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Elbsandsteingebirge: Neue Nationalparkbahn erschließt grenzüberschreitende Wanderregion

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

nationalparkbahnDas Elbsandsteingebirge bekommt eine Nationalparkbahn. Dafür wurde eine nach Kriegsende getrennte Gleisverbindung zwischen Deutschland und Tschechien wieder hergestellt. Für die Anwohner werde ein Traum wahr. Für Urlauber eröffneten sich völlig neue Perspektiven.

Das Elbsandsteingebirge gilt als einzigartiger, grenzüberschreitender Naturraum im Südosten Deutschlands und dem Norden Tschechiens. Die grüne Grenze teilt das Naturwunder in die beiden Tourismusregionen Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz. Unter dem Dach der Europäischen Union wachsen die beiden Teile mit ihren beiden Nationalparks wieder zusammen. Nun werde eine weitere Brücke geschlagen: Seit dem 5. Juli verkehrt im Grenzgebiet die Nationalparkbahn Sächsisch-Böhmische Schweiz.

Die neue Linie tangiere den Nationalpark Sächsische Schweiz und den Nationalpark Böhmische Schweiz und überquere zwei Mal die deutsch-tschechische Grenze. Sie verbindet die Städte Rumburk (Rumburg), Sebnitz, Bad Schandau und Děčín (Tetschen). Dafür wurde die 1945 stillgelegte und teilweise demontierte Gleisverbindung zwischen der Stadt Sebnitz und dem benachbarten Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) auf tschechischer Seite wiederhergestellt. Die Bürger der Region engagierten sich schon 1990 für den Lückenschluss. Erst mit dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union im Jahr 2004 wurde der Weg dafür frei.

Die Bahnstrecke zähle zu den schönsten und abwechslungsreichsten in Sachsen. Bereits die Fahrt vermittele etwas vom Zauber der Nationalparkregion. Und jeder der 28 Haltepunkte sei ein guter Ausgangspunkt für Streifzüge durch das kostbare Stück Wildnis. Traditionell spiele sich das touristische Leben im Elbsandsteingebirge überwiegend entlang der Elbe ab. Die Nationalparkbahn bringe nun auch Orte abseits der Hauptrouten ins Spiel.

Von Goßdorf-Kohlmühle, zum Beispiel, könne man entlang einer ehemaligen Schmalspurbahnstrecke zur Burgstadt Hohnstein wandern und unterwegs einen grandiosen Ausblick vom Felsplateau Brand, dem „Balkon der Sächsischen Schweiz“, genießen. Sebnitz – bekannt für die große Tradition des Seidenblumenhandwerks und Austragungsort des Deutschen Wandertages 2016 – empfiehlt sich für Erkundungen der Hinteren Sächsischen Schweiz und der abwechslungsreichen Landschaft an der Grenze zum Lausitzer Bergland. Und das böhmische Rumburk offenbart ein Stück vergessene Geschichte: Mit seinem Kapuzinerkloster aus dem 17. Jahrhundert und der dort befindlichen Lorettokapelle war es einst ein bedeutender Wallfahrtsort. Daran erinnert heute noch das sehenswerte sakralarchitektonische Erbe der Stadt.

Die neue Linie mit klimatisierten und barrierefreien Wagen werde von der Tschechischen Bahn České dráhy gemeinsam mit der DB Regio AG betrieben. An Bord jedes Zuges verkauften deutschsprachige und tschechische Zugbegleiter Tickets und stünden mit Rat und Tat zur Seite. Geplant seien täglich acht Fahrten im Zweistundentakt.

www.nationalparkbahn.de

Tags: Bundesland: Sachsen
Destinationen: Mittelgebirge