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Münsterland will regionale Zusammenarbeit und Pferdetourismus stärken

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

Im Rahmen der ITB Berlin trafen sich Vertreter des Münsterlandes, um das gemeinsame Projekt "Münsterland - Reitroute" vorzustellen und dessen Vorteile für die Region zu erläutern. Als führende Pferderegion Deutschlands wollen die Initiatoren mit dem Ziel.2NRW-Projekt die gute Position weiter sichern und ausbauen.

"Das Münsterland ist seit Jahrhunderten als Pferderegion überregional bekannt. Reit- und Pferdeurlaub wurde aber erst vor wenigen Jahren zum touristischen Schwerpunktthema", erklärt Michael Kösters, Vorstand des Münsterland e.V. Als Träger des Projektes griff die Regionalmanagement-Organisation das Thema 2007 auf und stellte in Kooperation mit den Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt, Warendorf und der Stadt Münster einen Förderantrag zum Ziel.2- Wettbewerb "Erlebnis.NRW".

Unter dem Titel "SchRitt für SchRitt - Parklandschaft erleben: Netzwerke ausbauen - Wertschöpfung heben" begannen die fünf Kreise und die Stadt Münster das Projekt unter Koordination des Münsterland e.V. sukzessivezu realisieren. "Mit dem Projekt streben wir eine weitere Steigerung von rund 35.000 gewerblichen und circa 6.000 privaten Übernachtungen jährlich an", sagte der Landrat des Kreises Steinfurt, Thomas Kubendorff. Außerdem sehe Kubendorff durch die Routenabschnitte einen Nutzen für die einheimischen Reiter sowie einen Imagegewinn für die Region, was überdies die Anwerbung von Fach- und Führungskräften unterstütze.

 Dass die Pferderegion bereits jetzt wirtschaftlich stark von den Vierbeinern profitiere, erläuterte Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf: "Laut einer Studie gibt es rund 80.000 bis 100.000 Pferde im Münsterland, bei drei bis vier Pferden pro Arbeitsplatz bedeutet dies knapp 25.000 Arbeitsplätze in der Region, die vom Pferd abhängig sind." Mit vielen hochqualifizierten Betrieben und national sowie international bedeutenden Einrichtungen, hochkarätigen Veranstaltungen wie den Hengstparaden oder dem Bundeschampionat biete das Münsterland ein breites Angebot für Pferdefreunde.

Was die Nachfrageseite anbetrifft, sieht Gericke den Reittourismus noch als Spezial- beziehungsweise Nischenthema. "Die Wettbewerbsfähigkeit des Münsterlandes ist jedoch sehr hoch, da nur sehr wenige Destinationen auf den Pferdetourismus setzen", sagt er mit Blick auf den Nutzen der Münsterland - Reitroute für die Region.

Zwar führe die Route überwiegend durch größere Waldgebiete und abseits verkehrsreicher Straßen, doch auch die Stadt Münster sei in das Reitroutennetz eingeschlossen und profitiere von der Strecke, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe. "Das Thema Reiten bietet eine gute Kombinationsmöglichkeit für Familiensowie für Erwachsene."

Die Planung und der Ausbau des münsterschen Routenabschnittes waren aufgrund der städtischen Umgebung vergleichsweise schwierig. Der Aufwand habe sich jedoch gelohnt, betont Lewe. "Innerhalb des innerstädtischen Grünrings und den radial auf das Stadtzentrum zulaufenden Hauptgrünzonen führt die Route auf attraktiven und qualitativen Wegen durch schöne Gebiete der Stadt Münster."

Als Sprecher der Landräte sieht Konrad Püning, Landrat des Kreises Coesfeld, einen starken Mehrwert für die Region als Ganzes: "Man muss sich als Region gut aufstellen und präsentieren, um Wahrnehmung zu erzielen. Gerade im Tourismus sind die Grenzen zwischen den Gebietskörperschaften nicht so wichtig, eine Region wird als Ganzes, als kulturlandschaftliche Einheit wahrgenommen." Die Umsetzung der Münsterland - Reitroute gelte daher als Vorbild. "Beispielhaft zeigt unser Reitprojekt auf, dass wir nur gemeinsam als Region, also alle Städte und Gemeinden in den Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf sowie explizit auch mit der Stadt Münster erfolgreich sein können."

Doch nicht nur eine regionale Zusammenarbeit habe sich ergeben. Mit der Angrenzung an die Niederlande verdeutliche das Projekt auch die gute Kooperation innerhalb der Euregio. Die Niederländer seien für das Münsterland wichtigster ausländischer Quellmarkt, erklärt Silke Sommers, stellvertretende Landrätin des Kreises Borken. Auf niederländischer Seite gebe es ebenfalls ein Reitroutenprojekt, das eine Verbindung zur Münsterland - Reitroute schaffe.

"Die Grenzgemeinden haben gemeinsam mit der EUREGIO in Gronau unter dem Namen "Grenzenlos Reiten" ein Netzwerk von Reitrouten entwickelt. Das deutsch-niederländische Reitprojekt wurde im letzten Jahr offiziell eröffnet - auf deutscher Seite verlaufen die Reitrouten über die Münsterland-Reitroute."

Aber das Projekt um die Tausend Kilometer lange Reitroute umfasse weitaus mehr, als nur die Realisierung der Infrastruktur. Qualitätsmanagement, die Vernetzung der Betriebe und Marketingmaßnahmen der Münsterland - Reitroute stünden ebenso auf der Agenda des Münsterland e.V., sagt Projektmanagerin Marion Pleie. "Die infrastrukturellen Maßnahmen sind das Mittel zum Zweck, aber wir möchten auch insbesondere den Betrieben vor Ort zeigen, dass es sich lohnt in den Pferdetourimus zu investieren. Ferner sei es mindestens genauso wichtig, die Reitroute bei Reitern bekannt zu machen, so dass die Gäste die Münsterland - Reitroute und die damit verbundenen Angebote intensiv nutzten.

Interaktive Anwendungen, wie zum Beispiel der "Tourenplaner Münsterland", Reitkarten, Kataloge, sowie intensive PR & Öffentlichkeitsarbeit sorgten für eine nachhaltige Vermarktung des Projektes.

Die Münsterland - Reitroute wird am 25. April feierlich in Telgte eröffnet. Weitere Informationen zu einzelnen Routenabschnitten und anliegenden Rast- und Reitstationen können Interessierte unter www.muensterland-reitroute.de  finden.

Tags: Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Destinationen: Münsterland