"ROGG-IN": Neues Besucherzentrum für Roggenkultur im Fichtelgebirge

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Brot-Meditation, "Schleuse des Halbwissens" & Roggengarten - seit Juli 2014 erfahren Besucher des Fichtelgebirges im pädagogisch-poetischen Informationszentrum "ROGG-IN" allerlei Wissenswertes zur kulturgeschichtlichen und ernährungsphysiologischen Bedeutung des Roggenkorns.

Praktische Beispiele wie die eigens angelegte "Drei-Felder-Wirtschaft" oder die interaktive Ausstellung zur weiteren Roggenverarbeitung sollen für eine höhere Wertschätzung des Getreides sowie einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit Brot sensibilisieren. Ein besonderer Aspekt im "ROGG-IN" sei die Verschmelzung des Informationszentrums mit internationaler Kunst. So begleiteten neben Gedichten und Fotografien etwa Werke und Installationen renommierter Künstler die Roggen-Darstellungen in den verschiedenen Themengebieten.

Über die "Schleuse des Halbwissens", wo Besucher auf spielerische Art ihr aktuelles Wissen zum Thema testen, gelangten sie zur dreiteiligen Ausstellung. Im Bereich "Gesundheit aus dem Roggen" informierten sie sich beispielsweise über die "inneren Werte" des Korns. Am Ende der Tour wirke das Erlebte noch einmal bei einer "Brot-Meditation" auf die neuen Roggen-Experten ein. "In unserer digitalen Zeit entgleitet uns der Lebensrhythmus zusehends. Deshalb ist es erforderlich, dass wir uns ab und zu auf die alten Werte von Einfachheit, Demut, Achtsamkeit und Geduld zurück besinnen", erklärt Initiatorin und Ideengeberin Dr. Laura Krainz-Leupoldt die Philosophie des "ROGG-IN".

Eine weitere Besonderheit sei der 1.300 Quadratmeter große Roggengarten im Außenbereich. Auf der exemplarisch bewirtschafteten Ausstellungsfläche sähen Interessierte die "Drei-Felder-Wirtschaft" mit Roggen, Hafer und Lupinen. Darüber hinaus laden neben einer Blumenwiese als typischer Feldrain, Rasenflächen und Sitzbänke zum Verweilen ein. Bei der traditionellen Ernte zeige das Zentrum wie der Roggen früher geschnitten, zu Garben gebunden und gedroschen wurde. Ausgestattet mit Lupe & Co. gehe es speziell für Kinder mit "Professor Roggin" zu den einzelnen Stationen und auf die Suche nach der Feldmaus.

Einst sicherte der Roggen als verhältnismäßig anspruchsloses Getreide, das auch auf den kargen Böden des Fichtelgebirges ertragreich gedieh, die Brotversorgung der heimischen Bevölkerung. Der Förderverein für Roggen-Kultur in Weißenstadt strebt aber nicht eine bloße Wissensvermittlung an. Nach individueller Absprache bereite das Team des "ROGG-IN" schwerpunktbezogene Führungen sowie verschiedene Themen- und Projekttage auf. Zu den möglichen Programmpunkten zählten etwa Aktionen unter dem Leitgedanken emotionaler Naturbegegnungen, gesunder Ernährung, Getreideanbau und -verarbeitung, Umweltschutz und -ethik oder Globalisierung und Nachhaltigkeit.

Der reguläre Eintrittspreis beträgt vier Euro und der Ermäßigte drei Euro. Des Weiteren biete das "ROGG-IN" spezielle Familien- sowie Gruppentickets an. Ebenso seien Kombitickets für den anschließenden Besuch im nahe gelegenen "Kleinen Museum - Museum für zeitgenössische Kunst" zum Preis von sieben Euro (fünf Euro ermäßigt) erhältlich.

Die Investitionskosten für das "ROGG IN" beliefen sich Medienberichten zufolge auf rund 1,2 Millionen Euro und wurden finanziert durch Fördergelder der EU, des Freistaats Bayern, der Oberfrankenstiftung, der Pema und der Sparkasse Hochfranken. Träger ist der Förderverein für Roggenkultur in Weißenstadt am See.

www.rogg-in.de
www.tz-fichtelgebirge.de

Tags: Bundesland: Bayern
Destinationen: Mittelgebirge