Neue Wege auf alten Pfaden: Die Zukunft der Industriekultur in der Metropole Ruhr

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barcamp ruhr henrichshuette


Eindrucksvolle Industriedenkmäler und Monumente einer längst vergangenen Ära prägen das Bild der Metropole Ruhr. Die Industriekultur ist untrennbar mit dem Ruhrgebiet verbunden; sie macht ihren besonderen Charme aus. Nach über 20 Jahren ist es Zeit für neue Wege in Sachen Vermarktung. Wie kann das Thema Industriekultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und Touristen als Reiseanlass in die Region dienen? Wie sieht das Industriekulturmarketing der Zukunft aus?

Die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) erarbeitet in den kommenden Jahren die Antworten auf diese Fragen und erhält für die Umsetzung neuer Maßnahmen Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Spätestens seit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 ist die Industriekultur im Ruhrgebiet in aller Munde. Die Zahl der Gäste und Übernachtungen steigt stetig und erreichte 2016 einen Höchststand. Wenig verwunderlich, denn kaum irgendwo ist die Dichte der industriekulturellen Sehenswürdigkeiten höher als hier. Die „Route der Industriekultur" erschließt auf einem 400 km Straßenrundkurs und einem 700 km Radwegenetz das industriekulturelle Erbe des Ruhrgebiets. Abseits der Highlights gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. Rund 1000 Standorte machen Industriekultur in der Region erlebbar. Die Ankerpunkte, Panoramen und Siedlungen bilden dabei die Verknüpfungspunkte – eine Struktur, die ihresgleichen sucht.
 
Um die Industriekultur als Besonderheit der Region zu stärken, erhalten RTG und RVR Fördermittel. Ziel des Förderprojekts ist es, das Thema noch deutlicher touristisch zu positionieren und das touristische Potenzial voll auszuschöpfen. Die Projektpartner verfolgen dabei eine gemeinsame Vermittlungs- und Vermarktungsstrategie. Axel Biermann, Geschäftsführer der RTG: „Wir wollen mit einer neuen, modernen Ansprache alle gemeinsam noch mehr Touristen erreichen. Stark ist nur, wer starke Partner an seiner Seite hat. Für die Metropole Ruhr ist es essentiell wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und Kirchturmdenken abgebaut wird. Deshalb zielen alle unsere Projekte darauf ab, Kooperationen zu fördern und Standorte miteinander zu vernetzen – so auch das neue Förderprojekt.“

Nachdem zunächst Angebot und Nachfrage umfassend analysiert wurden, entwickelt das Netzwerk der RTG nun gemeinsam mit dem RVR und den Projektpartnern der Industriekultur-Standorte innovative Kommunikationsstrategien. „Marketing neu denken“, lautet dabei die Devise. Neue Vermittlungsformen wie Beacons, Sprachbots oder Pop-Up-Stores könnten zukünftig zum Einsatz kommen. Langfristig sollen dadurch weiter steigende Besucherzahlen in der Metropole Ruhr und eine Imageaufwertung der Region erreicht werden.

barcamp ruhr burzinski

Neue Wege gehen die Projektverantwortlichen auch bei der Ideenfindung: Am vergangenen Montag, den 25. September 2017, kamen 70 Interessierte in der Henrichshütte in Hattingen zusammen, um im Rahmen eines Barcamps Ideen und Gedanken zur Zukunft der Industriekultur in der Metropole Ruhr auszutauschen. In verschiedenen Sessions diskutierten die Teilnehmer über Wege und Möglichkeiten, die Industriekultur fit zu machen für die kommenden Jahrzehnte. Robert Laube, Leiter der Henrichshütte, zieht ein positives Fazit der Veranstaltung: „Das Barcamp hat heute diejenigen, die das Projekt Industriekultur nach außen vertreten und diejenigen, die es vor Ort umsetzen, zusammen gebracht. Es gab einen regen Austausch von Praxiserfahrungen, aber auch von guten Ideen, die die Arbeit vor Ort ganz unmittelbar befruchten werden.“

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