Feuer im Spreepark: Brandstifter gefasst

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In der Nacht zu Montag hatten Passanten gegen 0.45 Uhr ein Feuer im Spreepark bemerkt und Feuerwehr sowie Polizei alarmiert. Die Feuerwehr sah sich dann mit einem Großbrand konfrontiert, der sich über eine Fläche von etwa 5.000 qm erstreckte und insbesondere das Themengebiet „Alt-England“ betraf.

Schon früh war der Verdacht aufgekommen, dass es sich um Brandstiftung gehandelt haben könnte. Unter anderem wurden mehrere Brandausbruchstellen festgestellt. Seit gestern geführte intensive Ermittlungen eines Brandkommissariats beim Landeskriminalamt Berlin haben nun ergeben, dass die mutmaßlichen Autobrandstifter, die gestern früh gegen 3.30 Uhr einen „Audi“ in der Robert-Lück-Straße in Brand gesetzt hatten und von Zivilfahndern in der Lauenburger Straße festgenommen wurden auch im dringenden Verdacht stehen, das Feuer auf dem Gelände des ehemaligen „Spreeparks“ in Plänterwald gelegt zu haben.

Im Verlauf der Vernehmungen der Beschuldigten zu der Autobrandstiftung im Brandkommissariat verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die vier Männer bereits vor der Kfz-Brandstiftung gemeinsam im Berliner Stadtgebiet unterwegs waren. Die Rekonstruktion der Nacht erbrachte unter anderem Hinweise auf einen Aufenthalt der vier Personen in Pankow und Treptow. Die intensiven und langandauernden Vernehmungen führten schließlich zum ersten Geständnis eines Beschuldigten, das in der Folge von zwei weiteren Mittätern im Wesentlichen bestätigt wurde; der vierte Mann ließ sich zur Sache nicht ein. Demnach fassten die Vier sowohl im Hinblick auf den „Spreepark“ als auch bezogen auf das „Audi Cabrio“ gemeinsam den Entschluss zur Tat, der dann in der Folge auch gemeinschaftlich umgesetzt wurde.

Bei den gestern Festgenommenen handelt es sich um zwei Heranwachsende im Alter von 19 und 20 Jahren und um einen 21-Jährigen und 29 Jahre alten Erwachsenen. Die Tatverdächtigen werden einem Richter zum Erlass von Haftbefehlen vorgeführt.

Für die Entwicklung und nachnutzung des Spreeparks ist der Brand ein erneuter Rückschlag. Noch im April hatte die Stadt einen Kurswechsel angekündigt, nachdem es über 13 Jahre nicht gelungen war, einen seriösen Investor für das Areal zu finden. Rainer Hölmer, Bezirksstadtrat für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt in Treptow-Köpenick, teilte im April mit, dass er zeitnah die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine künftige Nutzung des Spreeparks abstecken wolle. Dazu habe er mit Ephraim Gothe, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, vereinbart, zeitnah eine gemeinsame Arbeitsgruppe Senat – Bezirk ins Leben zu rufen, in der alle relevanten Fachgebiete wie Flächennutzungsplanung, Bauleitplanung, Grünplanung, Naturschutz vertreten sein werden. Ebenso solle die Liegenschaftsfonds Berlin GmbH, die für das Land Berlin die Eigentümerrechte wahrnimmt, in die Arbeit der Arbeitsgruppe eingebunden werden.

Ziel der Initiative sei die "aktive Gestaltung des Neuanfangs" im Spreepark. Mit der nötigen Ruhe, aber gleichwohl zügig, solle der planungsrechtliche Rahmen fixiert und ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept erarbeitet werden. Rainer Hölmer erläutert: „In den letzten 13 Jahren hat der Bezirk vergeblich versucht, maßgeschneidertes Baurecht für Investorenwünsche zu schaffen. Nun gehen wir den umgekehrten Weg und werden selbst einen Rahmen für die künftige Entwicklung des Spreepark-Areals setzen.“

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