Deutsches Burgenmuseum in Thüringen eröffnet

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vesteheldburg kl


An der Grenze zwischen Thüringen und Bayern ist das neue Deutsche Burgenmuseum auf der Veste Heldburg eröffnet worden.

Auf etwa 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll erstmals umfassend über Geschichte, Bedeutung und über Funktionen verschiedener Burgen informiert werden. Insbesondere gehe es um Raffinessen und Kunstfertigkeiten des Burgenbaus, um das Leben auf einer Burg vom Mittelalter bis zur Neuzeit sowie um sagenhafte Mythen rund ums Thema.

Im Einführungsraum der Ausstellung sind maßstabsgerechte Modelle zu sehen, welche durch große Detailtreue überzeugen sollen. Rund 400 Exponate auf 1.700 Quadratmetern, zum Teil Leihgaben aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und dem Deutschen Historischen Museum Berlin, Schautafeln sowie multimediale Inhalte laden Burgen- und Mittelalterfans aller Altersstufen zu einem abwechslungsreichen Rundgang ein.

Konzipiert wurde das Museum von Prof. G. Ulrich Großmann, dem Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Die Anschubfinanzierung kam von der NÜRNBERGER Versicherung, die die Nürnberger Kaiserburg in ihrem Unternehmenslogo trägt. "Es ist wichtig, geschichtliches Erbe zu erhalten und es nachfolgenden Generationen zugänglich zu machen", betont Hans-Peter Schmidt, Ehrenaufsichtsratsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherung. Grüße der Landesregierung überbrachte der Thüringische Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff.

Mehr als 25.000 Burgen gibt es allein in den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas. Erwachsene und Kinder lassen sich gerne von deren architektonischer Schönheit und mittelalterlichen Legenden verzaubern. Doch ein zentrales Museum, in dem man erfahren kann, wie die Festungen in Friedenszeiten und während Belagerungen genutzt wurden, wer die Sitzordnung an der Festtafel bestimmte oder wie in der damaligen Zeit Kinder erzogen wurden, gab es nach Ansicht der Initiatoren des neuen Museums bislang nicht. Das Deutsche Burgenmuseum soll daher diese Lücke schließen.

Die Veste Heldburg selbst gilt als ein Paradebeispiel für die Entwicklung einer deutschen Burg. Sie spiegele alle typischen Phasen wider: Von hochmittelalterlicher Gründung über spätmittelalterlichen Ausbau und neuzeitlicher Erweiterung, von Eroberung und Umbau zur Festung bis hin zur staatlichen Umnutzung und Sanierung. Mit einer Tiefe von rund 114 Metern gehört der Brunnen der Veste Heldburg zu den tiefsten Burgbrunnen in Deutschland. Und in der Freifraukemenate fanden sich einst unter Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen berühmte Persönlichkeiten wie Johannes Brahms, Max Reger, Ernst Haeckel und Franz von Lenbach ein.

Das Burgenmuseum ist von April bis Oktober dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr und von November bis März dienstags bis sonntags zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet. Auch allen Feiertagen (außer am 24. und 31. Dezember) kann das Museum besucht werden.

www.thueringen-entdecken.de
http://www.deutschesburgenmuseum.de/
Bild: obs/Nürnberger Versicherungsgruppe