Konjunkturumfrage in Schleswig-Holstein: Optimistischer Start in die Saison

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Das schleswig-holsteinische Gastgewerbe geht mit positiver Stimmung in die Saison – trotz drohender Staus durch einen engen Ferienkorridor und Baustellen auf den norddeutschen Autobahnen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage Tourismus der IHK Schleswig-Holstein.

Der touristische Konjunkturklimaindex liege derzeit – auf einer Skala von 0-200 – bei 117,5 Punkten und habe im Vergleich zum Vorjahr um 19,9 Punkte zugelegt. Besonders gut fielen die Ergebnisse für die Städte aus. Hier liege der Index bei 130,5 Punkten (Vorjahr: 101,4). Diese Entwicklung folge dem bundesweiten Trend zum Städtetourismus, der für Schleswig-Holstein saisonverlängernd wirke und auch die Segmente Kultur- und Shoppingtourismus mit attraktiven Angeboten bediene. Auf Platz zwei des Index-Rankings liege die Ostseeregion mit 119,8 Punkten, gefolgt von der Nordsee (113,3 Punkte) und dem Binnenland (111,2 Punkte).

Die aktuelle Geschäftslage schätzt ein Großteil der befragten Unternehmen positiv ein. So sprechen 36 Prozent von einer guten, 50 Prozent von einer befriedigenden und nur 14 Prozent von einer schlechten Lage. Auch die Zukunftserwartungen seien optimistischer als 2013  (Vorjahreswerte in Klammern): 24 Prozent erwarten eine Verbesserung des Geschäftsverlaufs (22 Prozent), 64 Prozent erwarten keine Veränderungen (55 Prozent) und nur zwölf Prozent eine Verschlechterung (23 Prozent). Für 33 Prozent der befragten Unternehmen habe sich auch die Umsatzentwicklung verbessert. Nur 23 Prozent sprechen von rückläufigen Umsätzen. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Wert im Vorjahr noch bei 43 Prozent lag, sei dies als ausgesprochen positiv zu bewerten.

Schwerpunkt Gesundheitstourismus: Bedeutung noch nicht erkannt

Einen wichtigen Schwerpunkt in der neuen Tourismusstrategie des Landes Schleswig-Holstein bildet der Gesundheitstourismus. Mit einer Verknüpfung des ersten und zweiten Gesundheitsmarktes ließen sich in Schleswig-Holstein in vielfältiger Weise touristische Angebote entwickeln, die hervorragend zu den Zielgruppen der neuen Tourismusstrategie des Landes passten. Gesundheitstourismus sei ein Querschnittsthema, das mit entsprechender Intensität bearbeitet werden sollte. Für die Betriebe des Gastgewerbes spiele  es anscheinend bislang aber nur eine untergeordnete Rolle.

Für lediglich zwölf Prozent der Unternehmen sei dieses touristische Segment sehr interessant. 48 Prozent halten es für weniger bedeutend, für 40 Prozent sei es derzeit noch uninteressant. Nur zehn Prozent der befragten Unternehmen hätten im Betrachtungszeitraum von November 2013 bis April 2014 in gesundheitstouristische Angebote investiert. Eine Trendwende in dieser Grundhaltung sei vorerst offenbar nicht zu erwarten: Zwar gingen 47 Prozent der Befragten davon aus, dass gesundheitstouristische Angebote im Allgemeinen künftig an Bedeutung gewinnen werden, aber nur 12 Prozent wollen in Zukunft in diesem Segment investieren.

Im Rahmen der Umsetzung der neuen Tourismusstrategie „Schleswig-Holstein 2025“ soll der Kooperation zwischen der Gesundheits- und der Tourismuswirtschaft jedoch besondere Beachtung geschenkt werden. Es gelte, für die wachsende Zielgruppe der Gesundheitsurlauber buchbare Angebote zu entwickeln und zugleich Wachstumschancen zu nutzen.

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Tags: Bundesland: Schleswig-Holstein
Destinationen: Nordsee, Ostsee