Friedrichskoog soll zum touristischen Erlebnishafen werden

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Der Fischereihafen Friedrichskoog soll zu einem touristischen Leuchtturm der Dithmarscher Nordseeküste entwickelt und ausgebaut werden. Das sagten am 18. März Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Robert Habeck nach einem Treffen mit Friedrichskoogs Bürgermeister Roland Geiger sowie Vertretern der örtlichen Bürgerinitiative.

"In einigen Wochen liegt uns das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie vor, auf welche Weise wir Friedrichskoog zu einem Erlebnishafen machen und die Seele des Ortes damit erhalten können"“, sagte Meyer. Kernstück des künftigen Hafenkonzepts sei die Seehundstation Friedrichskoog. Ein weiterer Betrieb als Fischereihafen hingegen sei laut Meyer und Habeck nach intensiver Abwägung verschiedener Modelle „wirtschaftlich nicht vertretbar“. "Es gibt keine wirtschaftliche Alternative", sagte Meyer.

Im Jahr 2013 war der Hafen, dessen jährliche Unterhaltungskosten bei rund 850.000 Euro liegen, von 104 Kuttern angelaufen worden. Der Krabbenumschlag lag bei knapp 52 Tonnen; in Büsum würden jährlich mehr als 4000 Tonnen umgeschlagen.

Fischereiminister Habeck erinnerte daran, dass die Landesregierung in den letzten Jahren alle denkbaren Varianten zum Weiterbetrieb des Hafens durchgerechnet habe. "Wir müssen aber im Ergebnis feststellen, dass wir uns nicht permanent gegen die hydromorphologischen Verhältnisse in der Elbmündung stemmen können. Es geht nicht darum, was technisch alles machbar wäre, sondern darum, was sich dieses Land leisten kann“, sagte Habeck. Durch die Sediment-Bewegungen im Mündungstrichter der Elbe würden inzwischen selbst bei normalem Hochwasser Kutter mit mehr als 1,60 Meter Tiefgang den Hafen nicht mehr anlaufen oder verlassen können.

Bereits im Jahr 2010 hatte die Haushaltsstrukturkommission der Vorgänger-Landesregierung entschieden, den Hafen aufgrund der hohen Instandhaltungskosten und der aufwendigen Aufrechterhaltung der Hafenzufahrt zu schließen oder abzugeben. Als nicht finanzierbar hätten sich Pläne erwiesen, den Hafen zu kommunalisieren.

Schon Ende der 60er Jahre hatte sich die Landesregierung mit der Frage der Versandung der Hafenzufahrt beschäftigen müssen. "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich keine technische Lösung für die Gestaltung der Zufahrt zum Hafen Friedrichskoog hat finden lassen, bei der sich die Schiffbarkeit ohne hohe laufende Kosten für Unterhaltung und Betrieb aufrecht erhalten ließe", heißt es in einem Schreiben aus dem Landwirtschaftsministerium vom Dezember 1968.

Meyer und Habeck appellierten an die Friedrichskooger, den Blick nach vorn zu richten: "Wir werden die Seehundaufzuchtstation zu einem touristischen Wahrzeichen der Westküste weiterentwickeln. Die  Vorbereitungen für Umbau und Ausbau laufen auf Hochtouren", sagte Habeck. Der Fischereiminister betonte, die Landesregierung stehe zu den Krabbenfischern: "Sie gehören zur Westküste und wir stützen sie – etwa mit einer neuen Kaianlage in Büsum."

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