Neuer Kooperationsvertrag für Radfernweg Thüringer Städtekette

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Seit 2007 arbeiten Tourismusexperten und Infrastrukturplaner aus zwölf Thüringer Städten und Landkreisen am Projekt Radfernweg Thüringer Städtekette. Mit einem Altenburger Kreistagsbeschluss konnte nun die letzte Unterschrift unter den Kooperationsvertrag aller Partner gesetzt werden.

Dies stelle das Projekt auf „offizielle“ Füße,  freut sich Dr. Carmen Hildebrandt, die die Runde der Macher seit Beginn leitet.  Carmen Hildebrandt ist die Geschäftsführerin der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH. Sie war lange Jahre Vorsitzende des Vereins Thüringer Städtetourismus e.V., der die Idee eines Radweges über 225 km quer durch Thüringen von Eisenach bis Altenburg mit geboren hat. Die bisherige Arbeitskonstellation basierte auf Ehrenamt und freiwilligen Leistungen und war für ein dauerhaftes Agieren in Zeiten knapper Haushaltskassen zu empfindlich geworden. Im Kooperationsvertrag verpflichten sich die Partner zu einem gemeinsamen Produkt.

In einer Arbeitsgruppe wurde die Beschilderung entlang des Weges geplant und organsiert. Ein gemeinsam getragenes nationales und internationales Marketing werde in zwei jährlichen Sitzungen abgesprochen. Die moderaten Beiträge von 1.450 € für Landkreise und 1.650 € für Städte finanzieren einen Marketingetat von knapp 25.000 €, mit dem sich dann schon etwas machen lasse, glaubt Carmen Hildebrandt. Dazu gehören eine eigene dreisprachige Internetseite www.thueringer-staedtekette.de, Prospektmaterial zu Sehenswürdigkeiten und Unterkünften in zwei Sprachen, Pressearbeit und Messebesuche.

Der Städtekette-Radweg werbe für Thüringen zum Beispiel in der Schweiz und in den Niederlanden, zwei Märkten in den  die Besucher Kultur und Natur schon immer verbänden. Die bekannten Zielorte wie Eisenach, Weimar und Erfurt zögen die kleineren Orte an der Perlenschnur der historischen Thüringer Städte quasi mit. Landschaften, die im touristischen Marketing eine eher untergeordnete Rolle spielten, wie das Saale-Holzland oder das Altenburger Land, seien plötzlich idyllische Entdeckungen.

Auf 225 km warteten Weltkulturerbe und Dorfkirche gleichermaßen und gleichberechtigt auf den Besucher. So sei der Erfolg der Route mit jährlichen Wachstumsraten zu beobachten. Regelmäßige Befahrungen, Informationstafeln und ständiges Arbeiten an der Optimierung der Streckenführung sichern die wichtige Qualität. Die Thüringer Städtekette verstehe sich als eine Art Wirbelsäule des Landes, die die Radwege an der Saale, Werra, Unstrut und Ilm schneide.

Über 30 nationale und internationale Radtourismusanbieter hätten den Radfernweg Thüringer Städtekette im Programm. Erfurt und Altenburg böten gemeinsam ein Paket mit Gepäckbeförderung für alle Partner an und organisierten je eine Hälfte des Weges.  Vor allem Niederländer querten Thüringen auf dem Weg von Amsterdam bis Prag, denn die Städtekette ist ein Teil der Deutschlandroute 4, die in Aachen beginnt und über 1000 km nach Zittau führt.

Damit der Radfernweg Thüringer Städtekette sich auch in den kommenden Jahren gut entwickeln kann, setzen die Macher auf das langsame Verschwinden des politischen Kirchturmdenkens. Thüringen brauche regional übergreifende Produkte, bei denen aber nicht im Voraus vorhersehbar sei, wie der direkte Nutzen für eine Gebietskörperschaft sein werde.

www.thueringer-staedtekette.de