Schweiz: STV erleichtert über Ablehnung der Mindestlohninitiative

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In der Schweiz wurde eine Mindestlohninitiative abgelehnt. Der Tourismusverband zeigt sich zufrieden.

Mit Erleichterung habe der STV zur Kenntnis genommen, dass der Schweizer Souverän das Schweizer Wirtschaftssystem im Gesamtzusammenhang betrachtet habe. Die negativen Auswirkungen, allen voran der Verlust von Arbeitsplätzen, hätten auf der Hand gelegen. Die Sozialpartner würden weiterhin mit einem ausgewogenen und weiterbildungsorientierten Gesamtarbeitsertrag für eine ausgewogene Entlöhnung sorgen.

Die Stimmbürger in der Schweiz könnten wirtschaftliche Zusammenhänge einordnen, glaubt der STV, auch wenn die Absicht der Initiative auf den ersten Blick und für sich alleine und isoliert betrachtet, d.h. aus der wirtschaftlichen Realität und dem marktwirtschaftlichen Umfeld herausgelöst, durchaus nachvollziehbar wäre. Die in der Tourismusbranche in der Natur der Sache liegende und unabdingbare Flexibilität wäre jedoch laut STV massiv eingeschränkt worden.

Stellen für unqualifizierte oder niedrig qualifizierte Arbeitnehmer wären verloren gegangen, weil viele Kleinbetriebe den geforderten Mindestlohn von CHF 4000.– pro Monat nicht hätten bezahlen können. Zudem hätte die Erhöhung des aktuellen Mindestlohns auch eine Erhöhung der übrigen Löhne nach sich gezogen. Denn es sei weder logisch noch erklärbar, sowohl unqualifizierten als auch qualifizierten Arbeitnehmenden sich kaum unterscheidende Löhne zu bezahlen.

Diverse Betriebe hätten wohl keine andere Wahl gehabt als zu schließen. Dies wiederum hätte gerade für den Schweizer Tourismus die bedenkliche Folge der schlechteren Erschließung der touristischen Randregionen gehabt. Ein Aussichtspunkt in den Bergen sei für viele Besucher einfach attraktiver, wenn sie sich nach dem Aufstieg oder der Fahrt mit der Bergbahn bewirten und beherbergen lassen könnten. Die Schließung solcher Betriebe aufgrund eines nicht bezahlbaren Mindestlohns hätte der guten Erschließung sowie der Vielfalt der Schweiz als Tourismusland Abbruch getan.

Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes wäre laut STV auch den verschiedenen Bedürfnissen der Regionen keineswegs gerecht geworden. Und nicht zuletzt hätte die Mindestlohninitiative zum Nullsummenspiel für diejenigen werden können, für deren Besserstellung sie gedacht war. Die durch einen flächendeckenden Mindestlohn verursachte allgemeine Verteuerung der Konsumgüter hätte den durch die Initiative auf CHF 4000.– erhöhten Lohn wieder wegschmelzen lassen.

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