Ein Nationalpark für Rheinland-Pfalz?

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Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Tourismusministerin Eveline Lemke und Umweltministerin Ulrike Höfken haben gemeinsam die Studie „Potenziale für eine Tourismusentwicklung und deren regional-ökonomische Effekte eines potenziellen Nationalparks“ des Alpenforschungsinstituts (AFI) der Hochschule München, Fakultät für Tourismus, vorgestellt.

Geffellde Klees, Grombierewurschd oder Schwenkspießbraten: In der Nationalparkregion könnten Besucher inmitten von Buchenwäldern das Heimatgefühl von Edgar Reitz „Heimat“ nacherleben. Hunsrückhaus, Wildenburg, Keltischer Ringwall und Saar-Hunsrück-Steig, dies seien wiederm Beispiele für touristische Highlights, die in der Nationalparkregion heute schon vorhanden seien. Wie kann man diese Highlights in Verbindung mit dem Nationalpark stärken? Wie kann die heimische Bevölkerung davon profitieren? Diesen Fragen hat sich das Gutachten des Alpenforschungsinstituts gewidmet.

„Das Gutachten zum touristischen Potenzial liefert erstmalig eine ausführliche Bestandsaufnahme der Situation vor Ort“, so Ministerin Eveline Lemke. „In Gastronomie und Hotellerie, in den Dörfern oder bei der Infrastruktur: Es wird deutlich, für alle Akteure in der Region ist noch viel zu tun, um den Tourismus zu beleben.“ Der Nationalpark könne ein Impulsgeber für den Tourismus werden, zitieren die Ministerinnen die Studie.

Umweltministerin Ulrike Höfken erklärte: „Die Studie zeigt auch, dass der Tourismus mit den Menschen vor Ort und mit der regionalen Entwicklung – etwa der Dorfbilder oder der Mobilität – voran kommen kann. Das bestätigt den Weg, den wir mit unserem Landeskonzept bereits eingeschlagen haben und der in der Region bereits angegangen wird, zum Beispiel mit dem Projekt „Gut verNETZt – Servicequalität“ in Birkenfeld mit der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH und dem Hotel und Gaststättenverband Dehoga.“

Das Gutachten formuliere unter anderem Handlungsempfehlungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen, ganzheitlichen touristischen Entwicklung. „Diese können Kommunen und touristische Leistungsträger aufgreifen, um ihre Einnahmen, ihre regionale Wertschöpfung zu erhöhen“, stellten Lemke und Höfken klar. Die Landesregierung wolle diese dabei im Rahmen ihrer Möglichkeiten beraten und unterstützen, zum Beispiel durch die Entwicklung regionaler Speisekarten, einer Mobilitätsstudie und der Veränderung von Dorfbildern.

Laut Gutachten könnten nach zehn Jahren Entwicklung der Region durch den Nationalpark 110.000 Übernachtungen, 240.000 Tagesbesucher und etwa 200-240 zusätzliche Arbeitsplätze in die Region gezogen werden. „Wie hoch die regionalen Wertschöpfungseffekte tatsächlich ausfallen, das hängt maßgeblich davon ab, wie weit die Akteure die regionalen Wirtschaftskreisläufe insgesamt optimieren“, so Professor Thomas Bausch, einer der Gutachter des AFI.

Lemke und Höfken abschließend: „Der langfristige Erfolg, gerade im Tourismus, wird dann eintreten, wenn der Nationalpark durch die regionalen Akteure mit Leben gefüllt wird.“

Das Gutachten zum Download gibt es hier...

Foto: Gerhard Hänsel