Baden-Württemberg: Bodensee wächst zweistellig

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Die ab der zweiten Jahreshälfte 2013 einsetzende Aufwärtsbewegung des baden-württembergischen Tourismusgewerbes setzte sich auch im 1. Halbjahr 2014 weiter fort. Vor allem der Bodensee konnte deutlich zulegen.

Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes stieg die Gästezahl in der heimischen Beherbergungsbranche (Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten oder Stellplätzen) insgesamt um 5,2 Prozent oder 432.400 auf 8,8 Mill. Die für die Branche letztlich entscheidende Übernachtungszahl erhöhte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2013 um 4 Prozent oder 853.500 auf knapp 22 Mill.

Wie meist in der letzten Zeit lagen die Zuwächse bei den ausländischen Gästen mit 5,8 Prozent bei der Gästezahl und mit 5,2 Prozent bei den Übernachtungen leicht über dem Durchschnitt. Dem standen die Gästen aus Deutschland mit + 5 Prozent bei den Gästeankünften bzw. + 3,8 Prozent bei den Übernachtungen nur wenig nach. Die Übernachtungen übertrafen dabei in allen Monaten des 1. Halbjahres das Vorjahresergebnis. Begünstigt durch die relativ späte Lage der Oster- und Pfingstfeiertage verzeichneten dabei vor allem die Monate April und Juni 2014 kräftige Übernachtungszuwächse um 8 bzw. 6,9 Prozent.

Auch in den Aufgliederungen nach den verschiedenen Marktsegmenten überwogen im vergangenen Halbjahr die positiven Vorzeichen deutlich. So verbuchten unter den Betriebsarten sowohl die Hotellerie (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen) als auch die Parahotellerie (Ferien- und Erholungsheime, Schulungsheime, Ferienwohnungen, Jugendherbergen und Campingplätze) Übernachtungszuwächse um 4 bzw. 7,7 Prozent. Dem standen nur minimale Rückgänge um 0,2 Prozent bei den Vorsorge- und Reha-Kliniken gegenüber.

In der Gliederung nach Gemeindegruppen konnten alle Kategorien ein Übernachtungsplus erzielen. Deutlich unterdurchschnittlich legten dabei die Heilklimatischen Kurorte (+ 0,4 Prozent), die Luftkurorte (+ 1,8 Prozent) und die Mineral- und Moorbäder (+ 2,1 Prozent) zu. Obwohl die Kneippkurorte mit + 4,2 Prozent sowie insbesondere die Erholungsorte mit + 5,9 Prozent überdurchschnittliche Übernachtungszuwächse verbuchten, standen die prädikatisierten Gemeinden zusammen mit + 3,1 Prozent deutlich hinter den nicht prädikatisierten Sonstigen Gemeinden mit + 5 Prozent zurück.

Noch deutlich größere Unterschiede wiesen im 1. Halbjahr 2014 die Zuwachsraten der Reiseziele auf. Die Spanne reichte hier von einem Übernachtungszuwachs um lediglich 0,2 Prozent im Württembergischen Allgau-Oberschwaben bis zu stattlichen 12,9 Prozent im benachbarten Reisegebiet Bodensee. Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichneten außerdem der Hegau (+ 10,6 Prozent), die Region Stuttgart (+ 7,1 Prozent) sowie das Nördliche Baden-Württemberg (+ 4,2 Prozent). Insbesondere der Nördliche und der Südliche Schwarzwald mussten sich dagegen mit relativ bescheidenen Übernachtungszuwächsen um 0,8 bzw. 0,9 Prozent begnügen.

Auch immerhin 38 der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise erzielten im 1. Halbjahr 2014 ein besseres Übernachtungsergebnis als im Vorjahr. Spitzenreiter waren dabei die Landkreise Konstanz und Tuttlingen mit einem Plus von 14,2 bzw. 13,2 Prozent. Auch die Landkreise Esslingen (+ 12,4 Prozent) und Bodenseekreis (+ 11,4 Prozent) sowie der Stadtkreis Ulm (+ 11,2 Prozent) erzielten noch zweistellige Zuwachsraten. Unter den 6 Stadt- und Landkreisen mit negativen Vorzeichen mussten die Landkreise Rastatt und Waldshut mit – 3,7 und – 3,2 Prozent die größten Rückgänge hinnehmen.

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Tags: Bundesland: Baden-Württemberg
Destinationen: Bodensee, Mittelgebirge, Schwarzwald