Tulpentourismus: Die Blume für Millionen

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Die niederländische Tulpenbranche erwartet ein Rekordjahr: 2017 soll die Tulpenproduktion in den Niederlanden zum ersten Mal die Zwei-Milliarden-Marke übersteigen. Auch für den Tourismus ein Riesengeschäft.

Verantwortlich für den anstehenden Rekord sei neben der hohen Qualität und dem erweiterten Sortiment auch der nachhaltige Anbau der Pflanze. Holländische Tulpen werden gegenwärtig nicht im Boden,sondern vor allem auf dem Wasser ohne chemische Mittel angebaut. Der Energieverbrauch bei der Produktion ist im Vergleich zu anderen Blumen sehr niedrig und nehme nach wie vor jährlich ab.

Der Startschuss zur diesjährigen Tulpensaison fiel bereits am 21. Januar auf dem Dam-Platz vor dem Königsschloss in Amsterdam. Rund 17.000 Menschen - Einheimische und Touristen aus aller Welt - versammelten sich in einem Pflückgarten aus gut 200.000 Tulpen, die zuvor in mehrstündiger Handarbeit vor der historischen Kulisse "gepflanzt" worden waren, und stellten sich einen bunten Frühlingsstrauß zusammen. Initiatorin dieses bereits zum sechsten Mal stattfindenden Spektakels zur Eröffnung des Nationalen Tulpenjahres war die Stiftung Tulpen Promotion Nederland (TPN), der gut 500 niederländische Tulpenzüchter angehören.

Themenjahr "Dutch Design" im Keukenhof

Rekordverdächtig zeigt sich auch der Keukenhof bei Lisse: Gut eine Million Menschen bewunderten hier 2016 die Frühjahrsblüher Tulpe, Narzisse & Co. Am 23. März 2017 wird der 32 Hektar große Frühjahrspark wieder für acht Wochen seine Tore öffnen. Im Rahmen des Themenjahres "Dutch Design" stellt der Park seine Pflanzungen ganz unter dieses Motto.

Den Höhepunkt des Themenjahres bildet ein 250 Quadratmeter großes Blumenmosaik, das auf ein Bild von Piet Mondrian zurückgeht. Namhafte Künstler wie Gerrit Rietveld, Theo van Doesburg und eben Mondrian haben den Grundstein für das niederländische Design gelegt. Und bis heute sind niederländische Designer Branchenführer in den Bereichen Architektur, Mode-, Grafik- und Produktdesign. Bereits im Oktober setzen die Gärtner die gut 80.000 Zwiebeln für das Mosaik. Keukenhof-Chefdesigner Martin Elling entwarf das Bild, das sich aus verschiedenfarbigen Tulpen, Krokussen und Traubenhyazinthen zusammensetzt. Insgesamt werden im Keukenhof jährlich ca. sieben Millionen Blumenzwiebeln gepflanzt.

2017: ein historisches Jahr für den Keukenhof

Keukenhof-Direktor Bart Siemerink unterstreicht die besondere Bedeutung des Jahres 2017 für den berühmtesten Frühlingspark der Welt: "Es wird in jeder Hinsicht ein historisches Jahr für uns. Erstmals seit der Gründung 1949 haben wir bedeutende Umbauten vorgenommen, die vor allem den Besuchern zugute kommen und den Park noch schöner und großzügiger werden lassen." Den mehr als 1 Million Besuchern aus gut 100 Ländern, die auch in diesem Jahr erwartet werden, steht ein komplett neuer Eingangsbereich mit mehreren Restaurants, Cafés, Toilettenanlagen, Souvenirshops, Boutiquen und Schließfächern zu Verfügung. Die Parkplätze wurden neu angelegt und die Gartenanlagen um 3 Hektar Schaufläche erweitert. Der Keukenhof ist in diesem Jahr vom 23. März bis zum 21. Mai täglich von 8 bis 19.30 Uhr geöffnet.

Noordwijk: Sport- und Blumenbadeort Europas

Im benachbarten südholländischen Blumenbadeort Noordwijk dreht sich ebenfalls alles um Tulpen & Co. Der Blumenbadeort, der im Herzen des "Bollenstreek", der niederländischen Blumenzwiebelregion schlechthin, liegt, bietet ein buntes, vielfältiges Programm rund um die Tulpe. Highlights sind u. a. die Blumenparade (22.-23. April), die Internationale Historische Tulpenrallye (13. Mai), das Blumenfestival um den 10. August) und der Blumencorso mit seinen prachtvoll geschmückten Paradewagen (12./13. August).

http://tulpenpromotie.nl/en
www.keukenhof.nl 
www.noordwijk.info/de 
Bild: obs/Niederländisches Büro für Tourismus & Convention