theALPS 2015: Biken als Zukunftschance des alpinen Sommertourismus

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thealps 2015


Bei der großen Tourismus-Fachtagung theALPS 2015 in Moena, Trentino (ITA), diskutierten Branchengrößen am Dienstag, inwiefern Bike-Tourismus die alpine Sommerentwicklung dynamisieren kann.

Zentrale Frage des diesjährigen theALPS-Symposiums, das von 6. bis 8. September 2015 in Moena, Trentino, stattfand, war die zukünftige Rolle von Bike-Tourismus im Alpenraum. Zu diesem Zweck wurde Prof. Harald Pechlaner (EURAC Bozen) damit beauftragt, in Kooperation mit der Trentino School of Management, eine Studie zum gegenwärtigen Stand von alpinen Bike-Angeboten und den zukünftigen Anforderungen an die Regionen zu erstellen.

Alpine Bikeangebote: Kooperation und Spezialisierung

Pechlaner unterschied dazu drei Zielgruppen im Bike-Segment: Road-Biker, Mountain Biker und Trekking Biker. Wobei vor allem letztere, so der Studienleiter, in Zukunft die größte Zielgruppe ausmachen würden. Allein im Zielmarkt Deutschland nutzten mehr als 12 Millionen Menschen regelmäßig ihr Trekking Bike, in Großbritannien seien es mehr als 9 Millionen. Das Potenzial sei also sehr groß, doch es fehle derzeit im Alpenraum noch an der Infrastruktur, um Trekking Biker anzusprechen. Dasselbe gelte in vielen Regionen für Road- und Mountain-Biker.

Pechlaner wies darauf hin, dass ein qualitativ hochwertiges Bike-Angebot nur in Zusammenarbeit entstehen könne. Biker seien mobil und nicht an einen Ort gebunden, daher fordere er eine Abkehr vom Einzelkämpfer-Dasein und empfiehlt den Regionen, sich zusammenzuschließen, um mit vereinten Kräften attraktive Angebote zu schaffen: "Bike-Tourismus im Alpenraum kann nur durch Kooperationen der Destinationen funktionieren."

Darüber hinaus sei die Politik gefordert, in enger Zusammenarbeit mit dem Tourismus die nötigen Rahmenbedingungen, wie etwa Radwege, zu schaffen. Die Studie zeige, dass Biken mehr als nur ein Sommersport sei. In den vergangenen Jahren sei Radfahren zum Lifestyle geworden, der für Individualismus, Nachhaltigkeit und Abenteuer stehe. Die Tourismusbranche müsse stärker auf diesen Trend reagieren, so Pechlaner.

Naturerlebnis, spezielle, auf die Biker zugeschnittene Routen und spezialisierte Unterkünfte seien die Ansprüche, die alle Bike-Touristen an ihre Urlaubsregion stellten. Zugleich müsse man sich aber darüber klar werden, welche Biker man anspreche. Hier rät Pechlaner zur Spezialisierung, was voraussetzt, sich eingehend mit den jeweiligen Szenen zu beschäftigen. Denn die Szene werde aufgrund der rasanten technischen Entwicklungen - Stichwort E-Bikes - immer differenzierter. Die Bike-Industrie habe das längst verstanden und biete sogar schon eigenständig passende Urlaubsangebote für ihre Kunden an. Pechlaner rät den Regionen daher, die Kooperation mit der Industrie und den Bike-Medien zu verstärken, um am Puls der Zeit zu bleiben und die einzelnen Zielgruppen besser zu erreichen.

Margreiter wiedergewählt, theALPS 2016 kommt nach Tirol

Im Rahmen der Fachtagung in Moena wurde auch das Präsidium von AlpNet neu gewählt. Dabei wurde der amtierende Präsident, Tirol Werbung Direktor Josef Margreiter, im Amt bestätigt. Im kommenden Jahr wird Margreiter zudem als Gastgeber von theALPS 2016 in Tirol fungieren. Nach dem Bike-Fokus in diesem Jahr wird im Oktober 2016 die Zukunft alpiner Winterferien im Fokus stehen.

www.the-alps.eu

Bild: pro.media