Neue Studie: „Naturtourismus Deutschland 2016“

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

2016 12 BTE Naturtourismusstudie


Eine neue Studie von BTE fasst erstmals alle relevanten Informationen zum Segment Naturtourismus zusammen.

Mit der Studie will die BTE Tourismus- und Regionalberatung eine Informationslücke füllen. „Es fehlt an Kenntnissen über das Reiseverhalten und die Einschätzung der Urlauber und Ausflügler vor Ort“, begründet Dr. Alexander Schuler, BTE-Geschäftsführer und Büroleiter des Berliner Büros, die neue Marktforschungsstudie. „Wir haben eigene Daten zur Nachfrage erhoben, diese mit anderen Informationen kombiniert und vor allem auch die Kooperation zwischen Tourismusorganisationen und den Verwaltungen der Naturparke, Nationalparke und Biosphärenreservate beleuchtet“, so weiter Dr. Schuler. Im Ergebnis besteht nun ein zusammenfassendes Werk, welches auf der einen Seite die wichtigsten Fragen beantwortet und mit Beispielen unterlegt, und auf der anderen Seite Hinweise für tiefergehende Recherchen bereit hält.

Die Berliner Wissenschaftler und Tourismusberater von BTE führen die Informationen vor allem aus dem Naturerlebnis-Monitor 2016, der Naturbewusstseinsstudie vom BMU/BfN, einer Sonderauswertung der Destination Brand Studie 2013 und einer eigenen, deutschlandweiten Expertenbefragung zum Naturtourismus zusammen. Kombiniert wird dies mit zahlreichen guten Beispielen aus dem Deutschlandtourismus.  

Über 40 Millionen Deutsche hätten demnach ein großes bis sehr großes Interesse, sich im Urlaub in der Natur aufzuhalten. Damit existiere ein großes und vor allem wachsendes Potential für den Naturtourismus. Dieser werde verstanden als eine Form des Reisens in naturnahe Gebiete, bei der das Naturerlebnis im Mittelpunkt stehe. Naturtourismus sei aber mehr als die Summe aus allen Angeboten aus den Bereichen Wander-, Rad-, Wasser-, Reittourismus addiert mit Naturbeobachtung und -bildung sowie noch zusätzlich aller Angebote im Bereich regionaler Produkte etc. Zentral sei, dass die verschiedenen Aktivitäten und Produktteilleistungen dazu beitrügen, dass der Gast ein einzigartiges und unverwechselbares Erlebnis in der Natur erfahre.

Hierbei sollen besondere Merkmale wie der besondere Reichtum bzw. Vielfalt eines Naturraumes, ein oder mehrere besondere Landschaftselemente oder ein besonderes Naturphänomen im Zentrum stehen. Daher sei auch ein Naturtourist nicht gleich ein Naturtourist. „Entsprechend unterschiedlich sind auch die Nachfrager. Diese können wir nun mit unserer Studie ein Stück weit mehr unterscheiden“, so Prof. Dr. Hartmut Rein, ebenfalls BTE-Geschäftsführer. Die Mehrheit der Naturtourismusinteressierten (69%) seien eher aktive Naturerleber. Sie suchten reine Naturerlebnisse in Verbindung mit Wandern, Rad- oder Kanufahren. Während sich 14% eher als aktive Umweltbildungsinteressierte sähen (z.B. auf einem Waldlehrpfad, mit Ranger im Sternenpark), interessieren sich 10% eher für passive Naturbeobachtung (Kraniche vom Aussichtsturm etc.). Lediglich 2% der Naturtourismusinteressierten würden sich selbst der Gruppe mit passiven Naturinteresse zuordnen, die sich eher z.B. für schöne Naturfilme im Fernsehen interessieren.

"Wir wissen nun sehr genau, wie die Naturtouristen sich informieren (mehrheitlich im Internet, 69%), anreisen (mehrheitlich PKW, 85%), wo sie bevorzugt übernachten (mehrheitlich Ferienwohnung, -haus, 28%) und wie sie die Angebote, z.B. in den Naturparken, Nationalparken und Biosphärenreservaten bewerten. Dies hilft allen Akteuren, die Produkte wie auch die Kommunikation und den Vertrieb gezielter auf die Bedürfnisse der Gäste abzustimmen", so Dr. Schuler.

Zu den TOP 5 Aktivitäten in Verbindung mit Naturerleben, die in Zukunft nach Expertenmeinung an Bedeutung zunehmen werden, zählen: Radfahren, Wandern, Naturexkursionen, Mountainbiken und Tierbeobachtung. Um dies zu erreichen, bedarf es allerdings einer Verbesserung der Kooperation zwischen den Tourismusorganisationen und den Verwaltungen der Naturparke, Nationalparke und Biosphärenreservate. Bisher seien die für das Angebot und die Vermarktung verantwortlichen Partner selten mehr als zu 50% mit den einzelnen Kooperationsbereichen zufrieden.

Um in Zukunft noch stärker im Naturtourismus zu punkten bedürfe es deshalb einer professionellen Produktentwicklung und Vermarktung wie auch einer politischen Wertschätzung für den Wirtschaftsfaktor Tourismus (TOP 3 Nennungen), so mehrheitlich die Experten des Naturtourismus in Deutschland.

Die Studie ist kostenlos und kann hier heruntergeladen werden: www.naturerlebnis-deutschland.de

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