Tourismusbarometer: Westfalen-Lippe hat Luft nach oben

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Das zweite Sparkassen-Tourismusbarometers für Westfalen-Lippe bescheinigt der Region einen Aufwärtstrend - trotz nur mäßigen Wachstums in den ersten vier Monaten.

Die Übernachtungszahlen sind in den ersten vier Monaten 2014 in Westfalen-Lippe um 115.000 (+1,6 Prozent) auf 7,2 Millionen gegenüber dem Vorjahr gestiegen, trotz des schneearmen Winters. Die Besucherzahlen in den Freizeit- und Kultureinrichtungen kletterten im gleichen Zeitraum auf ein Plus von 10,2 Prozent.

Der Tourismus in Westfalen-Lippe habe sich 2013 allerdings verhaltener entwickelt als der Trend. Während das Vorjahr in der internationalen Betrachtung mit einem Wachstum von 5,0 Prozent als Boomjahr bezeichnet werden könne, fiel in Westfalen-Lippe das Plus mit 0,9 Prozent geringer aus.  

Die touristische Nachfrage in Westfalen-Lippe entwickelte sich sehr unterschiedlich. Das kleinste Reisegebiet, Siegerland-Wittgenstein, freute sich 2013 über einen Anstieg von 4,2 Prozent auf 824.000 Übernachtungen. Neue Angebote entlang des Rothaarsteigs – zum Beispiel ein neuer Hotelbetrieb in Bad Laasphe – seien dort für das gute Ergebnis verantwortlich.

Das Ruhrgebiet durchbrach zwar erstmals die Schallmauer von sechs Millionen Übernachtungen, konnte aber mit 2,0 Prozent nicht an die Wachstumsraten der Vorjahre (jährlich rund 4,0 Prozent) anknüpfen. Auch im Münsterland verbuchten die Betriebe nur einen leichten Zuwachs von 0,7 Prozent auf 3,5 Millionen Übernachtungen. Rückgänge im Geschäftstourismus und die angespannte wirtschaftliche Situation in den Niederlanden werden als Gründe für die verhaltene Entwicklung genannt.

Im Teutoburger Wald stagnieren die Übernachtungszahlen. Zwar zählt die Region mit 6,5 Millionen Übernachtungen weiterhin zu den nachfragestärksten Regionen in Nordrhein-Westfalen, der Marktanteil an der gesamten westfälisch-lippischen Tourismusnachfrage sinke aber kontinuierlich. Das Sparkassentourismusbarometer empfiehlt dringend neue Impulse zur Marktbelebung.

Im Sauerland (inkl. Willingen) ging die Nachfrage mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 7,2 Millionen leicht zurück. Die schwierigen, antizyklischen Witterungsbedingungen (winterliche Verhältnisse im Frühjahr und umgekehrt) machten sowohl dem Wintertourismus als auch der Frühjahrssaison zu schaffen. Hinzu kamen Einbrüche beim wichtigen Quellmarkt Niederlande, aufgrund der dortigen wirtschaftlichen Situation.

Erstmals wird Tourismuspreis vergeben

In Paderborn trafen sich Vertreter aus der Tourismusbranche, den Kommunen, den Sparkassen und dem öffentlichen Leben, um sich die Ergebnisse und Empfehlungen  aus dem Barometer erläutern zu lassen. Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe, stellte in seinem Grußwort die Bedeutung des Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region heraus. „Das Wettbewerbskriterium für den Tourismus ist ein attraktives touristisches Angebot auf der Höhe der Zeit.“, so Wannhoff. Dazu benötige man Ideenreichtum – und die besten dieser Ideen werden die Sparkassen in Westfalen-Lippe in diesem Jahr erstmals mit dem Sparkassen-Tourismuspreis auszeichnen. „Wir sind sehr froh, den Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk in NRW, Herrn Garrelt Duin, als Schirmherren für den Sparkassen-Tourismuspreis gewonnen zu haben.“, so Wannhoff. „Der Tourismuspreis wird die mit insgesamt 3.000 Euro und ergänzenden Preisen dotierten Auszeichnungen für die westfälisch-lippische Tourismusbranche erstmals am 12. Dezember 2014 in Gelsenkirchen verleihen.“

Das ausführliche Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe gebe es ab Herbst beim Sparkassenverband Westfalen-Lippe in Münster.

www.s-tourismusbarometer-wl.eu

Tags: Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Destinationen: Ruhr, Sauerland