte Hans-Jürgen Goller, TMGS-Geschäftsführer, am Dienstag in Dresden die heute herausgegebenen Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen für Beherbergungseinrichtungen mit mehr als zehn Betten.

Dem Juni kommt in der Beherbergungsstatistik 2014 aufgrund des Hochwassers im vergangenen Jahr eine besondere Bedeutung zu: Während Sachsen im Monat Juni mit seinen Zahlen klar über dem Bundesdurchschnitt liegt, haben sich im ersten Halbjahr die Zuwächse so ziemlich genau dem Bundestrend angepasst. Bei den Gästeankünften liege der Freistaat sogar ein Prozent darüber, bei den Übernachtungen 0,7 Prozent darunter. I

m Hinblick auf die Ergebnisse für die einzelnen Bundesländer verzeichnete einzig das im vergangenen Jahr vom Hochwasser noch stärker betroffene Land Sachsen-Anhalt höhere Zuwächse. Erstmals zum Halbjahr kann Sachsen innerhalb der Flächenländer mit 35,4 Prozent die höchste Bettenauslastung hinter den drei Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen vermelden.

Erfreulich sei, dass auch das Incoming vor allem im Juni, aber auch insgesamt im ersten Halbjahr 2014 zugenommen hat. Mit 12,6 Prozent Zuwächsen bei den Ankünften und plus 10,2 Prozent bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland im Juni rangiert Sachsen klar über dem Bundesdurchschnitt.

Mit einer Steigerung von sieben Prozent mehr Gästen aus dem Ausland zum Vorjahreszeitraum landet Sachsen im 1. Halbjahr über dem Bundesdurchschnitt, der plus fünf Prozent beträgt. Mit einem Plus von 2,5 Prozent bei den Übernachtungen allerdings liegt der Freistaat unter dem Bundesdurchschnitt von plus sechs Prozent.

Drei Quellmärkte ragen dabei heraus: Während für Russland aufgrund der politischen Umstände und des ungünstigen Wechselkurses deutschlandweit im ersten Halbjahr ein Rückgang von 3,5 Prozent Gästen und 1,8 Prozent Übernachtungen zu verzeichnen ist, konstatiert Sachsen 8,8 Prozent mehr Ankünfte und 13,6 Prozent mehr Übernachtungen russischer Touristen. „Diese Entwicklung für Sachsen ist ein sehr gutes Ergebnis. Ob wir diese Tendenz halten können, bleibt abzuwarten“, sagte Goller.

Aus den Niederlanden sind die Zuwächse im ersten Halbjahr mit einem Gästeplus von 11,5 Prozent und einem Übernachtungsplus von 10,4 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt (+ 2,6 Prozent Gäste und + 1,5 Prozent Übernachtungen). Aus der Schweiz ist der Zuwachs an Gästen und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 in Sachsen ungefähr doppelt so hoch wie bundesweit.

Negativ ist jedoch die Entwicklung aus Tschechien mit nur 0,5 Prozent Gästezuwachs, aber einem Übernachtungsrückgang von 18 Prozent zum Vorjahr. Bundesweit hingegen haben die Tschechen ein Plus von zehn Prozent mehr Gästen und 11,5 Prozent mehr Übernachtungen produziert. In diesem Markt sieht die TMGS Handlungsbedarf.

Die wichtigsten Auslandsmärkte für Sachsen sind und bleiben die Schweiz mit aktuell 29.965 Gästeankünften im ersten Halbjahr vor Österreich (29.207 Ankünfte), den Niederlanden (29.151 Ankünfte) und den USA (29.054 Ankünfte).

In Sachsen selbst sind die Großstädte Dresden, Leipzig und Chemnitz die "Zuwachssieger". Insofern hält der Trend zum Städtetourismus unverändert an. Sehr positiv ist aber, dass sich die Sächsische Schweiz und das Sächsische Elbland nach ihren massiven Verlusten im Juni 2013 bestens erholt haben. Bezogen aufs erste Halbjahr legten diese Ferienregionen mit

7,8 Prozent beziehungsweise 8,8 Prozent mehr Gästeankünften und 6,2 Prozent beziehungsweise 5,4 Prozent mehr Übernachtungen deutlich zu und konnten damit reales Wachstum generieren. Auch die Oberlausitz, das Sächsische Burgen- und Heideland und das Vogtland haben sich im Halbjahresvergleich sehr gut gehalten. Nur das Erzgebirge konnte bis zum Ende des 1. Halbjahres den schneearmen Winter noch nicht ausgleichen und fuhr Verluste ein.

Eine hervorragende Entwicklung haben Sachsens Campingplätze im ersten Halbjahr 2014 genommen. Nach Verlusten von mehr als 20 Prozent sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen im Halbjahr 2013 stehen bis Ende Juni 2014 Steigerungen von

51,3 Prozent mehr Gästen und 45,4 Prozent mehr Übernachtungen zu Buche. Allein für den Monat Juni 2014 meldete das Statistische Landesamt Sachsen 146 Prozent Gästeplus und 164,7 Prozent mehr Übernachtungen zum Vorjahresmonat, der den Campingplatzbetreibern durch das Hochwasser damals ein Minus von über 30 Prozent einbrachte.

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