BTW-Tourismusindex: Reiselaune der Deutschen nimmt weiter zu

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Die Deutschen sind und bleiben reisefreudig, die Konsumlaune in Sachen Reisen nimmt hierzulande weiter zu. Dies zeigt der aktuelle Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), der angelehnt an den GfK-Konsumklimaindex die Bereitschaft der Deutschen misst, in den kommenden Monaten in Reisetage zu investieren.

Nach bereits positiven 1,07 Punkten im April erreichte   das Stimmungsbarometer jetzt im Sommer erfreuliche 3,11 Punkte. Bis zum Jahresende prognostiziert der Index sogar 3,8 Punkte. Im Vergleich zu anderen Konsumgütern seien die Menschen derzeit überdurchschnittlich bereit, Geld für Reisen auszugeben.   

„Wir freuen uns natürlich sehr über diese anhaltende Reisefreude der Deutschen. Der aktuelle Tourismusindex zeigt, dass touristische Aktivitäten in ihrer ganzen Vielfalt im Trend liegen und von den Menschen noch stärker als andere Konsumgüter wie Unterhaltungselektronik oder Einrichtungsgegenstände nachgefragt werden“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse.

Ein weiteres Ergebnis des BTW-Tourismusindex: Bis einschließlich April stieg die Zahl der absolvierten Reisetage gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres um 3,8 Prozent auf rund 391 Millionen. Insgesamt hätten die Deutschen im Jahr 2013 in ihrer Freizeit rund 1,58 Milliarden Reisetage fern von zu Hause verbracht. Das seien durchschnittlich fast 20 Tage pro Bundesbürger. Ein Drittel der Reisetage entfiel auf Tagesreisen zum Beispiel in Freizeitparks, zu Verwandten oder bei Ausflügen ins Grüne. Zwei Drittel wurden im Rahmen von Reisen mit mindestens einer Übernachtung im In- und Ausland verbracht.

Frenzel: „Diese Entwicklung unterstreicht auch noch einmal die Dynamik unserer Branche. Denn die meisten dieser Reisetage werden erst durch die Unternehmen der Tourismuswirtschaft und die fast 3 Millionen Menschen, die in dieser Branche arbeiten, möglich gemacht. Neben Branchen wie Gesundheitswirtschaft und IT gehört die Tourismuswirtschaft zu den Wachstumstreibern in Deutschland. Und mit einem Anteil von 4,4 Prozent am Bruttoinlandsprodukt befinden wir uns deutlich auf Augenhöhe mit Maschinenbau oder Automobilindustrie."

Investitionsbereitschaft: Tourismus ist aktuell Treiber des Konsumklimas

Die Ausgabenplanungen für Reisetage im Rahmen von privaten Tages- oder Mehrtagesreisen lägen für das Restjahr 2014 fast 4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Tourismus profitiere vom derzeit allgemein positiven Konsumklima überdurchschnittlich. Setze man die durchschnittliche Ausgabeplanung für 2014 für alle Branchen auf das Ausgangsniveau Null, zeige sich, dass die Bereitschaft in Reisetage zu investieren rund 30 Prozent höher sei, als im Durchschnitt der Ausgabeplanungen: Während die Deutschen für Investitionen in Einrichtungsgegenstände, Unterhaltungselektronik, Haushaltsausstattung oder Renovierungen aktuell nur unterdurchschnittliche Investitionsbereitschaft zeigten, führe die Investitionsneigung in Urlaubstage vor der Bereitschaft, in Immobilien oder PKWs zu investieren, die Konsumlaune der Deutschen an.   

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Mit Blick auf die Entwicklung des allgemeinen Konsumklimas, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um 1,5 Prozent zulegen werde, zeigt der BTW-Tourismusindex, dass die Reisebereitschaft der Deutschen eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland sein werde.   

Bislang absolvierte Reisetage 2014

Die Zahl der Reisetage entwickele sich weiter positiv. Bis einschließlich April stieg die Zahl der Reisetage gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres um 3,8 Prozent auf rund 391 Millionen. Das Plus an Reisetagen ging insbesondere auf das Konto der Mehrtagesreisen. Die Zahl der Reisetage im Rahmen von Mehrtagesreisen habe seit Beginn des Jahres um 8,3 Prozent zugelegt. Das positive Konsumklima sorge somit nicht nur dafür, dass die Reiselust der Deutschen sehr hoch sei und insgesamt mehr Reisetage konsumiert werden, sondern auch, dass gerade auch in Reisen mit Übernachtungen investiert werde.   

Insbesondere die jüngere Bevölkerungsschicht habe sich im ersten Jahresdrittel deutlich mehr Reisetage gegönnt – bei den Unter-35-Jährigen lag das Plus an Reisetagen bei 10 Prozent.

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Verteilung der Reisetage und Reiseanlässe

Das Verhältnis von Tagesausflügen zu Mehrtagesreisen bewege sich seit Jahren relativ konstant bei 1 zu 2. Zwei Drittel aller Reisetage erfolgten also im Rahmen von Aktivitäten, die mindestens eine Übernachtung beinhalteten. Besuche bei Verwandten und Freunden, Badeurlaube, Rundreisen und Urlaub auf dem Land seien hier die häufigsten Urlaubsformen. Mit einem Anteil von einem Drittel aller Reisetage seien jedoch auch Tagesreisen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Hauptanlässe für Tagesaufenthalte seien neben Verwandten- und Bekanntenbesuchen hauptsächlich sportliche Aktivitäten, Natur und Kultur.  

Die nächste Veröffentlichung des BTW-Tourismusindex findet Mitte Dezember 2014 statt.

www.btw.de